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Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition)

Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition)

Titel: Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition)
Autoren: Kyle Mills
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Geländewagen auf die Straße lenkte, und sah durch das zersplitterte Heckfenster, wie eine schwarze Limousine in ihre Richtung raste.
    »Los! Los«, schrie er. »Sie sind hinter uns her!«
    Doch der Wagen machte eine Rechtskurve und verschwand durch das zerstörte Tor – vermutlich, um auf einen Hilferuf von Karl und Xander zu reagieren.
    Richard hielt sich am Sitz fest, als Carly den Wagen auf eine breitere, weniger einsame Straße lenkte. Niemand folgte ihnen, und nach einigen Minuten befanden sich um sie herum andere Wagen, Fußgänger, Scheunen und Traktoren. Die reale Welt. Er hatte beinahe vergessen, dass sie existierte.

69
    Laos
    Sieben Jahre später
    Die Stimme der Frau wurde zu einem Kreischen, und ihre Worte verschwammen zu einem verzweifelten, unverständlichen Wortschwall. Richard Draman setzte sich auf einen Stuhl, der aus einem Baumstamm hergestellt worden war, und signalisierte ihr, sie solle sich beruhigen, während er den Satz »Ihm geht es bald wieder besser« in der Landessprache formulierte.
    Die ihm nur zu gut vertraute Verwirrung zeichnete sich kurz auf dem Gesicht der Frau ab, als sie zu verstehen versuchte, was er gesagt hatte, bevor sie erneut zu kreischen begann.
    Er lehnte sich an die Graswand der Hütte und sah auf das Kind hinab, das auf einer auf dem Boden ausgebreiteten Decke lag. Die Infektion war nicht ernst, aber er konnte die Angst der Mutter verstehen. In diesem Teil der Welt konnte aus einem leichten Fieber innerhalb weniger Tage ein Todesfall werden.
    »Okay, okay«, sagte er, wobei er die Worte sorgfältig betonte, als ob sie die englische Sprache dadurch auf einmal verstehen würde. »Warten Sie kurz hier.«
    Er ging zur Tür und sah zu dem Mädchen im Teenageralter, das im Schatten eines blühenden Baumes lag. Obwohl er seit siebenJahren ohne Konzession in Laos als Landarzt arbeitete, beherrschte er die Sprache kaum besser als ein Zweijähriger.
    »Könntest du mir kurz helfen?«
    Sie stützte sich auf die Ellenbogen und sah ihn mit gerunzelter Stirn an, wobei ihr das dunkle Haar ins Gesicht fiel, in dem sich nur wenige Pickel abzeichneten. »Mom sagt, dass du mich als Krücke benutzt. Sie sagt, ich soll dir das nicht ständig durchgehen lassen.«
    Er deutete auf seinen alten Range Rover. »Du kannst gern zu Fuß nach Hause gehen, Susie.«
    Nachdem sie kurz darüber nachgedacht hatte, stand sie auf und klopfte sich den Staub von dem karierten Rock und der weißen Bluse, die zu ihrer Schuluniform gehörten.
    Sie war ein hübsches Mädchen, schien das jedoch nicht zu bemerken. Nachdem sie mit dem Mitleid und den erschrockenen Blicken der Menschen, mit denen sie in Kontakt kam, aufgewachsen war, war sie dankbar für jede Form der Anonymität – die einem einen Meter fünfundsiebziggroßen weißen Mädchen, das in Laos auf dem Land lebte, jedoch nicht vergönnt war.
    Susie verbeugte sich höflich, als sie die Hütte betrat, und ihr ruhiges Lächeln schien die Frau sofort zu besänftigen.
    »Sag ihr, dass es ihrem Sohn bald wieder besser gehen wird.«
    Susie übersetzte seine Worte in – wie ihm immer wieder versichert wurde -perfektes Laotisch und er reichte der Frau ein kleines Tablettendöschen. »Sie muss jeden Tag eine dieser Tabletten in seinem Essen zerdrücken. Und er muss sie alle nehmen, selbst wenn es ihm besser geht, bevor sie alle sind.«
    Als Susie alles erklärt hatte, nahm die Frau Richards Hand, schüttelte sie wild und redete weiter auf Laotisch auf ihn ein.
    »Sie sagt, sie hätte eine schöne Seide, die sie gewebt hat. Oder ein Huhn. Du kannst es dir aussuchen.«
    »Was denkst du?«
    »Ich hätte Appetit auf Hühnchen. Mom könnte ihre leckere würzige Pfeffersoße machen.«
    »Ja … Die Pfeffersoße schmeckt wirklich gut, was?«
    Seine Gebühr gackerte laut, als er sie in ihrem Korb durch die Heckklappe des Range Rovers schob. Eine Bierdose rollte über den Boden, und er öffnete sie und trank einen Schluck der warmen Flüssigkeit.
    »Darf ich fahren, Dad?«
    Er schüttelte den Kopf. »Weißt du noch, was beim letzten Mal passiert ist?«
    »Das war ein blöder Unfall. Den kannst du mir nicht ewig vorwerfen.« Sie deutete auf die Dose in seiner Hand. »Alkohol am Steuer ist auch ungesund.«
    Er dachte einen Moment darüber nach und kletterte dann widerstrebend auf den Beifahrersitz. Wenige Sekunden später fuhren sie los und zogen eine Staubwolke hinter sich her.
    »Nur weil wir in der Dritten Welt leben, heißt das noch lange nicht, dass wir auch
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