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Die unwillige Braut (German Edition)

Die unwillige Braut (German Edition)

Titel: Die unwillige Braut (German Edition)
Autoren: Juliet Landon
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schlimmen und besorgniserregenden Zeiten einen Bruder gibt, der uns zum Sieg führen kann, der jetzt aber wegen Mangel an Reserven wieder einmal vor den Eindringlingen fliehen musste. Ich bete daher, dass Ihr ihn Folgendes wissen lasst: Wir haben die Schätze bewacht, die in den Tagen vor der Invasion hier zur Sicherheit deponiert worden sind, und obwohl sie alles durchsucht haben, wurden wir verschont. Da die vielen Besitzer getötet wurden, waren ihre Frauen und Kinder, die bei uns Schutz gesucht hatten, einverstanden, dass wir es zum Nutzen unserer Landsleute verwenden. Der Schatz ist immens. Er soll für unsere Freiheit sein."
    "Nun", sagte Gerard und reichte die Botschaft an Bruder Alaric weiter. "Das ist die interessanteste Anmerkung, die ich jemals gelesen habe. Was entnehmt Ihr dem, Bruder? Könnt Ihr es in einen Zusammenhang stellen?"
    Bruder Alaric verzog das Gesicht. "Nur, dass es wohl auf den Schatz anspielt, den unsere reichsten Lehnsmänner um der Sicherheit willen vor der Invasion von 1066 in den Klöstern deponierten. Vier Jahre später hörte, soweit ich weiß, der neue normannische König davon und ließ jedes Kloster im Land plündern. Wie es aussieht, waren Nonnenklöster davon nicht betroffen."
    "Diesen Mangel haben sie mehr als ausgeglichen", bemerkte Prior Turgot trocken. "Wie ich hörte, nahmen die Plünderer weitaus mehr als nur das, was den Lehnsmännern und ihren Familien gehört hatte. Reliquien, goldene Teller, Bücher, juwelenbesetzte …"
    Bruder Alaric räusperte sich und warf einen Blick zu Gerard. "Unser normannischer Bruder hier weiß das vermutlich, Pater. Aber was ist mit diesem Bruder, der sie zum Sieg führen soll? Könnte das der Aethling sein, was meint Ihr?"
    "Ja", erwiderte der Prior. "Es hört sich an, als wollte die frühere Äbtissin von Barking diese Nachricht an die Äbtissin Christina von Romsey schicken, nach Hampshire. Sie ist die jüngere Schwester von Königin Margaret von Schottland, müsst Ihr wissen. Ihr erinnert Euch vielleicht, dass sowohl Margaret und Christina als auch ihr Bruder Prinz Edgar, den sie den Aethling nannten, 1068 vom englischen Hof fliehen mussten, weil es immer noch Männer gab, die ihn anstelle von William auf den Thron setzen wollten. Die drei jungen Leute suchten Schutz in Schottland, weil ihr Schiff nach Flandern durch einen Sturm vom Kurs abkam, und Margaret von Malcolm, König von Schottland, umworben wurde. Malcolm ist kein Freund der Engländer, aber weitblickend genug, um die Vorteile einer Verbindung mit dem englischen Königshaus zu erkennen."
    "Ich verstehe", sagte Gerard. "Als Normanne bin ich mit diesen Ereignissen nicht so vertraut wie Ihr."
    Prior Turgot fuhr fort: "Der Aethling Edgar hegte noch immer die Hoffnung, eine englische Armee gegen König William zu führen. Er erreichte York und wurde von den Nordländern zum König ernannt, aber William marschierte dort ein, trieb Edgar zurück nach Schottland und zerstörte York ein weiteres Mal. Edgar unternahm noch einen weiteren fruchtlosen Versuch, und jetzt ist er in der Normandie, um Partei für Robert zu ergreifen, den Bruder von William Rufus, und seit Jahren hat niemand mehr etwas von ihm gehört. Früher einmal, so denke ich, wäre er dankbar gewesen für Extrageld, um eine Armee aufzustellen, aber ich fürchte, inzwischen wäre es etwas spät dafür."
    "Ich verstehe", sagte Gerard. "Also sollte diese Botschaft von der Äbtissin von Barking an Edgars Schwester Christina in Romsey geschickt werden, die dann …"
    "… die sie an Königin Margaret von Schottland weitergeben sollte, die andere Schwester, die die Nachricht dann Edgar übermitteln sollte", ergänzte Bruder Alaric. "Und wenn er sie erhalten hätte, dann hätte sich König William einer starken Opposition gegenüber gesehen, von Schottland und England zugleich, denn König Malcolm von Schottland hätte sicherlich die Gelegenheit ergriffen mitzumachen."
    "Sollten wir nicht unseren derzeitigen König William Rufus über diesen neuen Reichtum informieren?" fragte Gerard. "Barking Abbey wird ihn doch noch immer besitzen, oder?"
    Bruder Alaric schüttelte den Kopf. "Dies hier", sagte er und tippte mit einem Finger auf die Botschaft, "wurde vor über zwanzig Jahren geschrieben. Edgar stellt keine Bedrohung mehr dar. Er ist nicht mehr jung, und William Rufus scheint die Opposition vollkommen zu kontrollieren. Seht, wie er mit Bischof William verfährt, wie er mit seinem Onkel, Bischof Odo von Bayeux, verfahren ist und
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