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Die verbotene Geliebte des Scheichs

Die verbotene Geliebte des Scheichs

Titel: Die verbotene Geliebte des Scheichs
Autoren: KATE HEWITT
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immer noch bei Zakari finden kannst.“
    Kalila erstarrte innerlich. Gerade eben, als ihr Vater über seine eigene Ehe redete, hatte ihre Liebe zu Aarif sie stark und glücklich gemacht, doch als er weitersprach, zerplatzte die filigrane Seifenblase der Hoffnung unwiederbringlich. Ihr Vater wollte immer noch, dass sie Zakari heiratete …
    Aber was, wenn er sie nach ihrem Geständnis nicht mehr wollte? Dass sie offen mit ihm reden würde, stand für Kalila fest, nur über die möglichen Folgen nachzudenken, dazu fehlte ihr immer noch die Kraft.
    „Danke für deine ehrlichen Worte, Vater“, sagte sie rau. „Ich hoffe auch inständig, mein Glück zu finden.“
    Aarif sah sie an diesem Tag nicht mehr.
    Stattdessen widmete sich eine aufgeregte Schar von Näherinnen und Modistinnen ihrem Hochzeitskleid, das einst ihrer Mutter gehörte, und das König Bahir aus Zaraq mitgebracht hatte. Es musste weniger geändert werden als erwartet, und so konnte Kalila in einem unbeobachteten Moment in ihr Zimmer fliehen und ihren mühsam zurückgehaltenen Tränen endlich freien Lauf lassen. Auf Juhanahs besorgte Fragen hin schüttelte sie nur den Kopf und erklärte, früh ins Bett gehen zu wollen, weil man ihr mitgeteilt hätte, dass am nächsten Morgen, dem Tag vor ihrer Hochzeit, die traditionelle Waschung der Braut in den antiken Frauengemächern des Palastes stattfinden würde.
    Als es so weit war, ließ sich Kalila gutmütig vom Schnattern und Kichern der anwesenden Frauen animieren, versuchte, ihre Hochstimmung zu teilen, und fühlte sich dennoch ausgeschlossen und allein.
    Sie musste unbedingt noch einmal Aarif sehen und mit ihm reden. Da er ihr bewusst aus dem Weg ging, blieb ihr eigentlich nur übrig, ganz offiziell um ein privates Gespräch zu ersuchen. Allein bei dem Gedanken stellten sich ihre Nackenhärchen auf, und ihr Herz schlug bis zum Hals.
    Die antiken Baderäume wirkten wie eine Märchenkulisse aus Tausendundeiner Nacht. In den Boden eingelassene Wannen, kunstvoll aus Tausenden von schillernden Mosaiksteinchen gefertigt, in der Größe eines mittleren Swimmingpools. Auf dem duftenden Schaum trieben frische Rosenblätter.
    Kalila ließ es zu, dass man sie entkleidete, badete und in drei Durchgängen eine zähe, breiige Masse in ihr langes Haar einmassierte, ehe es gründlich ausgewaschen und abschließend mit Rosenwasser gespült wurde.
    Da die Hochzeit im westlichen Stil stattfinden sollte, verzichteten ihre Helferinnen darauf, Kalilas Hände und Füße mit komplizierten Ornamenten aus Henna zu verzieren, sondern hüllten sie nur fürsorglich in eine weiße Leinenrobe, ehe sie die Braut in ihre Privatgemächer entließen.
    Als einige der Frauen ihr für weitere Hilfeleistungen folgen wollten, bat Kalila Juhanah, sie davon abzuhalten. „Ich brauche ein bisschen Zeit für mich selbst“, erklärte sie ihrer getreuen Dienerin. „Es ist mein letzter Tag als …“
    Juhanah nickte verständnisvoll und strich ihrem Schützling sanft über die Wange.
    „Nimm dir ruhig einen Moment Auszeit, ya daanaya . Aber dann geht es weiter mit den Hochzeitsvorbereitungen … egal ob es dir gefällt oder nicht“, setzte sie leise, nur für die Ohren der Prinzessin bestimmt, hinzu.
    Kalila biss sich auf die Unterlippe und entfloh dem tropisch anmutenden Feuchtklima des Frauenbades und lehnte sich vor der Tür aufatmend gegen die kühle Steinwand.
    Ich kann es nicht tun!
    Hatte sie das etwa laut gesagt? Und wenn! Hier war niemand, der sie hören konnte. Mit einem tiefen Seufzer stieß sie sich von der Wand ab und machte sich auf den Weg in ihre Suite.
    An der nächsten Ecke stieß Kalila mit jemand zusammen und wäre sicher gefallen, wenn nicht starke Hände sie davor bewahrt hätten.
    „Aarif!“, keuchte sie überwältigt auf.
    „Es … es tut mir leid“, murmelte er heiser, doch für Kalila war es Musik in ihren Ohren.
    „Hast du mich gesucht?“
    „Nein, ich … es tut mir wirklich leid, ich sollte nicht hier sein.“
    Das war es nicht, was sie von ihm hören wollte. Aber warum war er gekommen?
    „Aarif …“
    „Verzeih mir“, bat er erstickt und hastete davon.
    Der fahle Mondschein tauchte das Zimmer in silbriges Dämmerlicht, als Kalila behutsam aus ihrem Bett schlüpfte, zur Tür schlich und sie leise öffnete.
    Die Dunkelheit in dem langen Gang griff nach ihr wie ein lebendiges Wesen. Sie schauderte und spürte Gänsehaut am ganzen Körper. Noch einmal wischte sie die feuchten Finger an ihrem Leinenhemd ab, bevor
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