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Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin

Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin

Titel: Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin
Autoren: Nora Roberts
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DeBasse getroffen?“
    „Genau.“ Nun, wenn sie erst eine Weile mit ihm Versteck spielen wollte, konnte sie das haben. Entspannt lehnte er sich zurück. „Eine sehr charmante Frau, muss ich zugeben. Ich hatte erwartet, sie sei weitaus sonderlicher.“
    Dieses Mal war A. J.s Lächeln spontan und ehrlich. Es veränderte ihre bisher kühle und unnahbare Ausstrahlung vollkommen. „Clarissa ist niemals so, wie man es erwartet.“ Sie öffnete den Ordner. „Ihr Projekt klingt ausgesprochen interessant, Mr Brady, aber ich brauche noch weitere Informationen dazu. Können Sie mir genau erklären, was Sie vorhaben?“
    „Wir planen eine Dokumentation über übersinnliche Phänomene wie Hellseherei, Parapsychologie, Handlinienlesen und Telepathie.“
    „Was ist mit spiritistischen Sitzungen oder Spukhäusern, Mr Brady?“, ergänzte sie spöttisch.
    Erstaunt sah er sie an. „Für jemanden, der eine Wahrsagerin unter seinen Klienten hat, klingen Sie ausgesprochen zynisch.“
    „Clarissa nimmt keinen Kontakt zu verlorenen Seelen auf, und sie liest auch nicht im Kaffeesatz.“ Unbeirrt und voller Selbstbewusstsein lehnte A. J. sich in ihrem Stuhl zurück. „Sie ist eine Frau mit einer außergewöhnlichen Begabung, das hat sie mehrfach unter Beweis gestellt. Aber sie hat niemals behauptet, überirdische Kräfte zu besitzen.“
    „Übernatürliche“, verbesserte er ruhig.
    Sie atmete tief durch. „Sie haben Ihre Hausaufgabengemacht, Mr Brady. Stimmt, übernatürlich ist das richtige Wort dafür. Clarissa übertreibt nicht, sie weiß genau, was sie kann.“
    „Und das ist der Grund, warum ich sie unbedingt für meine Reihe gewinnen möchte.“
    A. J. fiel auf, wie selbstverständlich er meine Reihe sagte. Er schien sich tatsächlich persönlich für dieses Projekt einzusetzen. Umso besser, dachte sie. Dann würde er alles daransetzen, eine ernsthafte Dokumentation zu bringen. Schließlich hatte er einen Ruf zu verlieren. „Fahren Sie fort.“
    „Ich habe mit einem Medium gesprochen, das Kontakt zu Toten aufnehmen kann, mit selbst ernannten Wissenschaftlern, mit Parapsychologen und mit Wahrsagerinnen, die aussahen, als kämen sie direkt vom Karneval. Sie würden sich wundern, was sich in dieser Branche alles tummelt.“
    „Das kann ich mir lebhaft vorstellen“, stimmte sie zu.
    Als er spürte, dass sie sich ein wenig entspannte, fuhr er fort. „Einige von ihnen sind echte Scharlatane, bei anderen handelt es sich um ernst zu nehmende Begabungen. Ich habe mit den wichtigsten Leuten der bekanntesten Institute im Bereich der Parapsychologie gesprochen. Jeder von ihnen nannte mir Clarissas Namen.“
    „Clarissa ist sehr angesehen. Und trotzdem ist sie bescheiden geblieben.“
    Er meinte, eine leichte Missbilligung in ihrer Stimme zu hören. Vermutlich fand sie, dass ihre Mandantin sich unter Wert verkaufte, und war deshalb so sehr an weiteren Verhandlungen interessiert. „In meiner Sendung geht es darum, Möglichkeiten aufzuzeigen und Fragen zu stellen. Auch die Zu schau er sollen zu Wort kommen. Wir werdenfünf Folgen von je einer Stunde haben. Mir bleibt also Zeit genug, um über die unterschiedlichsten Phänomene zu berichten.“
    Ungeduldig trommelte sie mit den Fingerspitzen auf dem Schreibtisch. „Und welche Rolle wird Miss DeBasse dabei spielen?“
    Für ihn war sie das Ass im Ärmel. Doch diesen Gedanken wollte er noch nicht preisgeben. „Sie haben selbst gesagt, Clarissa sei sehr angesehen. Ihr Name ist bekannt und seriös. Und außerdem ist da noch der Fall Van Camp.“
    Stirnrunzelnd spielte A. J. mit einem Stift. „Die Entführung ist zehn Jahre her.“
    „Der Sohn eines Hollywoodstars wird entführt, vor den Augen seines Kindermädchens, das seit Jahren für die Familie arbeitet und ihr treu ergeben ist. Die Erpresser fordern eine halbe Million Dollar Lösegeld. Die Mutter ist am Boden zerstört, die Polizei reagiert vollkommen hilflos. Es vergehen drei Tage, in denen die Eltern verzweifelt versuchen, die Summe aufzutreiben. Von dem Kind fehlt jede Spur. Gegen den Willen ihres Ehemannes bittet die Mutter schließlich eine Wahrsagerin um Hilfe. Sie kommt und verschanzt sich im Zimmer des Jungen, umgeben von Baseballschlägern, Stofftieren und einem Schlafanzug. Eine Stunde später kann sie der Polizei eine genaue Beschreibung der Entführer liefern und den Ort nennen, wo der Junge gefangen gehalten wird. Noch in der gleichen Nacht wird das Kind befreit.“
    David hielt inne, um sich eine Zigarette
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