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Die Vampir-Dschunke

Die Vampir-Dschunke

Titel: Die Vampir-Dschunke
Autoren: Jason Dark
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bereit...«
    »Ich habe verstanden. Danke.« Suko stand auf.
    Er brauchte nur einen langen Schritt bis zur Tür und verließ den nach Gewürzen riechenden Raum. Im Flur blieb er stehen, um über das neue Wissen nachzudenken. Wenn alles so stimmte, wie Lisa es gesagt hatte, dann war Hainan an seiner Misere selbst Schuld.
    Suko wusste nicht, ob er ihn darauf ansprechen sollte. Er ging auch davon aus, dass die Investitionssumme kein unbedingt auf legale Art und Weise erworbenes Geld war. Einer wie Hainan hatte seine Finger in allen möglichen Geschäften. Nur nachweisen konnte ihm niemand etwas.
    Und dann hörte er das Tackern. Kleine schnelle Explosionen, die dicht hintereinander klangen.
    Suko wusste sehr genau, worum es sich handelte – eine Salve aus einer Maschinenpistole!
    ***
    Hainan war allein und kam sich auch allein vor. Er hatte sein Haus nach seinem Geschmack bauen und auch einrichten lassen. Er hatte sich zudem immer wohl gefühlt, das war jetzt vorbei. In seiner eigenen Burg fühlte er sich wie ein Fremder und hatte das Gefühl, als würde sich alles um ihn herum zusammenziehen. Nicht nur das Äußere auch das Innere, sodass er Probleme mit seinem Herzen bekam und auch einen starken Magendruck erlebte.
    Es war niemand da, und trotzdem fühlte er sich bedroht. Er erlebte den immer schneller werdenden Herzschlag, stieß mal einen Fluch aus und schob so einiges an seinem Zustand auch auf den Whisky. Schweiß quoll ihm aus den Poren. Sehr schnell hatte er auf dem Gesicht eine glänzende Schicht hinterlassen, die besonders dick auf der Oberlippe lag.
    War hier jemand?
    Hainan konnte von seinem Platz aus nicht den gesamten Raum überblicken. Er hatte jedoch das Gefühl, eingekreist worden zu sein, ohne dass er jemanden sah.
    Der Chinese stand auf und drehte sich auf der Stelle im Kreis. Nichts im Raum hatte sich verändert. Abgesehen davon, dass Suko nicht mehr da war.
    Es gefiel ihm immer weniger, in dieser bedrückenden Atmosphäre allein gelassen worden zu sein. Es war kein Mensch da, mit dem er hätte sprechen können, und wie die Spitze eines kalten Fingers rann eine eisige Schweißkugel über seinen Rücken hinweg.
    Die Maschinenpistole erschien ihm dabei wie ein Rettungsanker. Mit beiden Händen riss er sie hoch und damit an sich. Über sein Gesicht legte sich eine unnatürliche Starre. Der Mund war in die Breite gezogen, und er schritt durch das große Zimmer wie ein Wächter, der darauf wartete, einen Eindringling endlich stellen zu können.
    Es war niemand da.
    Er sah nichts.
    Er hörte auch nichts, denn Suko blieb verschwunden und ließ ihm auch keine Nachricht zukommen.
    Wo steckten die Häscher? Diejenigen, die ihn verfolgten. Die ihm ans Leben, ihn vielleicht foltern wollten, um ihm letztendlich die Kehle durchzuschneiden.
    All das ging ihm durch den Kopf. Mit kleinen Schritten und schussbereiter Waffe näherte er sich der großen halbrunden Scheibe. Sie gab den Blick in den Garten frei. Er hätte ein Rollo herablassen können. Darauf hatte er verzichtet, denn er wollte sehen, wer kam.
    Noch bewegte sich nichts im Garten. Es gab Zeiten, da freute er sich über das recht spärliche Licht auf dem Grundstück. In diesem Augenblick hätte er den hinteren Teil des Grundstücks gern taghell erleuchtet gehabt. Er nahm sich vor, weitere Lichtquellen setzen zu lassen, um sie bei Bedarf benutzen zu können.
    Die beiden halbrunden Türhälften in der Mitte ließen sich elektrisch öffnen. Hainan überlegte, ob er das in Angriff nehmen sollte. Er hätte sich mehr Platz geschaffen, aber es wäre auch den Angreifern entgegengekommen, und so überlegte er weiter.
    Sein Kopf bewegte sich von links nach rechts. Mal konnte er etwas erkennen, dann wieder nicht, wenn ihn das Licht der Lampen zu sehr störte.
    Am besten war die Dunkelheit. Sie nur für einen Moment einfallen lassen, damit sich die andere Seite in Sicherheit fühlte, und wenn es ihm dann in den Sinn kam, würde er die Lampen wieder einschalten. So konnte er für die entsprechende Überraschung sorgen.
    Er dachte noch einen Moment darüber nach, dann führte ihn sein Weg zum Zentralschalter. Es reichte eine kleine Bewegung des Schalters, dann würde es finster sein.
    Genau das tat er.
    Stockdunkel lag der Garten vor ihm.
    Aber er ging noch einen Schritte weiter und drückte den Schalter, der dafür sorgte, dass sich die halbrunde Tür öffnete und der Nachtwind in das große Zimmer wehte.
    Die frische Luft tat ihm gut. Hainan glaubte sogar, dass sie ihm
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