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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos
Autoren: Jonathan Wylie
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hörte er Gemmas Stimme.
    »Dieses Buch wurde bereits einmal verändert! Und es kann noch einmal verändert werden!«
    Freude und Erleichterung überkam ihn und wischte alle anderen Empfindungen auf Seite. Sie war dort!
    Er ging weiter, bewegte sich jetzt gelöster und fand sich in einer Kammer aus Marmor wieder. Gemma stand neben einem Tisch in ihrer Mitte. Sie sah ihn an. Der entsetzte Ausdruck in ihrem Gesicht raubte Arden ein wenig seiner Zuversicht.
    »War einmal nicht genug?« jammerte sie mit leidender Stimme. »Warum musst du mich mit diesen Erscheinungen verspotten?« Sie schloss die Augen. »Du machst dich mit diesen Spielereien lustig über mich - und über ihn. Kehre in deinen wahren Zustand zurück.«
    Arden verstand nicht einmal ansatzweise, wovon sie sprach. Das Elend in ihrer Stimme entsetzte ihn - die Begrüßung war völlig anders, als er erwartet hatte.
    »Gemma, meine Liebste, ich bin kein Dämon«, sagte er leise mit gefühlsbeladener Stimme.
    In diesem Augenblick sah sie ihn noch einmal an. Die Tränen standen ihr in den Augen, und er sah, dass ein winziger Hoffnungsschimmer ihr Gesicht erhellte. Er zwang sich, stehenzubleiben, als Gemma langsam auf ihm zukam. Irgendetwas sagte ihm, dass sie ihre eigenen Geister austreiben musste. Sie streckte eine zitternde Hand vor und legte sie ihm auf die Brust, die unter der Berührung erbebte. Dann sah sie ihm ins Gesicht, die Augen ungläubig aufgerissen.
    »Du bist tatsächlich echt«, sagte sie leise, dann fiel sie schluchzend in seine ausgebreiteten Arme.
    »Natürlich bin ich echt«, antwortete er leise, hielt sie fest und fragte sich, welch schwere Prüfungen sie durchgemacht haben musste. »Jetzt bist du in Sicherheit, meine Liebste.«
    »Wenigstens im Augenblick«, hauchte sie ein paar Augenblicke später. »Aber noch ist es nicht vorbei. Arden, wir müssen in den Tiefen Süden.«
    Sie hatten sich ein wenig voneinander gelöst, obwohl sie sich noch immer bei den Händen hielten, und als Arden ihr in die Augen sah, stiegen Gefühle in ihm auf, die stärker waren als alles, was er bis jetzt erlebt hatte.
    »Wohin wir gehen, ist mir völlig gleich - in den Tiefen Süden, oder von mir aus auch in die Hölle - solange wir es gemeinsam tun«, meinte er zu ihr. »Solltest du noch einmal auf die Idee kommen, einen verrückten Drachenflug zu unternehmen, wirst du einen Passagier mitnehmen müssen!«
    Dann lachten sie zusammen, ein Laut, den man in dieser Kammer seit Jahrhunderten nicht mehr gehört hatte.
    »Danke«, sagte Gemma.
    »Wofür?«
    »Dafür, dass du lebst, dass du wirklich bist, dafür, dass du das Licht in mein Leben zurückgebracht hast.«
    Sie küssten sich. Eine ganze Weile verging, dann löste sich Gemma von ihm und fing an zu lachen.
    »Sind meine Zärtlichkeiten so komisch?« wollte Arden ein wenig überrascht wissen, obwohl auch er ein Schmunzeln nicht unterdrücken konnte.
    »Ganz im Gegenteil«, meinte sie atemlos. »Ed hat mich gerade gefragt, ob ich noch Luft bekomme. Er klang richtig besorgt!«
    Zum erstenmal sah Arden hinter Gemma und entdeckte die Meyrkats, die sich am Tisch versammelt hatten. Jedes einzelne leuchtend schwarze Augenpaar erwiderte seinen Blick, und die kleinen, spitzen Nasen schnupperten neugierig.
    Wynut hatte also recht! dachte Arden, als er sich an den Rat des Zauberers erinnerte, welch wichtige Rolle der Clan der Meyrkats spielen würde. Gemma und er hatten sich so viel zu erzählen - allerdings nicht jetzt.
    »Und - bekommst du noch Luft?« fragte er grinsend.
    »Aber ja!« lautete ihre überglückliche Antwort.
    Als sie sich dann schließlich nach einem zweiten, sogar noch längeren Kuss voneinander lösten, hatten die Meyrkats offenkundig ihre ursprüngliche Angst überwunden und sich zu den beiden Menschen gesellt.
    »Was sagen sie jetzt?« fragte Arden. Er wusste, dass Gemma sich mit den Meyrkats per Gedankenübertragung - oder Telepathie, wie manche es nannten - unterhalten konnte, und hätte diese Fähigkeit in diesem Augenblick gerne mit ihr geteilt.
    »Ox hat mich gefragt, ob das, was wir gerade tun, ein Paarungsritual sei«, antwortete Gemma, ein Funkeln in ihren feuchten Augen.
    »Was hast du geantwortet?«
    »Ich habe gesagt Ja, natürlich.« Ihr Versuch, unbekümmert zu wirken, wurde durch das Erröten ihrer Wangen nur wenig beeinträchtigt.
    Ein paar Augenblicke schwiegen sie beide. Ihnen ging der gleiche Gedanke durch den Kopf. Komme, was da wolle, es würde nicht mehr lange dauern, und ihre
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