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Die Tote im Keller - Roman

Die Tote im Keller - Roman

Titel: Die Tote im Keller - Roman
Autoren: PeP eBooks
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Blut auf den Lippen. Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und sah nachdenklich auf seine blutenden Finger.
    »Der Zündschlüssel steckte«, wiederholte Irene und versuchte sich fieberhaft einen Reim darauf zu machen.
    »Wussten Sie, dass der Opel dort stehen würde?«, fragte Jonny.
    Niklas sah erst so aus, als habe er nicht die Absicht zu antworten, zuckte dann aber mit den Achseln und sagte:
    »Woher hätten wir das wissen sollen? Der Wagen stand einfach da!«
    Er ging zur Tür und wartete geduldig darauf, zur Zelle zurückeskortiert zu werden. Irene war verwirrt.
    Torleif Sandbergs Auto hatte also auf dem Weg gestanden. Nicht abgeschlossen und mit dem Schlüssel im Zündschloss. Warum hatte das Auto dort gestanden? Und warum hatte er es stehengelassen und war dann durch die kalte Winternacht gerannt?
    Deswegen hatten Niklas und Billy so schnell aus dem Fahndungsgebiet verschwinden können. Sie waren bereits Dutzende von Kilometern von dort entfernt gewesen, als man am Morgen mit Hubschraubern nach ihnen gesucht hatte.
    »Wie sind Sie an den Straßensperren vorbeigekommen?«, fragte Irene den Jungen an der Tür.
    »Über kleine Wege. Davon gibt es am Delsjö unzählige«, antwortete Niklas.
    Zum ersten Mal huschte so etwas wie ein Lächeln über sein Gesicht. Wahrscheinlich war er recht stolz darauf, dass Billy und ihm die Flucht gelungen war.

    Als sich die Tür hinter ihm und dem Wärter geschlossen hatte, hörte Irene Jonny murmeln:
    »Unglaublich …«
    Sie konnte ihm nur zustimmen.
     
    Andersson sah alles andere als froh aus, als Irene ihren Bericht über das Verhör mit Niklas Ström beendet hatte. Der einzige Grund, warum er nicht protestierte, war, dass Jonny neben ihr saß und ihren Bericht bestätigte.
    »Was zum Teufel hatte Torleif dort zu suchen?«, fragte der Kommissar streitlustig.
    »Keine Ahnung. Aber es ist schon sehr seltsam. Er hatte sich Erfrierungen zugezogen. Das deutet darauf hin, dass er direkt nach Hause laufen wollte. Laut Wallströms Zeugenaussage stand der Opel die ganze Zeit dort, während er sich mit seiner Geliebten dort aufhielt.«
    »Der Schwachkopf wäre demnach also über eine Stunde dort draußen herumgeirrt, bevor er sich auf dem Delsjövägen überfahren ließ«, meinte Jonny zweifelnd.
    »Wohl kaum. Wie ich bereits sagte, kannte er die Gegend wie seine Westentasche«, wandte Andersson ein.
    »Könnte er gesehen haben, wie der Mörder kam und Tanja in den Erdkeller schaffte? Vielleicht hat er dann versucht, den Mörder zu verfolgen. Torleif war schließlich ein guter Läufer. Falls sich der Mörder zu Fuß aus dem Staub gemacht haben sollte, könnte er…«
    Irene unterbrach sich. Ihr kam ein Gedanke, der sie fast umwarf.
    »Mein Gott! Entschuldigt mich«, sagte sie und stand auf.
    Ehe sie aus dem Zimmer verschwand, drehte sie sich noch einmal um und sagte:
    »Svante!«
    Dann war sie weg.
    Andersson runzelte die Stirn und sah Jonny an. Beide schüttelten gleichzeitig den Kopf und sahen sich dann in stillem Einvernehmen an.

E he Irene Feierabend machte, rief sie auf der Station an, auf der ihre Mutter lag. Die Schwester teilte ihr mit, Gerd sei von der großen Operation noch etwas mitgenommen, hätte sich aber im Großen und Ganzen gut erholt.
    »Sie hatte eine pertrochantäre Fraktur. Das ist der häufigste Bruch bei älteren Leuten, ein Oberschenkelhalsbruch. Da der Condylus, also der eigentliche Gelenkkopf, in einem sehr schlechten Zustand war, haben wir ihn entfernt. Sie hat jetzt eine Gelenkprothese. Unangenehm für sie ist, dass auch ihr Steißbein angebrochen ist«, erklärte die freundliche, professionelle Stimme.
    »Was unternimmt man da?«, erkundigte sich Irene besorgt.
    »Da ist nicht so viel zu machen. Aber dieser Sprung im Knochen ist schmerzhaft, und sie wird ihn noch lange spüren.«
    »Kann ich sie nachher besuchen?«
    »Kein Problem.«
     
    Wahrscheinlich kam sie während des größten Besucherandrangs, denn es war fast unmöglich, einen Parkplatz zu finden. Schließlich endeckte sie eine Parklücke und parkte ihren Volvo vor der Nase eines Polo ein. Der Fahrer des kleineren Wagens hupte ein paarmal wütend, aber Irene tat, als hätte sie nichts bemerkt. Sie lächelte ihn freundlich an und eilte dann zum Parkscheinautomaten.
    Auf dem Korridor der Station herrschte Betriebsamkeit. Ein Krankenpfleger schob einen großen Wagen aus rostfreiem Stahl
klappernd zum Fahrstuhl. Die Tabletts mit den Mittagessen waren auf dem Weg zurück zur
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