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Die UnderDocks - Verschwörung in der Hafencity

Die UnderDocks - Verschwörung in der Hafencity

Titel: Die UnderDocks - Verschwörung in der Hafencity
Autoren: dtv
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meinst, dort liegen Menschen in den Kammern, die ...«, es fiel ihr schwer, ihre Gedanken laut auszusprechen, »... tiefgefroren werden?«
    »Für hundert und mehr Jahre? Das ist doch Quatsch«, war Tanja sich sicher.
    »Hundert Jahre?«, fragte eine Stimme, die alle herumfahren ließ: Tjark stand in der Tür.
    Das ist wieder typisch, dachte Leon. Man bemerkte nicht das Geringste und plötzlich tauchte er wieein Geist vor einem auf. Genau so, wie es Leon bereits unzählige Male erlebt hatte. Doch diesmal fiel Tjark nicht über ihn her. Er blickte sich von der Türschwelle aus genauso erstaunt in dem Raum um, wie Leon und seine Freunde es auch taten.
    »Bis zum Kontrollraum kenne ich alles«, gab Tjark zu. »Aber hier bin ich auch noch nie gewesen. Ehrlich!«
    Jetzt ergriff Tanja das Wort. Für ihre Verhältnisse hatte sie schon viel zu lange geschwiegen.
    »Das sollen wir dir glauben?«, giftete sie Tjark an. »Du hast uns doch verraten und entführt, nachdem wir so lange für dich gearbeitet hatten!«
    Tjark winkte ab. »Sie haben gesagt, sie bräuchten euch nur zwei Tage, mit euch passiere nichts Schlimmes und danach würdet ihr unversehrt zurückkommen und könntet euch an nichts erinnern. So war es ja auch immer!«
    »Nichts Schlimmes?«, fauchte Tanja Tjark an. »Wie dämlich bist du eigentlich? Wenn es nichts Schlimmes wäre, hätten sie uns ja direkt fragen können, statt uns entführen zu lassen, du Hohlbirne!«
    »Okay!«, räumte Tjark ein. »Von der Vereisung hab ich gewusst. Oben im Labor. Für wenige Stunden. Manchmal für ein bis zwei Tage. Was soll’s.«
    Tanja brodelte vor Wut. Kevin musste sie regelrecht zurückhalten.
    »Was soll’s?«, keifte sie. »Ich glaube, es hakt! Zwei Tage tiefgefroren. Ich bin doch kein Eis am Stiel!«
    »Es ging doch alles gut!«, rechtfertigte sich Tjark. »Wirklich. Die haben verdammt gut bezahlt. Und mir den Raum für die Piratenhöhle überlassen, mit den unterirdischen Gängen. Was glaubst du denn? Meinst du, das hab ich alles selbst ausgebuddelt?«
    Tanja schwieg. Sie musste zugeben, dass weder sie noch sonst jemand je gefragt hatte, wo die Piratenhöhle herkam, wer sie gebaut und finanziert hatte. Als sie bei den Sharks eingestiegen war, war irgendwie schon alles da gewesen.
    »Na, siehst du!« Schon glaubte Tjark, dass ihn alle verstehen würden. »Ich fand’s cool. Und ihr doch auch.«
    »Cool?«, schrie Tanja ihn an. »Uns zu verkaufen wie Sklaven, fandst du cool?« Sie fuhr die Krallen aus, doch Kevin hielt sie abermals zurück.
    »Wer sind die ?«, wollte er wissen.
    »Die Leute von der Eisfabrik«, antwortete Timor für Tjark. »Hab ich doch gesagt.« Er zeigte auf den Sarg. »Die bauen solche Apparate, in denen man Organe vereist, um sie für eine Organtransplantation frisch zu halten und transportieren zu können.«
    »Genau!«, warf Tjark sofort ein. »Das ist doch für eine gute Sache!«
    Leon schüttelte den Kopf. »Das glaubst du doch selbst nicht!«
    »Aber jetzt experimentieren sie mit ganzen Menschen!«, zischte Tanja. »Mit uns!«
    »Hier!« Linda hatte etwas entdeckt. Sie hielt einen blauen Schnellhefter in der Hand.
    »Was ist das?«, fragte Leon.
    »Ein Schnellhefter!«, antwortete Pep. »Darin kann man Zettel aufbewahren. In vielen Büros wird ja noch immer mit Papier gearbeitet und ...«
    »Das weiß ich auch, dass das ein Schnellhefter ist!«, unterbrach Leon ihn. »Aber was ist damit?«
    Linda blätterte erneut in dem Hefter herum. Die ersten Seiten hatte sie schon überflogen. »Das sieht aus wie eine Personalakte. Von einem, der sich offenbar einfrieren lassen will. Hier ist sogar ein Foto!«
    Das Foto zeigte einen Mann, den Leon so um die fünfzig schätzte. Darunter stand ein kurzer Lebenslauf, vor allem aber waren seine Vermögensverhältnisse aufgelistet. Es folgte eine ärztliche Diagnose mit handschriftlichen Anmerkungen, die die medizinischen Fachausdrücke erklärten.
    »Der Mann leidet an einer unheilbaren Immunschwächekrankheit«, fasste Linda zusammen. »Und jetzt will er sich für fünfzig Jahre einfrieren lassen!«
    Leon verstand: »Vermutlich in der Hoffnung, dassdie medizinische Forschung dann weit genug ist und er geheilt werden kann.«
    »Ist denn die Technik des Einfrierens überhaupt schon weit genug?«, fragte Pep.
    Leon schüttelte den Kopf. »Offensichtlich nicht. Sonst würde das Einfrieren ja hier nicht illegal in einem versteckten Keller stattfinden.«
    »Und sonst würde man mit uns auch keine Experimente
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