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Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis

Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis

Titel: Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis
Autoren: R. A. Salvatore
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und hob sie vorsichtig an und um den Kopf herum, so daß der Anhänger freikam.
    »Wie fühlt es sich an?« fragte Regis, als er seinen kostbaren Rubin an sich nahm. Er stieß mit dem Stab hinab und stupste Entreri auf den Hinterkopf.
    »Wie fühlt es sich an, hilflos einem anderen ausgeliefert zu sein? Wie viele hast du denn schon in dieselbe Lage gebracht, in der du dich jetzt selbst befindest?« Regis stieß ihn erneut an. »Hundert?«
    Regis wollte gerade erneut zuschlagen, als er ein weiteres wertvolles Objekt sah, das mit einem Band am Gürtel des Meuchelmörders befestigt war. Daran zu gelangen, würde viel schwieriger sein als bei dem Anhänger, aber Regis war schließlich ein Dieb, und er war stolz darauf (natürlich nur im geheimen), ein guter zu sein. Er wand eine Seidenschnur um den Vorsprung und ließ sich daran hinab, wobei er seinen Fuß auf Entreris Rücken setzte, um das Gleichgewicht zu halten.
    Die Maske gehörte ihm.
    Wo er schon einmal dabei war, fischte der Halbling in den Taschen des Meuchelmörders herum und fand eine kleine Geldbörse und einen recht wertvollen Edelstein.
    Entreri stöhnte und versuchte herumzuschwingen. Durch die Bewegung erschreckt, war Regis in Windeseile wieder auf dem Felsvorsprung und preßte den Dolch gegen den Saum des zerfetzten Umhangs.
    »Ich könnte Mitleid zeigen«, meinte der Halbling und blickte zu den kreisenden Geiern hinauf, die ihm den Weg zu Entreri gewiesen hatten. »Ich könnte Bruenor und Drizzt holen, damit sie dich bergen. Vielleicht besitzt du Informationen, die sich als wertvoll erweisen könnten.«
    Erinnerungen an Entreris Folterungen überfluteten Regis, als er auf seine eigene Hand sah, der zwei Finger fehlten. Der Meuchelmörder hatte sie einst abgeschnitten - mit demselben Dolch, den nun Regis hielt. Welch wunderbare Ironie, dachte der Halbling.
    »Nein«, entschied er. »Ich fühle mich heute nicht besonders mitleidig.« Er blickte erneut hoch. »Ich sollte dich hängen lassen, damit die Geier dich abpicken können«, sagte er.
    Entreri reagierte nicht.
    Regis schüttelte den Kopf. Er konnte kalt sein, aber nicht bis zu dieser Stufe, nicht bis zu Artemis Entreris Stufe. »Die verzauberten Hügel haben dich gerettet, als Drizzt dich fallen ließ«, sagte er, »aber sie sind nicht mehr da!«
    Regis bewegte sein Handgelenk, durchtrennte den verbliebenen Saum und überließ es dem Gewicht des Meuchelmörders, den Rest zu erledigen.
    Entreri hing noch, als Regis auf dem Felsvorsprung zurückkroch, aber der Umhang fing an zu reißen.
    Artemis Entreri hatte keine Tricks mehr parat.

In ihrer Hand
    Die Oberin Baenre saß bequem in dem gepolsterten Stuhl, und ihre verwelkten Finger klopften ungeduldig auf die harten Steinlehnen des Sitzes. Ein gleichartiger Stuhl, der einzige, der sich noch in diesem besonderen Versammlungsraum befand, stand ihr gegenüber, und in ihm saß der äußerst ungewöhnliche Söldner.
    Jarlaxle war gerade mit einem Bericht von Mithril-Halle zurückgekehrt, den er der Oberin in allen Einzelheiten hatte geben müssen.
    »Drizzt Do'Urden ist also noch immer frei«, murmelte sie vor sich hin. Es kam Jarlaxle so vor, als ob dies der intriganten Mutter Oberin seltsamerweise nicht mißfiel. Und der Söldner fragte sich, worauf Baenre diesmal wohl aus war.
    »Ich gebe Vierna die Schuld daran«, sagte Jarlaxle ruhig. »Sie hat den Listenreichtum ihres jüngeren Bruders unterschätzt.« Er gab ein verschmitztes Kichern von sich. »Und für diesen Fehler mit ihrem Leben bezahlt.«
    »Ich gebe Euch die Schuld«, warf die Oberin Baenre rasch ein. »Wie werdet Ihr sie bezahlen?«
    Jarlaxle lächelte nicht, sondern erwiderte die Drohung mit einem unheilverheißenden Blick. Er kannte Baenre gut genug, um zu wissen, daß sie wie ein Tier Furcht riechen konnte und daß dieser Geruch häufig ihre nächsten Handlungen bestimmte.
    Die Oberin gab seinen düsteren Blick zurück, während ihre Finger weiter auf die Lehne klopften.
    »Die Zwerge haben sich schneller gegen uns organisiert, als wir für möglich gehalten haben«, fuhr der Söldner nach ein paar unangenehmen Momenten des Schweigens fort. »Ihre Abwehr ist stark, ebenso wie ihre Entschlossenheit und anscheinend auch ihre Loyalität für Drizzt Do'Urden. Mein Plan« - er betonte den Hinweis auf seine Urheberschaft »funktionierte perfekt. Wir konnten Drizzt Do'Urden ohne große Schwierigkeiten fangen. Aber Vierna erlaubte dem menschlichen Spion gegen meinen Wunsch, seinen Handel zu
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