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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos
Autoren: Jonathan Wylie
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Augen.
    »Ich liebe dich«, sagte er und zerstreute damit ihre Befürchtungen.
    »Ich weiß«, erwiderte sie lächelnd. »Ich liebe dich auch.«
    Sie unterbrachen ihr Gespräch, um ihre Paarungsrituale wieder aufzunehmen, dann meinte Gemma, »Ich hatte solch seltsame Träume von dir. Wo bist du nur gewesen?«
    »Das ist eine lange Geschichte«, erwiderte- er, »wahr-scheinlich sogar nur eine von vielen! Aber zuerst müssen wir hier raus - die anderen warten draußen. Später haben wir noch genug Zeit, die einzelnen Teile zusammenzufügen.«
    Gemma fiel noch etwas anderes ein.
    »Wie bist du durch den Schirm gekommen?« fragte sie ihn unvermittelt.
    »Hab ich doch schon gesagt. Ich bin ein ...«
    »Sag es nicht!« befahl Gemma und hob die Hand, um zu verhindern, dass er wieder eine dumme Bemerkung machte. »Ich dachte, du wärst eine Erscheinung - wie beim letzten Mal.«
    »Was?«
    »Damals war ich mit Hewe und Ashlin zusammen«, erzählte sie, »auf der Küstenstraße zwischen hier und Altonbridge. Dann plötzlich bist du - oder etwas, das so aussah wie du - vor mir aufgetaucht.« Mit Schaudern erinnerte sie sich daran, wie ihre Freude sich in Entsetzen und Verzweiflung verwandelt hatte. »Beim Näherkommen jedoch hast du .. . hat es sich verändert, sich in einen Elementalen verwandelt und ist davongeflogen.«
    »Bei den Göttern«, stieß Arden tonlos hervor, als er sich vorstellte, wie eine solche Erscheinung auf sie gewirkt haben musste. »Das muss der Elementale gewesen sein, der mich im Lichtlosen Königreich berührt hat.«
    Jetzt machte Gemma ein verblüfftes Gesicht.
    »Wo?« wollte sie wissen.
    »Jetzt nicht«, meinte er entschlossen. »Gehen wir.«
    »Du hast mir noch immer nicht verraten, wie du durch den Schirm hindurchgekommen bist«, protestierte Gemma. »Ich bin nicht sicher, ob ich genug Kraft habe, die Tür noch einmal aufzumachen.«
    »Man braucht nichts weiter dazu als Freundschaft«, antwortete er geheimnisvoll.
    Hand in Hand gingen sie auf die pulsierende blaue Wand zu, gefolgt von den Meyrkats, die eine Art Ehrengarde in Miniaturausgabe bildeten.
    Als die Dämmerung an jenem Schicksalstag anbrach, drohte Great Newport im Chaos zu versinken. In vielen Straßen wurde gekämpft. Mehrere Gebäude waren zerstört worden oder brannten. Plündern war an der Tagesordnung. Nur wenige versuchten, sich gegen die Flut der Gewalt zu stemmen, und ihren Bemühungen war nur wenig Erfolg beschieden. Jahrzehntelang hatte die Gilde, die herrschende Schicht in Great Newport, die Stadt und das Land Cleve im Zustand fortwährender Entbehrung gehalten. Unter der brutalen Tyrannei des Oberlords und seiner Kollegen hatte diese regierende Schicht dafür gesorgt, dass einige wenige Privilegierte einem Leben in Luxus, voller Unbekümmertheit und Macht frönten, während die Mehrheit zur Unterjochung und jämmerlichsten Armut gezwungen wurde.
    Die jüngsten Ereignisse hatten diesem unterjochten Volk Gelegenheit gegeben, sich zu rächen, und nun schien ein Blutbad unvermeidlich.
    Viele Jahre lang hatte eine Organisation, die als Untergrund bekannt war, den Sturz der Gilde geplant. Doch selbst sie war auf diesen plötzlichen Aufstand nicht vorbereitet und daher nicht in der Lage, das darauffolgende Gemetzel zu verhindern. Jetzt arbeitete man hart daran, der Stadt wieder eine Art Ordnung zu geben - und eine Perspektive für die Zukunft. Aber es gab noch eine weitere entsetzliche Bedrohung für Great Newport und seine Bevölkerung, die sie beschäftigte.
    Mitten in der Stadt hatte sich ein gewaltiger Turm aus Stahl erhoben, der die gesamte Stadt mit einer wahrhaft erschreckenden Zurschaustellung von Macht in seinen Bann schlug. Strahlen aus dem großen Turm hatten bereits zwei Abschnitte der Stadtmauer zerstört und Hunderte von Menschen getötet. Die Führer des Untergrunds wussten, dass der wahre Feind nicht mehr die aufgelöste und verängstigte Gilde war, sondern der namenlose Oberlord, der einzige Bewohner dieser monströsen Wucherung aus Stahl.
    Aus der Erkenntnis heraus, dass der Turm überirdisch nicht einzunehmen war, hatten sie seine unterirdischen Zugänge belagert. Zuerst hatten sie nichts erreicht, und viele gute Männer und Frauen waren geopfert worden - wie es schien, umsonst. Dann jedoch, am frühem Morgen, hatte der Turm unerklärlicherweise seine Pforten geöffnet. Die Wächter im Innern waren wahnsinnig geworden, haben zunächst ihre Kameraden getötet und dann sich selbst.
    Doch als der Untergrund das
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