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Die Vampir-Dschunke

Die Vampir-Dschunke

Titel: Die Vampir-Dschunke
Autoren: Jason Dark
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Sie den Fall, meine Herren, ich bitte Sie. Es ist uns allen sehr daran gelegen. Keiner möchte von einer Lawine des Schreckens überrollt werden und das Gleiche noch mal erleben.«
    »Wir werden unser Bestes geben!«, versprach Sir James.
    Ein Wachtposten nahm uns in Empfang. Wir erhielten auch unsere Waffen zurück und stiegen wenig später in den Bentley, in dem der Fahrer gewartet hatte.
    Stumm nahmen wir unsere Plätze ein. Da ein Unbeteiligter im Wagen saß, sprachen wir auf der Rückfahrt kein Wort...
    ***
    Dafür saßen wir später im Büro unseres Chefs beisammen. Glenda hatte frischen Kaffee gekocht, den Suko und ich mitgenommen hatten. Sogar er trank eine Tasse, was bei ihm äußerst selten vorkam.
    Sir James verzichtete nicht auf sein Stilles Wasser und erkundigte sich. »Haben Sie sich während der Fahrt Gedanken machen können?«
    Ich hob die Schultern an.
    »Also nicht. Und was ist mit Ihnen, Suko?«
    Mein Freund zeigte zunächst ein Lächeln. »Ja, es könnte sein, dass es mich mehr angeht.«
    »Sie meinen, weil Sie Chinese sind?«
    »So ist es.«
    »Gut, dann können Sie uns vielleicht jetzt sagen, was Sie Vorhaben.«
    Suko lächelte. Er wusste schon vor seiner Antwort, dass auch ich grinsen würde. »Es ist durchaus eine Möglichkeit, wenn ich einen meiner Vettern besuche und mich dort umhöre. Da können zehn und mehr Geheimdienste tätig sein. Was bestimmte Menschen nicht sagen wollen, das halten Sie auch zurück. Aber ich bin einer von ihnen, und da werden sie wohl den Mund öffnen, weil sie wissen, dass ich kein falsches Spiel mit ihnen treibe. Also werde ich meine Fühler ausstrecken.«
    Sir James nickte. »Sehr gut«, lobte er. »Haben Sie sich bereits einen Plan zurechtgelegt?«
    »Keinen genauen. Ich werde in den nächsten Stunden abtauchen und mich umhören. Auch meinen Landsleuten kann einfach nicht gefallen, was hier abläuft.«
    »Falls sie es schon wissen«, warf ich ein.
    »Ja, das muss man so sagen. Trotz allem bin ich recht optimistisch. Etwas bleibt immer hängen.«
    »Was sagen Sie, John?«
    Ich winkte ab. »Besser kann es nicht laufen. Auch ich hätte Suko dazu geraten.«
    »Dann können wir ja zufrieden sein.« Sir James war es nicht ganz. Wir sahen, dass er nachdachte und plötzlich lächelte. »Was halten Sie von der Aussage des Commanders, dass Vampire sein Boot geentert haben sollen. Glauben Sie das?«
    »Warum hätte er lügen sollen?«, fragte ich.
    »Ich kann es nicht sagen. Chinesische Vampire sind mir schon ein wenig fremd.«
    »Mir auch«, sagte Suko.
    »Ja, und mir ist bei dem Bericht aufgefallen, dass sie den Menschen das Blut nicht ausgesaugt haben. Kann man da noch von Vampiren sprechen? Oder laufen die Aussagen mehr auf eine Abart dieser Blutsauger hinaus.« Sir James nickte uns zu. »Das ist auch möglich. Ein anderes Land, eine andere Welt, eine andere Definition der Blutsauger.«
    »Was käme denn noch in Betracht?«, fragte ich.
    »Was denken Sie denn, John?«
    Ich lächelte breit, obgleich mir danach nicht zumute war. »Ich könnte mir auch vorstellen, dass es sich um eine Abart von Zombies handelt. Lebende Tote, die sich als Besatzung auf einem alten Schiff zusammengefunden haben und über das Meer segeln, ohne dass sie gesehen werden, weil eine magische Wand sie schützt.«
    »Du meinst den Nebel, John.«
    »Klar.«
    Suko überlegte. »Das kann natürlich sein, nur stellt sich mir eine ganz andere Frage. Warum hat sich die Besatzung der Dschunke ausgerechnet London oder die englische Küste ausgesucht. In der Stadt sind sie noch nicht erschienen, aber auch nicht weit von der Themsemündung entfernt...«
    »Was mich dabei auf den Gedanken bringt«, sagte ich, »dass es für sie kein Problem sein wird, über den Fluss London zu erreichen und wir das Grauen plötzlich hier haben.«
    Suko schwieg. Sir James sagte auch nichts. An den Gesichtern der beiden las ich ab, dass ihnen meine Überlegungen nicht so fremd waren. Ich konnte die Gänsehaut auf meinem Rücken nicht vermeiden, und in der Kehle lag ebenfalls ein leichter Druck.
    Sir James lehnte sich schließlich zurück. Er sagte mit leiser Stimme. »Es ist nicht auszuschließen. Und wenn diese Dschunke hier erscheinen sollte, muss man davon ausgehen, dass sie sich wieder innerhalb dieser Nebelwand befindet.«
    »Das kann schon sein«, gab ich zu.
    »Gut!« Sir James fasste zusammen. »Dann können wir ab jetzt Suko das Feld überlassen.«
    Ich hatte nichts dagegen, obwohl ich gern mit ihm gegangen wäre. Es
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