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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber
Autoren: R. A. Salvatore
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Kimmuriel.
    Der frühere Söldnerführer zuckte nur mit den Achseln und lächelte erneut. »Ich weiß nicht, wo ich am liebsten wäre, weil ich noch nicht alles gesehen habe.«
    Erneut konnte Kimmuriel seinen früheren Anführer nur fragend anblicken. Am Ende nickte er einfach nur und öffnete mit einem Fingerschnipsen und einem Gedanken ein Dimensionstor, durch das er und seine Soldaten verschwanden.
    »Warum?«, fragte Entreri und trat zu seinem unerwarteten Gefährten. »Warum?«, wiederholte Jarlaxle.
    »Du hättest mit ihnen zurückkehren können«, erläuterte der Meuchelmörder, »auch wenn ich dich niemals begleitet hätte. Du hast dich dafür entschieden, nicht zu gehen und die Führung deiner Truppe nicht wieder zu übernehmen. Warum hast du das alles aufgegeben? Warum bleibst du hier oben bei mir?«
    Jarlaxle dachte eine Weile darüber nach. Dann benutzte er genau die Worte, die Entreri früher verwendet hatte, und sagte mit einem Lachen: »Vielleicht hasse ich die Drow noch mehr als die Menschen.«
    In diesem Augenblick hätte ein leiser Lufthauch Artemis Entreri umwerfen können. Er wollte nicht einmal wissen, woher Jarlaxle diese Worte kannte.

Epilog
    Entreri und der Drow zogen tagelang durch die Region und erreichten schließlich eine Stadt, in der die Leute von Drizzt Do'Urden gehört hatten und die Anwesenheit des Hochstaplers Jarlaxle zumindest zu akzeptieren schienen. In dem unscheinbaren und baufälligen Gebäude, das dem Ort als Taverne diente, entdeckte Artemis Entreri einen Anschlag, den er, angesichts ihrer gegenwärtigen Lage, für einigermaßen viel versprechend hielt.
    »Kopfgeldjäger?«, fragte Jarlaxle überrascht, als Entreri ihm das Plakat zeigte. Der Dunkelelf saß in einer Ecke und nippte mit dem Rücken zur Wand an seinem Wein. »Die Gesetzeshüter suchen nach Kopfgeldjägern?«
    »Irgendjemand sucht danach«, korrigierte ihn Entreri und ließ sich in einem dem Söldnerführer gegenüberstehenden Stuhl nieder. »Ob es das Gesetz ist oder jemand anders, bleibt sich gleich.«
    Jarlaxle schaute ihn mit einem schiefen Grinsen an. »Tut es das?«, fragte er nicht sehr überzeugt. »Und welchen Nutzen hat es dir gebracht, Danica aus der Höhle zu tragen?« »Den Nutzen, verhindert zu haben, dass ein mächtiger Priester zu meinem Feind wird«, erwiderte der pragmatische Entreri kühl.
    »Vielleicht war da aber auch mehr«, meinte Jarlaxle. »Vielleicht hatte Artemis Entreri nicht das Herz, die Frau allein in der Dunkelheit zurückzulassen.«
    Entreri zuckte mit den Achseln, als sei ihm dies gleichgültig.
    »Wie viele von Artemis Entreris Feinden wären darüber wohl überrascht?«, fragte Jarlaxle, der nicht locker ließ.
    »Wie viele von Artemis Entreris Feinden hätten wohl Besseres verdient als das, was sie bekommen haben?«, konterte der Meuchelmörder.
    Da war es, erkannte Jarlaxle, die Rechtfertigung für ein Leben, das in den Schatten geführt wurde. In gewisser Hinsicht konnte der Drow, der in Schatten überlebt hatte, die dunkler waren als alles, was Entreri jemals gekannt hatte, dem Mann ehrlicherweise nicht widersprechen. Vielleicht steckte in diesem Zusammenhang mehr hinter Artemis Entreri, als es den Anschein hatte. Dennoch blieb der Übertritt dieses Mörders auf die Seite des Gesetzes recht seltsam. »Artemis der Mitfühlende?«, musste er fragen.
    Entreri saß einen Moment lang völlig reglos da und musste diese Worte verarbeiten. »Vielleicht«, nickte er. »Und wenn du weiter solch dummes Zeug redest, werde ich dir vielleicht so viel Mitgefühl erweisen, dich schnell zu töten. Andererseits vielleicht aber auch nicht.«
    Jarlaxle brach angesichts der Absurdität des Ganzen in ein lautes, fröhliches Lachen aus und über das neue Leben, das vor ihm lag. Er verstand den Mann gut genug, um seine Drohungen ernst zu nehmen, aber er vertraute ihm auch so, wie er einem seiner eigenen Brüder vertrauen würde. Andererseits wusste es Jarlaxle Baenre, der dritte Sohn von Oberin Baenre, der einst von seiner Mutter und seinen Geschwistern der Herrin Lloth geopfert worden war, besser, als dass er seinem eigenen Bruder vertraut hätte.
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