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Die verbotene Geliebte des Scheichs

Die verbotene Geliebte des Scheichs

Titel: Die verbotene Geliebte des Scheichs
Autoren: KATE HEWITT
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mein ganzes Leben von einem einzigen Ereignis bestimmt wird. Und das hat hier seinen Anfang genommen.“ Er hob die Hand und wies aufs Meer hinaus, bevor er sie wieder fallen ließ. „Wir waren gerade fünfzehn geworden, als mein Zwillingsbruder Kaliq und ich beschlossen, ein kleines Abenteuer zu starten …“, begann er in selbstvergessenem Ton, und Kalila hielt den Atem an.
    „Wir hatten uns ein Floß gebaut und waren begierig darauf, seine Seetüchtigkeit zu testen. Ich weiß nicht, wie unsere Expedition verlaufen wäre, wenn Zafir uns nicht im letzten Moment noch erwischt hätte. Er war damals sechs, der Augapfel meines Vaters und der von uns allen verwöhnte Nachzügler. Bei seiner Geburt ist unsere Mutter verstorben.“
    Aarif machte eine Pause, doch Kalila blieb ganz still.
    „Er bedrängte uns so lange, bis wir versprachen, ihn mitzunehmen. Das Floß trieb rasch hinaus auf die offene See, und ehe wir wussten, wie uns geschah, waren wir über eine Meile vom Ufer abgetrieben. Als wir in der Ferne ein Schiff auftauchen sahen, dachten wir natürlich, das sei unsere Rettung. Leider war genau das Gegenteil der Fall …“
    „Wer war auf dem Schiff?“, fragte Kalila angespannt.
    „Diamantenschmuggler … Piraten“, erwiderte er dumpf. „Vielleicht hätten sie uns sogar in Ruhe gelassen, wenn Zafir nicht …“
    „Was?“
    „Er hat ihnen voller Stolz erzählt, dass wir die Söhne des Königs von Calista seien und dass sie für unsere Rettung eine fürstliche Belohnung erwarte“, erklärte er bitter. „Daraufhin nahmen sie uns natürlich gefangen, um Lösegeld zu erpressen.“
    „Oh, Aarif …“
    „Sie brachten uns auf eine verlassene Insel, banden uns an wie Vieh und folterten uns. Ich hatte Zafir noch nie zuvor so verstört gesehen. Bisher hatte er nur Gutes im Leben erfahren und verstand gar nicht, was die Männer vorhatten. Er war doch erst sechs, und die Männer waren schlimmer als Tiere …“
    Kalila schüttelte nur hilflos den Kopf.
    „Nach einigen Tagen schaffte es Zafir, seine Fesseln zu lösen. Dem kleinen tapferen Kerl gelang es sogar, Kaliq und mich zu befreien. Während unsere Peiniger feierten und tranken, ergriffen wir die Flucht …“ Seine Stimme verebbte.
    „Und?“, fragte Kalila zaghaft.
    „Fast hätten wir es tatsächlich geschafft. Wir waren bereits wieder auf dem Floß, als unser Verschwinden auffiel. Die Piraten wussten, dass sie alle der Tod erwartete, sollten wir entkommen. Sie hatten nichts zu verlieren und … schossen auf uns. Eine Kugel streifte mein Gesicht, und ich fiel ins Wasser …“
    Unwillkürlich tastete er mit der Hand nach seiner Narbe.
    „Durch das Blut, das mir in die Augen lief, konnte ich nichts sehen, aber alles hören. So bekam ich mit, dass auch Kaliq ins Wasser fiel, doch als ich ihn ergreifen wollte, entglitt er mir und ging unter. Ich tauchte nach ihm, bekam ihn glücklicherweise zu fassen und kam mit ihm zusammen an die Oberfläche. Inzwischen war das Floß abgetrieben. Ich hörte Zafir schreien, konnte ihn aber nicht sehen. Er rief um Hilfe und immer wieder meinen Namen …“
    Kalila spürte seine Verzweiflung und seinen Schmerz. Heiße Tränen rannen über ihr Gesicht.
    „Ich höre ihn immer noch …“, murmelte Aarif mit einer Stimme, die ihm nicht zu gehören schien. „Er schrie um Hilfe … aber ich konnte ihn nicht retten. Ich habe versagt …“
    „Und was ist dann passiert?“, fragte Kalila erstickt.
    „Die Schmuggler haben Kaliq und mich wieder gefangen genommen, das geforderte Lösegeld wurde gezahlt, und wir konnten nach Hause zurückkehren. Sobald wir in Sicherheit waren, wurden die Piraten von den Männern meines Vaters überwältigt und der Justiz übergeben. Aber von Zafir haben wir nie wieder etwas gesehen oder gehört …“
    Kalila schluckt heftig. „Es tut mir so leid, Aarif.“
    „Ich spreche nie darüber“, sagte er fast grob. „Niemand von uns will daran erinnert werden, dafür war der Verlust zu schmerzlich. Mein Vater … sogar meine Stiefmutter, niemand von uns hat sich je wieder davon erholt. Es war, als sei mit Zafir jede Freude und Leichtigkeit aus unserem Leben verschwunden.“
    „Es muss wirklich …“
    „Ich habe dir das nur erzählt, damit du endlich verstehst“, unterbrach er sie rau. „Als ich meinen Vater an jenem Tag versprach, auf meinen kleinen Bruder zu achten, kam es einem Schwur gleich. Den habe ich gebrochen, auf die schrecklichste Weise, die man sich nur ausmalen kann!“
    „Aber es war
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