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Die tote Autorin (German Edition)

Die tote Autorin (German Edition)

Titel: Die tote Autorin (German Edition)
Autoren: Lena Aischa
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wollte, bat er Alfredo, in einem bestimmten Kaffeehaus auf ihn zu warten, er würde nachkommen. McLee nahm seinen Aktenkoffer mit den Fotos der Leichen sowie denjenigen von Weitmann und anderen Verdächtigen und fuhr zum vereinbarten Treffpunkt. Sie konnten ungestört reden und hatten die Bilder betrachtet, als McLee sagte, dass er die Zeugin persönlich treffen wolle. Alfredo war einverstanden und fuhr voraus, McLee folgte ihm. Unterwegs rief Alfredo Linda an und sagte ihr, dass er gleich mit McLee bei ihr sein würde.
     
    Der Inspektor begrüsste die Damen, und während Linda für alle Kaffee kochte, begann er Elisa zu befragen. Sie hatte nichts zu verlieren und deshalb erzählte sie nochmals die ganze Geschichte des Falles Lora Florente, ohne aber zu viele Details des zweiten Falles, Lora Fiorente im Holzhaus, preiszugeben. McLee bohrte vorläufig nicht weiter, obwohl sein Gefühl ihm verriet, dass diese Frau noch mehr wusste. Er liess sie mit einem Kugelschreiber eine Handschriftenprobe schreiben, und obwohl ihr klar war, dass er damit auch ihre Fingerabdrücke hatte, war sie einverstanden.
     
    «Elisa, Sie haben ihren Vergewaltiger gesehen. Würden Sie ihn wiedererkennen?»
     
    Mit zitternder Stimme antwortete sie, dass sie ihn ziemlich sicher erkennen würde. McLee nahm eine Reihe von Fotos aus dem Aktenkoffer und zeigte sie Elisa. Sie schüttelte immer wieder den Kopf, bis er bei Weitmanns Bild angekommen war. Sie wurde kreidebleich. Sein Vorgänger war also ein Vergewaltiger und Mörder! Was für eine Entdeckung! Und durch die Zeugin hatte er nun einen schlagenden Beweis. Er verabschiedete sich und fuhr ins Büro. Er brachte den Kugelschreiber bei der Spurensicherung vorbei, damit sie die Fingerabdrücke vergleichen konnten. Kaum sass er wieder an seinem Tisch, kam per Telefon die Bestätigung, dass die Fingerabdrücke in beiden Fällen zu finden waren.
     
    Es war an der Zeit, mit seinen Vertrauensleuten zu reden und zu handeln, bevor sein Vorgänger Wind davon bekam. McLee bat sie in sein Büro zu kommen und weihte sie in die Angelegenheit ein. Anschliessend fuhren sie zusammen zu Weitmann und verhafteten ihn. Einige Polizisten durchsuchten seine Wohnung, während Weitmann in Handschellen aufs Präsidium gebracht wurde. Er wurde hart verhört, doch er stritt alles ab. McLee machte sich keine Sorgen, denn bald würde er genug Beweise haben, um ihn lebenslänglich hinter Gitter zu bringen. Er gab den Befehl, Weitmann in eine Zelle zu sperren. Dann forderte er die gesamte Belegschaft auf zu reden, sofern jemand etwas dazu zu sagen hatte. Anscheinend half die Tatsache, dass Weitmann nun im Gefängnis sass, denn einer nach dem anderen suchte McLee auf und erzählte, was er wusste. Unter ihnen war auch jener Polizist, der Lora Florente damals gefunden hatte. Er erklärte, dass Weitmann ihm gedroht hatte ihn zu ruinieren oder seiner Frau etwas anzutun, falls er reden würde. Und da er ihn für fähig hielt, seine Drohungen wahr zu machen, hatte er sich der Angst und dem Druck gebeugt. All die Jahre hatte er nichts gesagt, weil er immer noch Angst hatte.
     
    Die Durchsuchung von Weitmanns Wohnung brachte ans Licht, was McLee gehofft hatte: das fünfte Manuskript. Gegen Weitmann wurde noch am gleichen Tag Anklage wegen Mordes und Vergewaltigung in einem Fall erhoben. Ob er auch Lora Fiorente umgebracht hatte und ob er etwas mit den Diamanten zu tun hatte, würden weitere Ermittlungen schon noch ergeben.
     
    Als McLee auf dem Weg zu Lora Florentes Eltern war, versprach er sich, in einem Jahr bei der Polizei aufzuhören und mit seiner Frau zu verreisen. Er wollte endlich Ruhe haben vor den Leichen. Die Eltern Florente waren von seinem Besuch überrascht, aber als sie hörten, worum es ging, waren sie sehr dankbar. Endlich wussten sie, wer ihre Tochter umgebracht hatte. Das machte sie zwar nicht wieder lebendig, aber sie konnten nun besser Abstand gewinnen und ihre Wut loslassen, die, auch wenn inzwischen so viele Jahre vergangen waren, nicht weniger geworden war. Gegen Mitternacht fuhr McLee endlich nach Hause, in der Tasche das fünfte Manuskript. Er hatte nicht vor ins Bett zu gehen, obwohl er sehr müde war. Er konnte es nicht; er wollte und musste das Buch zuerst lesen. Mit Hilfe von viel Kaffee schaffte er es wach zu bleiben. Als er um sechs Uhr morgens das Buch zu Ende gelesen hatte, ahnte er, dass Lora wahrscheinlich sterben musste, weil sie zu viel wusste. Nur woher? Die Person, die ihm eine Antwort geben
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