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Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition)

Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition)
Autoren: Rolf Dieckmann
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dich auf.«
    Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn, und sie drückte sich noch einmal fest an ihn. Dann drehte Robert sich um und ging ohne sich umzudrehen durch die Halle. Nach einer Minute hatte der Strom der Menschen beide verschluckt.

24. KAPITEL
    N achdenklich bahnte sich Robert einen Weg durch das Menschengewirr, bis er die große Anzeigetafel in der Haupthalle erreicht hatte. Chicago, Athen, London, Madrid, Melbourne, Portland, Ottawa … Moment mal, Portland? Als habe jemand ein Zauberwort gesagt, schoss Robert Darling noch einmal die Geschichte von Mussolinis Schatz durch den Kopf. »Für mich ist der Fall erledigt, Freunde« , hörte er sich sagen. Stimmt das eigentlich, Roberto?
    Um zwei Uhr zehn startete die Maschine von Jet Blue Airways in Richtung Portland International Airport. Inkonsequenz ist etwas Schönes. Du belügst dich selbst, machst es dann doch anders und brauchst dich bei niemandem zu entschuldigen.
    »Entschuldige, Roberto«, sagte er auf Italienisch laut zu sich selbst und lachte. Der dünne Mann mit der großen Brille neben ihm schaute ihn irritiert an. Robert lächelte ihn an, und der Mann lächelte verkrampft zurück, bevor er sich wieder in die Lektüre des Newsweek Magazine vertiefte.
*
    »Das Foster-Hanson-Hospital? Natürlich, das kennt hier jeder!« Die blonde Frau am Schalter der Touristen-Information nahm eine zusammengefaltete Karte vom Tresen, klappte sie auf und beschrieb mit der Spitze ihres Kugelschreibers den Weg. »Nehmen Sie ein Taxi oder einen Mietwagen, und fahren Sie durch Portland hindurch in Richtung Leuchtturm. Dort finden Sie schon einen Wegweiser zum Hospital. Und wenn ich Ihnen einen Tipp geben darf: Nehmen Sie sich etwas Zeit für Portland. Es ist eine der schönsten Städte …«
    Robert unterbrach sie. »Das haben Sie ganz reizend gesagt. Aber ich kenne Portland ziemlich gut.«
    Die Blonde lächelte zurück. »Dann ist es ja gut.«
    Robert war nie zuvor in Portland gewesen, aber er konnte sich gut an die frühen Romane von Stephen King erinnern. Und die spielten fast alle in Portland.
    »Bei welcher Einheit waren Sie?«, fragte der Taxifahrer.
    »Sie meinen beim Militär? Warum wollen Sie das wissen?«
    Der Taxifahrer schaute ihn über den Rückspiegel an. »Naja, wenn Sie zum Foster-Hanson-Hospital wollen, kann es sich ja nur um eine Kriegsverletzung handeln. Nicht um einen entzündeten Blinddarm oder so was.«
    Robert hörte interessiert zu. »Und warum?«
    Jetzt schaute der Taxifahrer irritiert in den Rückspiegel. »Ach, das wissen Sie nicht? Im FHH – wie man hier sagt – werden nur Soldaten behandelt. Die sind spezialisiert auf besonders komplizierte Sachen. Da gehen auch noch Vietnam-Veteranen ein und aus. Von einigen Verletzungen aus dem Krieg hat man ja lange was. Jetzt liegen da viele Jungs, die im Irak waren. Aber sehen Sie, da vorn ist es schon.«
    Das Hospital lag einsam am Ende eines Weges auf einer Anhöhe. Von dort aus hatte man einen wunderschönen Blick auf den berühmten Leuchtturm und das Meer.
    Vom Baustil her muss es in den Fünfzigern errichtet worden sein , dachte Robert. Er öffnete einen Flügel der Glastür, die in eine Halle mit einem offenen Treppenhaus führte. Sein Blick fiel auf eine rund drei Meter hohe Plastik. Ein Mann mit schulterlangen Haaren, der keine Kleidung trug, tötete mit einem Speer eine riesige Schlange, die sich um seine Beine gewunden hatte und ihn anfauchte.
    Etwas kitschig, typischer Stil der Fünfzigerjahre. Aber immerhin eine allegorische Figur. Der Mensch besiegt das Böse.
    »Was kann ich für Sie tun?«, fragte die Frau hinter dem Empfangstresen. Sie trug eine kleine Schwesternhaube auf dem Kopf und schaute ihn durch eine Brille mit dicken Gläsern unwirsch an. In den Kragen ihres Kittels waren mit rotem Garn die Buchstaben FHH eingestickt.
    Robert lächelte sie an. »Ich möchte zu Herrn Doktor Foster-Hanson.«
    Die unwirsche Schwester kniff die Augen zusammen. »Haben Sie einen Termin? Wie ist Ihr Name?«
    »Hören Sie«, sagte Robert und lächelte weiter. »Sagen Sie ihm Folgendes: Mein Name ist Robert Darling, ich komme aus Italien, und ich möchte ihn wegen seines Vaters sprechen.«
    Nun kniff sie auch noch ihre Lippen zusammen. »Doktor Foster-Hanson senior ist lange tot.«
    »Eben«, sagte Robert, »sonst könnte ich ihn ja selbst fragen. Also bitte!«
    Mit den letzten zwei Worten unterließ er das Lächeln.
    »Bitte! Ich kann’s versuchen«, sagte die Schwester schulterzuckend. Sie nahm den
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