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Die Verfuehrerin

Titel: Die Verfuehrerin
Autoren: Jude Deveraux
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herum.«
    »Er hat eine Frau zurückgewiesen, die sein Kind unter dem Herzen trägt?«
    »Ich habe ihm davon natürlich kein Wort gesagt!«
    Del stand auf. »Nun, wir werden ihn finden und dafür sorgen, daß er dich heiratet.«
    »Wenn du das tust, werde ich dein Haus auf der Stelle verlassen, und du wirst mich und dein Enkelkind nie mehr Wiedersehen. Ich werde mich keinem Mann aufzwingen, der mich nicht haben will. Ich habe mit Asher gesprochen und ihm von dem Baby erzählt, und er ist bereit, mich zu heiraten und das Kind als sein eigenes aufzuziehen. Ich halte das für eine zufriedenstellende Lösung.«
    »Zufriedenstellend!« schnaubte Del. »Ich hätte Sams Enkel so etwas nie zugetraut! Ich hätte gedacht, daß er mehr Stehvermögen und Mumm hätte...«
    »Er hat gesagt, daß er meinetwegen auf mich verzichten würde, und ich glaube, daß er teilweise sogar von dem, was er sagte, überzeugt ist. Er meinte, er tauge nicht für die Ehe, und daß ich besser fahren würde mit einem Mann, der schon >stubenrein< sei.«
    »Aber das könnte er doch lernen. Ich habe das doch auch gelernt, nicht wahr?«
    Chris blickte auf den Boden. »Ich möchte jetzt nicht mehr darüber reden. Tynan liebt mich nicht. So sehr du und Mr. Dysan euch gewünscht habt, daß sich aus dieser Geschichte eine gegenseitige Zuneigung entwickeln möge, es ist leider nicht dazu gekommen. Ich werde in einer Woche Asher heiraten, in diesem Haus bleiben, mein Kind großziehen und Tynan in meinem Leben vermutlich nie mehr Wiedersehen. Auch steht zu befürchten, daß er bei seinem großen Talent, in Schwierigkeiten zu geraten, wahrscheinlich an dem Tag, an dem ich heiraten werde, schon wieder im Gefängnis sitzt. Und jetzt lege ich mich etwas hin und ruhe mich aus.«
    Mit diesen Worten verließ sie das Zimmer.

Kapitel 27
    »Glaubst du wirklich, du hättest ein Recht dazu, in Weiß zu heiraten?« fragte Asher Chris, als sie im Garten ihres Vaters beisammensaßen. »Ich meine, gibt das nicht Anlaß zum Klatsch?«
    Chris antwortete ihm nicht. Da sie ja eigentlich ihn gebeten hatte, sie zu heiraten, hatte er nun seinerseits damit begonnen, ihr zu zeigen, was er wirklich war. Er war zutiefst verärgert darüber, daß sie eine Nacht mit >so einem Kerl< verbracht und ihm das obendrein so lange verheimlicht hatte. Sie hatten sich darauf geeinigt, daß das Kind als seines zu gelten habe, so daß er mit einem bescheidenen Stolz auf die Bemerkung reagieren konnte, das Baby sei ungefähr drei Monate zu früh auf die Welt gekommen. Er hatte nichts dagegen, wenn die Leute glaubten, er habe die reiche Nola Dallas verführt, wollte aber nicht zulassen, daß Außenstehende von der Existenz eines anderen Mannes in ihrem Leben erfuhren. Er war wütend gewesen, daß sie ihrem Vater die Wahrheit gesagt hatte.
    »Wird man es denn nicht bald sehen können?« fuhr er fort.
    Chris schloß für einen Moment die Augen. »Wie soll ich das wissen? Ich hatte noch kein Baby. Hat mein Vater denn keine Arbeit für dich? Ich dachte, du wolltest etwas von seinen Geschäften lernen, damit du ihm später behilflich sein kannst.«
    »Ich konnte heute morgen nicht. Bei Frederikson soll eine wunderschöne Stute versteigert werden, und ich muß sie noch einmal besichtigen, ehe ich sie kaufe.«
    »Aber du hast in dieser Woche doch schon zwei Pferde gekauft.«
    Er trat einen Schritt zurück und blickte sie an. Chris wußte genau, was er in diesem Moment dachte. Hatte er denn nicht Del Mathison dessen schwangere Tochter abgenommen? Konnte er für diese noble Tat nicht als Preis den Schlüssel zu dessen Königreich verlangen? Er arbeitete nicht, und Chris hatte den Verdacht, daß er auch nicht vorhatte, jemals zu arbeiten, sondern darauf spekulierte, im Haus ihres Vaters zu leben, sich alles anzueignen, was dieser sich erarbeitet hatte, ihm dafür aber keine Gegenleistungen zu erbringen. Und ihrem Vater war es völlig gleichgültig, was Asher tat oder nicht tat. Er war zu wütend auf Chris, um noch an etwas anderes denken zu können. Und Samuel fuhr fort, sie mit seinen tieftraurigen Blicken zu verfolgen.
    »Ich hatte mir überlegt, ob ich dieses Pferd nicht für dich kaufen sollte«, sagte Asher. »Du wirst ein Pferd brauchen, wenn du sein Kind auf die Welt gebracht hast.«
    »Ja, natürlich«, murmelte sie. »Natürlich brauche ich ein Pferd.«
    Sie wußte, daß sie alles sagen würde, was er gern hörte, wenn sie ihn dadurch nur loswerden konnte. Als sie ihn Weggehen sah, dachte sie, daß sie
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