Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Totenfalle

Die Totenfalle

Titel: Die Totenfalle
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ich es gut mit ihnen meine. Und als die Zeit reif war, da habe ich mich in ihre Hand begeben, denn sie dachten sich etwas sehr Interessantes aus. Sie wollten mit den Menschen spielen, sie wollten sie zu sich holen. Wer sich einmal dazu entschlossen hat, der kann es nur gut haben, denn sie haben hier die Totenfalle aufgebaut. Sie holen dich als Lebendige in ihre Welt, die du auch verlassen kannst, wenn du willst. So haben sie es bei mir getan. In gewisser Weise war ich tot, doch nicht für sie, denn sie haben mich getötet. Ich habe mich selbst in die Totenfalle begeben. So töteten sie mich auf ihre Art und Weise, denn sie ließen mich in einem Zwischenstadium, damit ich in der Lage bin, von einer Welt in die andere zu wechseln. Ich kann mal hier sein, mal dort. Und ich bin zu ihrem Boten geworden, denn was sie mit mir gemacht haben, das erprobe ich nun an euch. Ich werde euch allen die Chance geben, von einer Welt in die andere zu können, und mit dir mache ich den Anfang. Nur einen habe ich getötet, diesen William Todd, der gekommen war, um auf mein Grab zu spucken, aber ihr alle seid meine Freunde, ihr seid die Auserwählten für die Geistwelt, damit ihr von ihnen lernen könnt und sie von euch. Gefällt dir das?«
    »Ja, es gefällt mir.«
    »Dann sind wir uns einig?«
    »Ich soll also den Anfang machen?«
    Tabitha nickte. »Einer muß es tun. Ich freue mich, daß du den Mut gefunden hast. Schau nach unten, dort siehst du mein Grab. Es hat mich nicht halten können. Ich habe die Erde aufgewühlt und bin wieder zurückgekehrt. Das gleiche wird auch mit dir geschehen, doch zuvor mußt du einsinken und meinen Weg gehen.«
    In die Todesfalle, dachte Sarah!
    Genau dieser Gedanke sorgte dafür, daß ein Teil des Bannes riß. Plötzlich stellte sie sich vor, wie es war, wenn sie in die Erde eindrang, die wohl keinen Widerstand entgegensetzte, die ihren Körper umschlang, dann ihren Kopf. Jede Lücke füllte sie aus und raubte ihr somit den Atem.
    Sie würde ersticken!
    Sarah schauderte zusammen. Und der Griff der Geistheilerin verstärkte sich, denn Tabitha hatte gespürt, daß ihr Opfer innerlich schwankte.
    »Was ist mit dir?«
    »Laß mich gehen!«
    »Nein, Sarah, nein! Du bist die erste, und du mußt es den anderen vormachen, verstehst du?«
    »Was denn?«
    »Hineinzugleiten in die andere Welt. Einfach wegzutauchen, und dann wirst du ihnen zeigen, wie man aus der Welt der Geister als strahlende Gestalt zurückkehrt.«
    »Aber erst muß ich sterben, nicht?«
    »Nein, nicht richtig. Es ist ein besonderer Tod, nicht mehr. Du wirst ihn erleben, du wirst auch glücklich und so fühlen wie ich, wenn du zurückkehrst.«
    Innerhalb von Sekunden war der Zauber verschwunden. Plötzlich wußte Sarah Bescheid. Es war nicht das, was sie sich vorgestellt hatte. Alles lief verkehrt, sie wollte einfach nicht. Nur keinen Tod, auch wenn er angeblich nicht richtig war.
    Sie bekam Angst!
    Dieses Gefühl überspülte sie wie eine Woge, und als sie ihren Blick anhob, um in das Gesicht der Erscheinung zu schauen, da sah sie etwas in den Augen funkeln, das ihre Furcht noch verstärkte und sie in eine wahre Panik umwandelte.
    Es war eine metallisch glänzende Geisterfratze, die auf sie niederschaute.
    Sie wollte töten!
    »Laß mich!« schrie Sarah.
    »Nein!«
    Die Horror-Oma gab nicht auf, doch sie kam nicht mehr dazu, einen Hilferuf auszusenden.
    Etwas drückte gegen sie, etwas zog auch von unten. Die Graberde schien sie verschlingen zu wollen.
    ***
    Wir hatten die gesamte Zeit über wie auf heißen Kohlen inmitten der Schwaden gestanden, zwar etwas gesehen, aber auch erleben müssen, daß es für Lady Sarah so gut wie unmöglich war, freizukommen, dazu war die andere Person zu mächtig.
    Sie hatten sich auch unterhalten, allerdings in sehr unterschiedlicher Lautstärke. Immer dann, wenn sie sich ereiferten, hatten wir die Sätze verstehen können und wußten nun Bescheid, um was es ging. Diese Tabitha Leroi hatte also einen Weg gefunden, um zwischen zwei Welten zu pendeln. Eine Tatsache, die unbegreiflich war, falls der Kontakt zur Geisterwelt nicht so intim war wie bei ihr.
    Und sie wollte Lady Sarah diese einmalige Chance ebenfalls gewähren, wobei die Horror-Oma zu Beginn nichts dagegen hatte, später aber schon einen Rückzieher machen wollte.
    Sie hatte die Rechnung ohne Tabitha Leroi gemacht. Und auch ohne uns. Denn genau in dem Augenblick, als Lady Sarah Goldwyn in die feuchte Erde einsank, starteten Suko und ich…
    Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher