Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Titel: Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
ich?«
    »Haie werden diese Fische genannt«, erzählte Entreri weiter, ohne auf Regis' Frage einzugehen. Er zückte seinen Dolch und ritzte mit dessen Spitze einen Finger, so daß ein Blutstropfen austrat. »Wunderbarer Fisch. Der hat Reihen von Zähnen, die so lang wie Dolche sind, scharf und gezackt, und ein Maul, das einen Mann in zwei Stücke teilen kann.« Er sah Regis direkt an. »Oder einen Halbling ganz erwischt.«
    »Ich schwimme nicht!« fauchte Regis, denn er fand keinen Gefallen an Entreris makabren, aber zweifellos wirkungsvollen Methoden.
    »Eine Schande«, kicherte der Meuchelmörder. »Aber sag mir Bescheid, falls du deine Meinung änderst.« Er rauschte von dannen, und sein schwarzer Umhang flog hinter ihm.
    »Bastard!« murmelte Regis. Er wollte zurück zum Geländer gehen, änderte aber seine Meinung, als das tiefe Wasser drohend vor ihm sichtbar wurde. Er drehte sich auf dem Absatz um und suchte die Sicherheit der Mitte des Decks.
    Wieder verließ jede Farbe sein Gesicht, als der große Ozean über ihn hereinzubrechen schien und das ewige, widerliche Schaukeln des Schiffs...
    »Du scheinst reif für die Reling zu sein, Kleiner«, hörte er hinter sich eine fröhliche Stimme. Regis drehte sich um und sah einen kleinen, o-beinigen Matrosen mit nur noch wenigen Zähnen und Augen, die zu ständigem Blinzeln zusammengekniffen waren. »Bist du noch nicht seefest geworden?«
    Regis zitterte, bis er seine Benommenheit überwunden hatte, dann erinnerte er sich wieder an seine Mission. »Es ist die andere Sache«, erwiderte er.
    Dem Matrosen entging die geheimnisvolle Anspielung in dieser Erklärung. Das Lächeln blieb auf seinem sonnengebräunten, schmutzigen Gesicht mit den dunklen Stoppeln auch noch, als er weiterging.
    »Aber ich danke dir für deine Anteilnahme«, sagte Regis mit Nachdruck. »Und für euren Mut, daß ihr uns nach Calimhafen mitnehmt.«
    Diesmal hielt der Matrose verwundert inne. »Wir nehmen häufig Passagiere mit in den Süden«, erwiderte er, weil er nicht verstand, was daran mutig sein sollte.
    »Ja, aber denk doch an die Gefahr — obwohl ich mir sicher bin, daß sie nicht allzu groß ist!« erwiderte Regis schnell und vermittelte den Eindruck, als versuchte er, diese unbekannte Gefahr nicht übermäßig zu betonen. »Es ist ja wirklich nicht wichtig. Calimhafen wird uns Heilung bringen.« Und leise — aber laut genug, daß der Matrose es verstehen konnte —, fügte er hinzu: »Wenn wir dort lebend ankommen.«
    »Warte mal! Was meinst du damit?« wollte der Matrose wissen und trat jetzt auf Regis zu. Sein Lächeln war verschwunden.
    Plötzlich kreischte Regis auf und umklammerte, wie von entsetzlichen Schmerzen ergriffen, seinen Unterarm. Er verzerrte das Gesicht und tat so, als müsse er gegen Qualen ankämpfen, während er geschickt das getrocknete Wachs und den Schorf darunter wegkratzte. Ein kleiner Blutstropfen sickerte unter seinem Ärmel hervor.
    Wie geplant, packte ihn der Matrose und zog ihm den Ärmel über den Ellbogen hoch. Er sah sich neugierig die Wunde an. »Verbrannt?«
    »Faß da nicht hin!« rief Regis in barschem Flüsterton. »So verbreitet es sich — glaube ich jedenfalls.«
    Der Matrose riß entsetzt seine Hand zurück, als ihm noch andere Narben auffielen. »Es gab doch kein Feuer! Wie kommst du an eine Verbrennung?«
    Regis zuckte hilflos mit den Achseln. »Sie sind einfach da. Aus dem Inneren.« Jetzt erbleichte der Matrose. »Es dauert einige Monate, bis man zerfressen ist. Und die meisten meiner Wunden sind ja noch ziemlich neu.« Regis sah hinunter und zeigte seinen vernarbten Arm vor. »Siehst du?«
    Aber als er wieder aufschaute, war der Matrose verschwunden. Er war sofort zu der Kajüte des Kapitäns gerannt.
    »Jetzt bade das aus, Artemis Entreri!« flüsterte Regis.

Conyberrys ganzer Stolz
    »Dort drüben sind die Bauernhöfe, von denen Malchor gesprochen hat«, sagte Wulfgar, als er mit Drizzt um eine Baumgruppe an der Grenze zu dem Wald bog. Weiter entfernt im Süden war ungefähr ein Dutzend Häuser zu sehen, die von weiten, hügeligen Feldern umgeben wurden.
    Wulfgar trieb sein Pferd an, aber Drizzt hielt ihn jäh zurück.
    »Das sind einfache Leute«, erklärte der Dunkelelf. »Bauern, die nach unzähligen abergläubischen Bräuchen leben. Sie würden einen Dunkelelfen nicht willkommen heißen. Laß uns am Abend in das Dorf reiten.«
    »Vielleicht finden wir den Weg auch ohne ihre Hilfe«, schlug Wulfgar vor, der nicht noch viele Stunden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher