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Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos

Titel: Die träumende Welt 03 - Das Zeitalter des Chaos
Autoren: Jonathan Wylie
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mir«, fügte sie ruhig hinzu. »Mendles Turm war ein Gefäß der Macht, und sein Plan bestand darin, dass alle Kreise ihre magische Energie in mich einspeisen sollten, damit er sie abzapfen konnte.«
    »Wodurch er die absolute Macht erhalten hätte«, warf Arden ein.
    »Und uns alle vernichtet hätte«, schloss Gemma.
    »Und wie ...?«
    »Die Meyrkats sind einer dieser Kreise«, erläuterte Gemma, »deswegen kann ich auch mit ihnen sprechen.«
    »Und sie befanden sich im Innern des Turms«, meinte Arden.
    »Du lernst schnell«, erwiderte Gemma ehrlich überrascht. Arden hatte zuvor weder Verständnis für noch Neigung zu den Prinzipien der Magie gezeigt.
    »Das ist bei uns Zauberern durchaus normal«, antwortete er mit fast unerträglicher Selbstgefälligkeit.
    Plötzlich fiel Gemma ein, dass sie während ihres fürchterlichen Kampfes mit Mendle zwischen all den Gesichtern, die ihr durch den Kopf gegangen waren, einen flüchtigen Blick auf Arden hatte werfen können. Dann befindet er sich also in einem der Kreise, überlegte sie. Ist das tatsächlich sein Ernst?
    Als er ihr verwirrtes Gesicht sah, erklärte Arden es ihr.
    »Die Katze in der schwebenden Stadt hat mir erklärt, ich sei ein Zauberer«, erklärte er. »Andererseits, wer hätte ihr schon geglaubt!« Er musste grinsen. »Das Entscheidende ist, du hast gewonnen!«
    Gemmas machte ein langes Gesicht.
    »Nur vorübergehend«, erwiderte sie. »Lies das nächste Stück.«
    Arden gehorchte. Das Herz schlug ihm bis zum Hals.
    »Dieser Rückschlag jedoch spornte die Kräfte des Tiefen Südens zu nur noch größeren Anstrengungen an, und schon bald verbreitete sich ihr Einfluss in der ganzen Welt. Die alte Ordnung wurde vernichtet.
    Das Zeitalter des Chaos begann.«
3. KAPITEL
    Arden war es, der das Schweigen brach.
    »Augenblick mal«, sagte er und schüttelte verwirrt den Kopf. »Das verstehe ich nicht. Was ist das eigentlich für ein Buch?«
    »Das weiß ich nicht genau«, entgegnete Gemma, »aber irgendwie ist darin die Geschichte unserer Welt verzeichnet - und ihre Zukunft.«
    »Das ist unmögl...«, setzte Arden an. Dann fielen ihm die Bibliotheken in der schwebenden Stadt ein. »Es ist hoffnungslos«, fügte er leise hinzu.
    »Nein.« Gemmas Stimme klang wieder sicher. »Als ich das Buch zum erstenmal sah, war darin beschrieben, wie es Mendle glückte, die Magie zu zerstören. Er hat den Bericht dazu benutzt, mich zu verspotten.«
    »Aber ...«
    »Es hat sich verändert«, beharrte sie.
    »Es hat sich eigenständig verändert?«
    »Ja. Und da es einmal funktioniert hat, ist es nur logisch, dass wir es ein weiteres Mal verändern können«, schloss Gemma triumphierend.
    »Ich glaube nicht, dass Logik etwas damit zu hat«, hielt Arden dagegen. Ihm drehte sich schon wieder der Kopf - gerade als die Welt begonnen hatte, wieder Sinn zu machen - trotz aller Magie. »Und dieses Zeitalter des Chaos. Was hat es eigentlich damit auf sich?« »Das will ich gar nicht wissen«, antwortete sie. »Wir wissen allerdings, woher der Ausdruck stammt.«
    »Und deswegen müssen wir in den Tiefen Süden.«
    Gemma nickte.
    »Könnten wir nicht noch weiter in dem Buch lesen und auf diese Weise Hilfe bekommen?« überlegte Arden laut.
    »Nein. Versuch es, dann siehst du, was passiert.«
    Er blätterte eine der schweren Seiten um und versuchte zu lesen, was dort stand. Nach ein paar Augenblicken gab er auf und rieb sich die Augen. Die Worte waren gesprungen, unter seinen Augen durcheinandergeraten. Gerade als er glaubte, ein bestimmtes Wort oder einen Formulierung entziffern zu können, entglitt sie ihm und wurde wieder unlesbar. Auf den folgenden Seiten wurde es noch schlimmer.
    »Verstehst du, was ich meine?« fragte Gemma.
    Arden nickte. »Ja - meine Kopfschmerzen sind der beste Beweis«, fügte er kläglich hinzu.
    »Was dort über die Vergangenheit geschrieben wurde, ist allerdings völlig klar«, erklärte sie ihm. »Es gibt einen ganzen Abschnitt, der sich mit meiner Kindheit beschäftigt - und der liefert ein sehr genaues Bild.«
    »Du warst also schon damals eine Berühmtheit«, stellte er leise fest. Allmählich dämmerte ihm die volle Tragweite von Gemmas Rolle in diesen bedeutsamen Ereignissen. Dabei wurde sein Gesicht so ernst, dass Gemma sich Sorgen machte.
    »Was immer mich zu etwas Besonderem macht«, sagte sie, ergriff seine Hände und sah ihn flehend an, »ich bin noch immer ich, ich bin noch immer Gemma.« Ich bin immer noch ein Mensch.
    Arden sah ihr ruhig in die
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