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Die UnderDocks - Verschwörung in der Hafencity

Die UnderDocks - Verschwörung in der Hafencity

Titel: Die UnderDocks - Verschwörung in der Hafencity
Autoren: dtv
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durchführen!«, schimpfte Tanja, wieder mit wütendem Blick auf Tjark.
    »Aber die Leute zahlen offenbar schon dafür«, berichtete Linda weiter aus der Akte. »Hier: 175.000 Euro kostet das Einfrieren. Die Hälfte hat der Mann schon bezahlt.«
    »175.000?«, wiederholte Kevin und pfiff durch die Zähne. »Für 5.000 kann der sich auch gern bei uns zu Hause in die Tiefkühltruhe legen!«
    Linda lächelte ihn an: »Ich nehme an, der Prozess des Einfrierens ist doch ein wenig komplizierter, damit man ihn überlebt.«
    »Damit man ihn überlebt?«, schrie Tanja auf und ging sofort wieder auf Tjark los. »Die Experimente mit uns waren lebensgefährlich?«
    Tjark wich schnell einige Schritte zurück. »Es ist doch alles gut gegangen!«, rechtfertigte er sich.
    Leon sah sich noch mal die beschrifteten Fächer an. »Ob da schon überall Menschen drin sind?«
    Doch Linda glaubte das nicht. »Also für ihn hier gibt es noch keinen Termin. Ins Auge gefasst ist ein Termin in einem halben Jahr.«
    Pep hatte sich inzwischen an den Schrank herangemacht, auf dem diese Akte gelegen hatte. Er fand weitere Unterlagen. Ungefähr hundert Stück, schätzte er. Stichprobenartig sah er sie durch und stellte fest, dass noch keiner der illegalen Kunden eingefroren worden war, alle aber hatten bereits jeweils die Hälfte des Preises bezahlt.
    »Kein schlechtes Geschäft!«, stellte Leon nüchtern fest. »Kurz vor dem Einfrieren wird der Restbetrag fällig. Obwohl niemand weiß, ob das alles auch wirklich funtkioniert.«
    »Jetzt weiß ich auch, weshalb wir eingefroren wurden«, verkündete Kevin, »obwohl wir weder reich noch krank sind. Wir sind der Beweis, dass es funktioniert!«
    »Zumindest für wenige Tage«, ergänzte seine Schwester. »Denn fünfzig oder hundert Jahre können die Kunden ja schlecht warten.«
    Timor, der sich an vieles erinnern konnte, stimmte ihm zu. »Demnächst sollen wohl die ersten Langzeitversuche gemacht werden, haben sie gesagt. Jetzt weiß ich, was damit gemeint war. Aber vermutlich meinten die auch nur ein, zwei Monate sicher nicht hundert Jahre.«
    »Hundert Jahre eingefroren!«, hauchte Leon. »Mein Gott, was für eine Vorstellung!«
    »Das ist der totale Horror, sag ich euch!«, schimpfte Tanja erneut lautstark in Tjarks Richtung.
    »Ich wusste nur von ein paar Tagen!«, schwor Tjark nochmals.
    Doch Tanja ließ diese Ausrede nicht gelten: » Nur ! Nur ein paar Tage! Es hätte auch schiefgehen können, du Mistkäfer!«
    »Egal, ob du etwas gewusst hast oder nicht, Tjark«, ergänzte Leon. »Jetzt wissen wir es alle. Und damit sind wir eine Gefahr für die Eisfabrik. Sie werden uns jagen und vermutlich für hundert Jahre vereisen, wenn sie uns kriegen. Dich eingeschlossen, Tjark. Denn jetzt bist du ein Mitwisser. Und ihr auch.« Leon zeigte auf Träne, Matschauge und Flachnase. »Das wird deinen Auftraggebern nicht gefallen.«
    Tjark starrte ihn ungläubig an. »Scheiße!«, hauchte er.
    »Scheiße!«, wiederholte Tanja verächtlich. »Meine Güte, die Hohlbirne hat es allmählich auch kapiert!«
    Doch Tjark zog aus seiner Erkenntnis ganz andere Schlüsse, als Leon und seine Freunde es erwartet hätten.
    »Nur wegen euch!«, schimpfte er. »Ihr seid schuld, weil ihr hier herumgeschnüffelt habt!«
    Tanja quiekte auf. »Ich glaub’s nicht. Jetzt gibt er auch noch uns die Schuld!«
    »Schluss mit der Streiterei!«, ging Leon energisch dazwischen. »Wie viele Wachen gibt es, Tjark?«
    Tjark biss sich auf die Lippen. Sollte er seine Auftraggeber jetzt tatsächlich verraten?
    »Wie viele?«, drängte Leon.
    Tjark zögerte noch immer. Tanja knurrte wie ein wilder Löwe und Kevin stellte sich schnell zwischen die beiden, um ein größeres Unheil zu verhindern.
    »Wie viele?«
    »Zehn!«, antwortete Tjark endlich. »Glaube ich jedenfalls. Minus die zwei, die ihr schon ausgeschaltet habt.«
    »Okay. Wo sind die anderen acht?«
    »Wo sollen die schon sein?«, dachte Pep laut nach. »Die werden die Ausgänge überwachen und uns festnehmen, wenn wir dort auftauchen.«
    »Und dann?«, hakte Tanja nach.
    »Werden wir zu Eis-Zombies«, antwortete ihr Bruder.
    Jetzt begriff Leon auch, wo sich die Wissenschaftler aufhielten. Offenbar arbeiteten sie fieberhaft daran, die Funktion des unterirdischen Laboratoriums wiederherzustellen. Überall war der Strom ausgefallen. Alles lief nur über Notstrom. Sie mussten zusehen, dass das Feuer nicht auf das Labor übergriff.Erst wenn sie alles geregelt hätten, wären sie überhaupt in
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