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Die Totenfalle

Die Totenfalle

Titel: Die Totenfalle
Autoren: Jason Dark
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Horror-Oma kam nicht mehr frei. Tausend Hände oder Tentakel hatten ihre Füße, ihre Beine umkrallt und wanderten höher, jedenfalls hatte sie das Gefühl, und sie versank immer tiefer in dem Grab. Es wollte sie verschlucken…
    Sarah schrie leise, sie wimmerte. Die Lichtgestalt mit dem bösen Gesicht vor ihr verwandelte sich unaufhörlich in einen Riesen, je tiefer Lady Sarah glitt. Sie wußte, daß Jane in der Nähe sein mußte, aber warum, zum Teufel, tat sie nichts. Warum griff sie nicht ein?
    Lady Sarah spürte die kalten Hände auf ihren Schultern. Von oben her schaute Tabitha auf sie herab. Sie roch nach Erde und Moder und schien von Elektrizität umgeben zu sein.
    Ihre Knie waren bereits nicht mehr zu sehen. Keiner der anderen Menschen kam, um sie zu retten. Alle vertrauten dieser furchtbaren Person und natürlich ihrer Totenfalle.
    »Du bist die zweite, du bist diejenige, die…«
    »Nein, ich will nicht!« schrie Sarah. »Sie wird es auch nicht tun!«
    Die Stimme hatte in Sarahs Ohren wie ein Trompetenstoß geklungen. Im ersten Augenblick glaubte sie an eine Halluzination, dann aber dachte sie klarer.
    Himmel, das war John Sinclair, der da gesprochen hatte, und sie hörte hinter sich die dumpfen Aufschläge der Tritte auf dem weichen Boden. Ein Zeichen, daß John nahe war. An der anderen Seite des Grabes erschien eine zweite Gestalt – Suko.
    Auch Tabitha Leroi hatte die Stimme gehört. Ein Wutschrei, der sich anhörte wie klirrendes Glas, drang aus ihrer Kehle. Hell und zirpend. In ihrem offenen Maul tanzten plötzlich Blitze, und einen Moment später drang ein tiefes Röhren aus der Kehle.
    Sie würde sich wehren!
    Plötzlich ließ sie Sarah los. Die Horror-Oma war zu schwach, um jubeln zu können. Es wäre auch kein Grund vorhanden gewesen, denn die Kräfte des Grabes wollten sie nicht loslassen. Sie zerrten weiter an ihr, immer tiefer und tiefer rutschte sie.
    Beide Arme riß Sarah in die Höhe. Sie sprach den Namen des Geisterjägers verzweifelt aus. Sie fuchtelte mit den Händen, sie heulte auf, und da waren plötzlich die Hände, die sich unter ihre Achselhöhlen geschoben hatten.
    »Ruhig, ich ziehe dich hoch…«
    »Nein, du schaffst es nicht!«
    Das merkte ich selbst, denn das Grab war wie ein verfluchter Sog, stärker als ich.
    Suko kümmerte sich um die Gestalt Tabitha Leroi. Sie war noch immer umwoben von einem kalten Licht. Sie tanzte auf dem Grab, und Suko zog seine Dämonenpeitsche.
    Er schlug einmal den Kreis.
    Drei Riemen rutschten hervor.
    Noch während der Bewegung hatte er die Peitsche angehoben, um blitzschnell zuschlagen zu können. Aber Tabitha war schneller. Sie trat zu, und erwischte Suko genau auf dem falschen Fuß stehend. Er konnte sich nicht mehr halten, er kippte nach hinten, schlug die Arme in die Höhe und rutschte aus.
    Tabitha lachte, als er den Hang hinabsegelte. Jetzt hatte sie es nur mit einem Feind zu tun, mit mir. Und ich hielt Sarah fest. Dabei hatte ich gespürt, wie auch an meinen Füßen die Kraft des Grabes zerrte und ich nicht den Widerstand leisten konnte, um ihr zu entwischen.
    Verdammt, das lief nicht gut. »Laß mich los, John, pack sie!«
    Lady Sarah hatte den Ernst der Lage erkannt. Ich mußte es tun, deshalb löste ich meine Hände und holte das Kreuz aus meiner Tasche, das ich sicherheitshalber schon dort verstaut hatte.
    Tabitha glotzte mich an. Ja, in ihrem Gesicht waren es die Augen einer Toten und keiner Person mehr, die noch die Vorzüge des Lebens genoß. Ich sah sie, weil ich über Lady Sarah hinwegschaute, und etwas Kaltes umklammerte meine Fußknöchel wie glitschige Totenhände. Ich würde es ihnen zeigen!
    Plötzlich starrte Tabitha Leroi aus ihren kalten Totenaugen direkt gegen das Kreuz!
    Wirklich nur für die Dauer einer winzigen Sekunde. Die Zeitspanne reichte aus, um ihr klarzumachen, wer hier der Stärkere war. Sie heulte auf, sie wollte zurück, ich aber schleuderte meinen Körper vor, über Lady Sarah hinweg, um der Totengestalt mein Kreuz in den Leib oder gegen das Gesicht zu rammen.
    Sie riß die Hände hoch.
    Es gelang ihr dabei, mich abzuwehren, aber mein Kreuz hatte bereits ihre Haut berührt. Ich schrie die Formel nicht, als ich das bösartig klingende Zischen hörte und mir der Geruch von verbranntem Fleisch gegen die Nase strömte.
    Sie schwankte.
    Ich stieß noch einmal zu, traf sie wieder, und plötzlich zuckte ein Blitz durch die Gestalt, der sie vom Kopf bis zu den Füßen einhüllte und an der Graberde nicht haltmachte,
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