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Die universellen Lebensgesetze des friedvollen Kriegers

Die universellen Lebensgesetze des friedvollen Kriegers

Titel: Die universellen Lebensgesetze des friedvollen Kriegers
Autoren: Dan Millman
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meine Religion angeht», fuhr sie fort und blickte in die Ferne, als erinnere sie sich an längst vergangene Zeiten, «ich habe in den Tempeln der Juden und in den prachtvollen Moscheen der Moslems gesessen. Ich kniete in erhabenen Kathedralen, umhüllt vom strahlenden Licht der Christlichkeit. Ich habe in indianischen Schwitzhütten gekauert und die Pfeife weitergereicht, als Schamane in der afrikanischen Steppe gelebt, in buddhistischen Tempeln meditiert und den süßen Weihrauchduft an den Ufern des Ganges eingeatmet. In allen Religionen habe ich denselben Geist entdeckt: einen göttlichen Willen, der über Zeit, Glauben und Kultur hinausgeht und in dem sich die allgemeingültigen Gesetze offenbaren, der Schatz Gottes.»
    «Kannst du mir mehr über diese Gesetze erzählen?» bat ich.
    «Das habe ich vor», antwortete sie. «Inmitten der Geheimnisse des Lebens gehorcht unser Universum Gesetzen, die ebenso real sind wie das Gesetz der Schwerkraft. Diese spirituellen Gesetze sind in das Gefüge unserer Existenz eingewoben. In ihnen spiegelt sich die Urintelligenz des Kosmos wider, und sie steuern die Mechanismen dieses Universums: die Bewegungen der Blüten, die sich der Sonne entgegenrecken, und der Wellen, die sich donnernd an der Küste brechen. Sie bestimmen die Umdrehungen der Erde, den Zyklus der Jahreszeiten und die Naturgewalten. Zu den Rhythmen ihres Liedes tanzen selbst die Galaxien.»
    Plötzlich hörte ich ein seltsam zischendes Geräusch und sah eine Rauchwolke aufsteigen. In einem Kreis aus Steinen zwischen der Frau und mir begann ein Häuflein Äste und Zweige zu brennen, als habe es von selbst Feuer gefangen. «Das hat Merlin mir beigebracht», sagte sie und zwinkerte mir zu. Doch trotz meines ehrfürchtigen Staunens meldete sich eine skeptische Stimme in meinem Inneren. Mag sein, daß es tatsächlich Merlin gewesen ist, dachte ich, vielleicht war es aber auch nur Feuerzeugbenzin.
    Während wir der dünnen Rauchwolke nachblickten, die durch das strohgedeckte Dach der Hütte entwich, sprach sie weiter: «Die spirituellen Gesetze beziehen sich auf die innere Ordnung und die Intelligenz des Universums. Sie gehen über sämtliche Begriffe, Traditionen und Glaubensvorstellungen hinaus. Sie bilden die Grundlage aller menschlichen Moral. Unveränderlich wie die Umlaufbahnen der Planeten lenken sie nicht nur die Mechanismen der Natur, sondern alle Aspekte der Existenz. Sie können dir den Weg durch die Untiefen und Riffe deines Lebens zeigen, so wie
der Kompaß und die Sterne in früheren Zeiten den Seeleuten Orientierung boten.
    Einige dieser Gesetze», fügte sie hinzu, «zielen vor allem auf die praktische Seite des menschlichen Lebens ab. Auch die religiösen Bücher und Lehren sprechen von diesen großen Wahrheiten - einfachen, aber sehr wirkungsvollen Prinzipien, mit denen man in dieser schwierigen Welt zu innerem Frieden gelangen kann. Wer diese Gesetze befolgt, hat Erfolg und findet Erfüllung; wer sie ignoriert oder sich gegen sie wehrt, der wird auf seinem Weg zur Erleuchtung die Konsequenzen zu tragen haben und daraus lernen, damit auch er eines Tages im Lichte einer höheren Erkenntnis Frieden finden kann.»
    «Und wo hast du diese Gesetze gelernt?» fragte ich sie.
    «Sie existieren in uns allen als unermeßlicher Schatz an intuitiver Weisheit, und sie offenbaren sich auch überall in der Natur.» Plötzlich erhob sich die Frau rasch und anmutig, ging zur Tür und winkte mir, ihr zu folgen. «Komm, Wanderer, die Berge sollen deine Schule sein!»
    Ich beschloß, mir das, was sie mir nun beibringen wollte — jene «Schätze», wie sie es nannte —, zu merken, um es eines Tages an meine Kinder weiterzugeben und vielleicht auch an andere Menschen, die sich dafür interessierten. Aber ich war noch weit davon entfernt, die ganze Tragweite, die Macht und den Zauber dieser Gesetze zu begreifen. Ich wußte nur, daß sich etwas Außergewöhnliches abspielte, als ich aus der Hütte trat und nur einen Steinwurf von mir entfernt einen großen, friedlichen Teich entdeckte, der vorher nicht dagewesen war.

Das Gesetz des Gleichgewichts
Wie man den goldenen Mittelweg findet

    Wenn die Schwerkraft der Leim ist,
der das Universum zusammenhält,
dann ist das Gleichgewicht der Schlüssel
zu seinen Geheimnissen.
Das Gesetz des Gleichgewichts gilt
für unseren Körper, unseren Geist und unsere Gefühle,
für alle Ebenen unseres Seins.
Es erinnert uns daran, daß man von allem
zuviel oder zuwenig tun kann
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