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Die Vampir-Dschunke

Die Vampir-Dschunke

Titel: Die Vampir-Dschunke
Autoren: Jason Dark
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So brauchte ich nicht zu springen und konnte mich wieder nach unten durchhangeln. Den Kopf sah ich nicht. Er war wohl im flachen Wasser verschwunden.
    Trockenen Fußes würde ich nicht an Land gehen können, aber das war egal.
    Mich in die Tiefe gleiten zu lassen, bedeutete kein Problem. Ich rutschte am feuchten Tau entlang nach unten und landete im flachen Uferwasser. Es reichte mir bis zu den Schienbeinen. Es war kalt, aber auszuhalten.
    Wenig später stand ich auf dem Trockenen...
    ***
    Es ist nicht gesagt, dass Chinesen nur Tee trinken. Jedenfalls gehörte Hainan nicht zu den Menschen. In London hatte er den Whisky zu schätzen gelernt, und davon standen einige Flaschen in seiner fahrbaren Hausbar.
    Suko trank auch.
    Allerdings hielt er sich an Tee. Er saß in einem Sessel, der mit echtem Fell bezogen war und schaute durch das halbrunde Rückfenster des großen Wohnraums in den Garten. Viel war dort nicht zu sehen. Das meiste schluckte die Dunkelheit. Nur vereinzelt gaben Lampen ihr Licht ab.
    Jeder Busch war in diesem Garten sorgfältig gestutzt, als wollte sich der Besitzer von Kunstwerken der Natur umgeben sehen. Ein paar Statuen hatte Suko auch gesehen, aber er konnte nicht sagen, was sie darstellten. Dazwischen führten geharkte Kieswege entlang.
    Hainan telefonierte. Er sprach sehr schnell und hektisch. Manchmal schrie er auch etwas in den Hörer. Er beschimpfte einen Mann, der für ihn arbeitete.
    Suko hörte gelassen zu. Den Namen des anderen kannte er nicht. Er hoffte nur, dass sich Hainan nicht so sehr aufregte, dass er im Fall eines Angriffs nicht richtig reagierte.
    Schließlich hörte Hainan auf. Fast hätte er sein Handy aus der Hand geworfen, so wütend war er.
    »Was ist los?«
    Hainan griff zum Glas und kippte sich den Whisky in die Kehle. Danach ließ er sich in einen zweiten Sessel fallen. »Es hat mit uns nichts zu tun. Das war rein geschäftlich. Man hat mir eine Ladung Spielzeuge vor der Nase weggeschnappt. Mein Agent in Shanghai hat geschlafen.«
    »So etwas soll vorkommen.«
    »Aber nicht vor Weihnachten. Ich habe bereits ein Lager freimachen lassen. Nun kann ich sehen, woher ich Ersatz bekomme.«
    Suko schwieg. Eigentlich hätte Hainan andere Sorgen haben müssen, denn sein Leben stand auf dem Spiel. Doch offensichtlich spürte er den Druck. Sein Jackett hatte er ausgezogen, das Hemd aufgeknöpft, und er hatte ich sogar eine Waffe geholt. Es war eine Maschinenpistole, die griffbereit in seiner Nähe lag. Er schaute Suko aus großen Augen an, atmete heftig und zeigte somit, dass er unter großem Stress stand.
    »Ich weiß nicht, ob wir alles richtig gemacht haben, verdammt!«, stieß er hervor.
    »Das kann niemand vorher genau sagen.«
    »So meine ich das nicht.« Er drückte seinen Kopf nach vorne. »Vielleicht ist es doch besser, wenn ich einigen meiner Männer Bescheid gebe, damit sie hier erscheinen, um uns zu beschützen.«
    »Das ist deine Sache. Aber du hast mir gesagt, dass wir beide ausreichen.«
    »Ja, habe ich. Es soll keiner wissen, wer und was uns da bedroht. Ich weiß, wie abergläubisch die Menschen sind, und genau das ist mein Problem. Ich würde in ihrer Achtung sinken. Es hat auch keiner damit rechnen können, dass sich etwas zeigt, das über Jahrhunderte hinweg still gelegen hat. Ich kann nichts dafür, dass der Staudamm gebaut wird. Durch ihn geht es den Menschen besser. Mein Geld ist so etwas wie eine Wohltat für sie. Es dauert lange, bis ich etwas verdienen kann. Erst wenn der Staudamm fertig gestellt ist und die Energie läuft, kann ich was verdienen. Gäbe es keine Investoren, würde nichts getan.«
    »Stimmt«, sagte Suko. »Aber nicht immer läuft alles so glatt ab. Das hast du ja gesehen.«
    »Aber wir werden es glätten.«
    »Zumindest können wir es versuchen.«
    Hainan grinst schief. »Und was sagt dein Freund, dieser Sinclair? Er ist auch nicht weiter gekommen.«
    »Doch. Zumindest hält er sich in der Nähe auf.«
    »Die Dschunke ist leer!«
    »Das habe ich gesagt.«
    Hainan kaute auf seiner Unterlippe. Danach sprach er mit sich selbst. Er konnte offenbar nicht verstehen, dass es das Schiff geschafft hatte, so weit zu fahren, Suko hatte keine Lust, es mit einer Erklärung zu versuchen.
    Hainan saß plötzlich gespannt auf seinem Platz. »Glaubst du. denn, dass sie schon im Haus sind?«
    »Nein. Dann hätte ja auch die Alarmanlage anschlagen müssen.«
    »Stimmt, aber ich traue der anderen Seite mittlerweile alles zu.« Er winkte ab und drehte dann den Kopf
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