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Die universellen Lebensgesetze des friedvollen Kriegers

Die universellen Lebensgesetze des friedvollen Kriegers

Titel: Die universellen Lebensgesetze des friedvollen Kriegers
Autoren: Dan Millman
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Gleichgewichts wird dir helfen», sagte sie, «und ich helfe dir auch.» Sie nahm mich an der Hand und führte mich zu dem Baum hin, bis ich nur noch anderthalb Meter weit entfernt war. «Niemand hat verlangt, daß du dir das Leben so schwermachen mußt», setzte sie lächelnd hinzu. «Wenn du zu weit weg bist, geh einfach näher heran!»
    Ich lachte und traf den Baumstamm genau in der Mitte.
    Während wir weiter um den Teich herumspazierten, erklärte die weise Frau mir einen anderen Aspekt dieses Gesetzes. « Gleichgewicht beginnt mit der Atmung », begann sie. «Aufnehmen und Loslassen sind die Urrhythmen des Lebens. Das Einatmen schenkt dir Inspiration; das Ausatmen erlöst und befreit dich. Einatmen und Ausatmen — Geburt und Tod bei jedem Atemzug.
    Und jetzt achte einmal auf deine Atmung», forderte sie mich auf. «Merkst du, daß deine Gefühle immer dann im Ungleichgewicht sind, wenn du unregelmäßig atmest? Wenn du also wieder einmal zornig bist, akzeptiere diesen Zorn ohne Vorbehalte, und dann bring deine Atmung ins
Gleichgewicht. Wenn du Kummer hast, gib dich deinem Schmerz ganz hin, und bring deine Atmung ins Gleichgewicht. Wenn du dich vor etwas fürchtest, stehe zu deiner Angst und atme tief ein und aus, dann wirst du dein Gleichgewicht wiederfinden.
    Ausatmen ist Geben; Einatmen ist Empfangen. Wenn du mehr empfängst, als du gibst, so äußert sich dieses Ungleichgewicht in dem Bedürfnis, dich erkenntlich zu zeigen und auf diese Weise den Kreis deiner Beziehung zu deinem Mitmenschen zu schließen. Wenn du mehr gibst, als du empfängst, fühlst du dich erschöpft und ausgelaugt, und irgendwann hast du nichts mehr zu geben.»
    «Aber ich habe schon von Heiligen gelesen, die sehr viel gaben und nur wenig zurückbekamen.»
    «Das scheint nur so; solche Wesen empfangen viel Freude, Liebe und Dankbarkeit von anderen Menschen», entgegnete die weise Frau. «Das Gesetz des Gleichgewichts sorgt dafür, daß Liebe und Großzügigkeit auch reich belohnt werden.»
    Während wir auf einem kurvenreichen Pfad durch die Hügellandschaft wanderten, fielen mir die Worte der Frau zu Beginn unserer Begegnung in der Hütte wieder ein. «Du hast doch vorhin erklärt, du brauchtest meine Hilfe bei irgendeiner Aufgabe», sagte ich.
    «Das hier ist deine Vorbereitung darauf», erinnerte sie mich. «Erst einmal mußt du die Lektion des Reihers lernen. Finde das Gleichgewicht in deinem Leben und in allen anderen Dingen. Befolge dieses Gesetz und tritt in die Fußstapfen der Weisen. Erkunde die ganze Skala menschlichen Erlebens, doch kehre immer wieder auf den goldenen Mittelweg zurück. Denn alle Extreme, die zur Gewohnheit werden, erzeugen Streß. Laß deine Worte und Handlungen sanft aus deinem Inneren herausströmen, so wie die Jahreszeiten
aufeinanderfolgen. Das innere Gleichgewicht wird dir den Weg zu Frieden und Klarheit zeigen.»
    Als die Worte der weisen Frau verklungen waren und wir weiter in das hügelige Land emporstiegen, wandte ich mich um und warf einen letzten Blick auf den Reiher, der immer noch ruhig und gelassen am Ufer des Teiches stand.

Das Gesetz der freien Entscheidung
Wie wir die Macht über unser Leben wiedergewinnen

    Wir Menschen tragen eine Bürde,
die gleichzeitig ein Segen ist:
die große Verantwortung der Willensfreiheit —
die Macht der freien Entscheidung.
Vieles in unserer Zukunft wird durch Entscheidungen bestimmt,
die wir heute treffen.
Die äußeren Umstände unseres Lebens
haben wir nicht immer unter Kontrolle,
aber unsere Reaktionen auf das, was uns begegnet,
können wir selbst bestimmen .
Wenn wir uns der Macht unseres freien Willens bewußt werden,
finden wir den Mut,
intensiv in dieser Welt zu leben.
     
    Zu Fuß und leichten Herzens
betrete ich die Straße,
die offen und einladend vor mir liegt.
Ich bin gesund und frei, die Welt steht mir offen;
der lange braune Pfad
führt mich, wohin ich will.
    Walt Whitman

    D ie spiegelglatte Oberfläche des Teiches, glänzend wie poliertes Glas, wurde immer kleiner und verschwand schließlich ganz. Nachdem wir eine kleine Anhöhe erklommen hatten, wurde der Weg breiter und gabelte sich schließlich in drei Abzweigungen. «Jetzt darfst du einmal eine Weile führen», sagte die weise Frau.
    «Aber ich weiß doch nicht, wohin wir wollen.»
    Lächelnd sah sie mich an. «Eine interessante Vorstellung, lieber Wanderer, aber ich glaube, in deinem ganzen bisherigen Leben wußtest du stets sehr genau, wohin du wolltest, auch wenn du dir
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