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Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin

Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin

Titel: Die Traumfängerin - Roberts, N: Traumfängerin
Autoren: Nora Roberts
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belehren.“
    A. J. stellte fest, dass sie das misslungene Mahl besser ertrug, seit sie einen Leidensgenossen hatte. „Haben Sie nie davon geträumt, mal einen Kinohit zu produzieren?“
    „Ich mag die Arbeit fürs Fernsehen“, gab er zu rückund griff nach der Weinflasche, um allen nachzuschenken. So ließ sich das Essen wenigstens elegant hinunterspülen. „Wissen Sie, es gibt so viele schlechte Sendungen, so viel geistloses Geplapper. Ich möchte mit meinen Filmen dagegenhalten.“
    „Geistloses Geplapper?“, wiederholte sie fragend und runzelte die Stirn.
    „Das Fernsehen ist voll von Shows, bei denen es nur noch um die Einschaltquoten geht. Je mehr Zuschauer eine Sendung hat, umso mehr Müll wird dort gezeigt.“
    „Nicht jeder findet nur solche Programme gut, in denen er aufgeklärt und belehrt wird. Das ist eine ziemlich hochmütige Einstellung, finde ich“, widersprach A. J. „Nach acht Stunden harter Arbeit, Staus im Feierabendverkehr und Kindern, die ihre Eltern für sich beanspruchen, möchten viele Menschen vor dem Fernseher einfach nur noch entspannen.“
    „Richtig“, stimmte er zu. Er fand sie ausgesprochen attraktiv in dieser kämpferischen Stimmung; sie schien in diesem kleinen Streit zur Höchstform aufzulaufen. Er hatte nicht geahnt, wie temperamentvoll sie sein konnte. „Trotzdem sollten es sich die Zuschauer nicht gefallen lassen, dass sie vollkommen verdummen. Sie haben ein Anrecht auf intelligente Inhalte.“
    „Ich schalte den Fernseher viel zu selten ein, um dazu etwas sagen zu können“, warf Clarissa ein und stellte zufrieden fest, dass ihre Gäste beherzt zugegriffen hatten. Die Platten und Schüsseln waren fast leer. „Allerdings mochte ich die Hauptdarstellerin der Serie Empire ausgesprochen gern. Wie hieß sie noch?“
    „Audrey Cummings.“ Nachdenklich schwenkte A. J. den Wein in ihrem Glas. „Eine sehr gute Schauspielerin,sowohl auf der Bühne als auch vor der Kamera. Wir haben sie gerade für die Neuverfilmung von Die Katze auf dem heißen Blechdach vermittelt.“ Noch immer freute sie sich über diesen großartigen Erfolg. Nachdem sie einen Schluck Wein getrunken hatte, sah sie David an. „Es ist erstaunlich, dass ein Film voller Hitze, Schweiß und Alkohol zu einem solchen Klassiker werden konnte, oder? Schließlich hat Die Katze auf dem heißen Blechdach nicht gerade das Niveau einer Verdi-Oper.“
    „Es muss auch nicht immer Verdi sein“, widersprach er. „Genau das ist ja der Anspruch des Fernsehens: vielschichtig zu sein. Haben Sie zufällig die Dokumentation über Taylor Brooks gesehen? Meiner Meinung gibt es nur wenige Filme, die so viele gut recherchierte Informationen und Hintergründe über einen Rockstar zeigen wie dieser.“ Mit einem wissenden Lächeln erhob er das Glas und nickte ihr zu. „Haben Sie noch Kontakt zu Brooks?“
    „Nein.“ Ihr war klar, dass er sie mit dieser Frage in die Enge treiben wollte. Doch das sollte ihm nicht gelingen. „Wir haben uns ein paarmal getroffen, aber das ist Jahre her. Ich trenne grundsätzlich mein Privatleben vom Beruf.“
    „Sehr vernünftig.“ David nippte an seinem Wein.
    „Außerdem habe ich keinerlei Vorurteile dem Fernsehen gegenüber, auch wenn Sie das Gegenteil annehmen. Wenn es so wäre, säßen Sie jetzt ganz sicher nicht hier mit einer meiner wichtigsten Klientinnen, um einen Vertrag zu unterschreiben“, fuhr sie fort.
    „Möchte noch jemand Fleisch?“, erkundigte sich Clarissa fröhlich.
    „Nein, danke. Ich werde keinen Bissen mehr hinunterbekommen“, entschuldigte sich A. J. und wandte sichmit einem Lächeln an David. „Vielleicht nimmt Mr Brady noch eine Portion.“
    „Vielen Dank, dass Sie so aufwendig für uns gekocht haben, Clarissa! Es war wunderbar, aber ich bin wirklich satt.“ Während er sich erhob, versuchte er, sich seine Erleichterung nicht zu sehr anmerken zu lassen, dass er ablehnen durfte, ohne unhöflich zu erscheinen. „Ich werde Ihnen helfen, den Tisch abzuräumen.“
    „Oh nein.“ Energisch stand Clarissa auf. „Die Bewegung wird mir guttun. Aurora, ich hatte den Eindruck, David war bei unserem ersten Treffen ein wenig enttäuscht von mir. Was hältst du davon, ihm meine Sammlung zu zeigen?“
    „Eine gute Idee.“ A. J. nahm ihr Weinglas und bedeutete David, ihr zu folgen. „Darauf dürfen Sie sich etwas einbilden“, verriet sie, als sie den Raum verließen. „Clarissa zeigt ihren Fundus längst nicht jedem.“
    „Ich fühle mich geschmeichelt“,
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