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Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin

Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin

Titel: Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin
Autoren: Nora Roberts
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es an ihrem vernichtenden Blick erkannt. Um zu ahnen, dass Clarissa die Anruferin gewesen war, musste er kein Hellseher sein.
    „Ich werde den Vertrag überarbeiten und Ihnen morgen die neue Fassung zuschicken lassen.“
    Warum die Eile, dachte sie mürrisch und lehnte sich zurück. „Wir werden uns sicherlich einigen können, Mr Brady. Allerdings gibt es noch einen Punkt zu besprechen.“
    „Und welchen?“, erkundigte er sich.
    „Das Honorar.“ Mit kühler Miene setzte A. J. die Lesebrille auf und schob den Vertrag von sich. „Es ist weit weniger, als Miss DeBasse normalerweise bekommt. BietenSie uns zwanzig Prozent mehr.“
    Erstaunt zog David eine Augenbraue hoch. Natürlich hatte er erwartet, dass sie über die Gage verhandeln würde, aber bereits zu einem früheren Zeitpunkt. Doch ganz offensichtlich gehörte A. J. Fields auch deshalb zu den Besten ihrer Branche, weil sie nicht tat, was man von ihr erwartete. „Wir sind kein Privatsender, Miss Fields. Mehr als fünf Prozent sind nicht möglich.“
    „Das ist inakzeptabel.“ Entrüstet setzte A. J. die Brille ab und ließ sie an einem Bügel baumeln. Ohne die starken Gläser wirkten ihre Augen größer und ausdrucksvoller. „Mir ist klar, dass Ihr Budget begrenzt ist. Ich verstehe Ihr Problem.“ Sie schenkte ihm ein charmantes Lächeln. „Fünfzehn Prozent.“
    Immer das gleiche Spiel, dachte er, eher schicksalsergeben als verärgert. Er wusste, worauf es hinauslief. Sie wollte zehn Prozent mehr, und das war genau seine Schmerzgrenze. Aber das Handeln und Feilschen gehörte zum Geschäft. „Miss DeBasse bekommt sowieso schon eine höhere Gage als alle anderen Mitwirkenden.“ „Selbstverständlich. Schließlich ist sie Ihr größter Trumpf, und das wissen Sie“, gab sie unbeeindruckt zurück.
    „Sieben Prozent mehr.“
    „Zwölf.“
    „Zehn.“
    „Abgemacht.“ A. J. stand auf. Normalerweise hätte dieser Abschluss ein Gefühl tiefster Befriedigung in ihr ausgelöst. Doch das ungute Gefühl blieb und verhinderte, dass sie ihren Sieg unbeschwert genießen konnte. „Senden Sie mir den geänderten Vertrag in den nächsten Tagen zu.“
    „Ich werde gleich morgen einen Boten schicken. Das Telefonat eben …“ David schwieg, während er aufstand. „Sie wollten ursprünglich nicht mehr mit mir verhandeln, habe ich recht?“
    Prüfend sah sie ihn an. Er hatte tatsächlich einen scharfen Verstand und ein untrügliches Gespür. Vielleicht war Clarissa bei ihm doch in guten Händen. „Unser Gespräch war eigentlich beendet“, gab sie unumwunden zu.
    „Sagen Sie Clarissa herzlichen Dank, dass sie uns im richtigen Moment gestört hat.“ Mit einem selbstzufriedenen Lächeln, das sie erneut in Rage brachte, reichte er ihr zum Abschied die Hand.
    „Auf Wiedersehen, Mr …“ Als ihre Hände sich berührten, erstarb ihre Stimme. Mit der Heftigkeit eines Stromschlags durchfuhr sie plötzlich eine verwirrende Mischung widerstreitender Gefühle. Dunkle Vorahnung und Verlangen, Wut und unbändige Lust ließen ihren Atem stocken und ihre Knie weich werden. Sie brauchte einen kurzen Moment, um sich zu sammeln, ehe sie David Brady zur Tür bringen konnte.
    „Miss Fields?“
    Sie starrte ihn an, als sei er ein Geist. Ihre Hand, die er noch immer hielt, war eiskalt. Besorgt nahm David ihren Arm. Sie schien einer Ohnmacht nahe. „Sie sollten sich besser hinsetzen.“
    „Wie bitte?“ Obwohl sie noch immer am ganzen Körper zitterte, zwang sich A. J. zur Konzentration. „Nein, nein, alles in Ordnung. Ich war nur gerade in Gedanken.“ Gleichzeitig aber löste sie ihre Hand aus seiner und trat einen Schritt zurück. „Zu viel Kaffee und zu wenig Schlaf, vermute ich.“ Und zu viel Nähe eines Mannes, der mir offensichtlich nicht guttut, fügte sie für sich hinzu, während sie sich aufatmend an den Schreibtisch lehnte. „Ich bin froh, dass wir uns einigen konnten, Mr Brady. Morgentreffe ich Clarissa, dann werde ich sie über unsere Verhandlungen informieren.“
    Langsam kam wieder Farbe in ihre Wangen, und ihr Blick wurde klar wie zuvor. Dennoch zögerte David, sie allein zu lassen. Schließlich wäre sie noch vor einer Minute beinahe zusammengebrochen. „Setzen Sie sich“, wiederholte er.
    „Ich bitte Sie …“
    „Verdammt noch mal, jetzt ruhen Sie sich einen Augenblick aus!“ Energisch nahm er wieder ihren Arm und drückte sie in den Stuhl. Ehe sie wusste, wie ihr geschah, hatte er sich über sie gebeugt und sah sie prüfend an. „Sie sollten Ihre
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