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Die Todesbraut

Die Todesbraut

Titel: Die Todesbraut
Autoren: Jack Higgins
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hervorzulocken und mit ihm abzurechnen«, antwortete Ferguson.
      »Sie meinen, ihn zu erschießen?«
      »Jawohl, Premierminister. Dillon trifft sich morgen abend um sechs mit Quinn. Chief Inspector Bernstein teilte er lediglich mit, daß er alleine kommen soll. Er verriet ihr den Ort des Treffens nicht, weil er befürchtete, sie würde ihn mir mitteilen, und ich könnte Scharfschützen postie ren.«
      »Arroganter Hund«, kommentierte Carter verächtlich.
      »Möglich«, nickte der Premierminister. »Tatsache ist, daß er Resultate zu erzielen scheint.« Damit klappte er die Akte vor sich zu. »Halten Sie mich auf dem laufenden, Brigadier.« Er erhob sich. »Gute Nacht, meine Herren.«

      Ferguson trat auf seinen Wagen zu, der vor dem Haus auf ihn wartete, als sich Carter auf dem Weg zu seinem eigenen Wagen nochmals umdrehte. »Eines Tages bringt der Sie noch in große Schwierigkeiten, Ferguson.«
      »Möglich«, antwortete Ferguson und wandte sich an Lang. »Sind Sie mit dem Wagen hier, oder kann ich Sie ir gendwo absetzen?«
      »Nein danke, ich brauche etwas Bewegung. Ich laufe.«
      Lang passierte das Sicherheitstor und spazierte die Whitehall entlang. Er betrat die nächste Telefonzelle und wählte eine Nummer. Erst nach einer Weile wurde am anderen Ende abgehoben.
      »Belov.«
      »Oh, Yuri, gut, daß Sie zu Hause sind. Hier spricht Rupert. Es gibt Neuigkeiten. Bin gleich bei Ihnen.«
      Er legte auf und winkte das nächste Taxi heran.

    2. K APITEL

      Zwanzig Minuten später klingelte Rupert Lang an einem Cottage ganz in der Nähe der Bayswater Road. Die Tür öffnete sich, und Belov, ein kleinwüchsiger, dunkelhaariger Mann mit einem belustigten Zug um die Mundpartie, stand vor ihm. Er war Ende fünfzig, trug einen marineblauen Pullover, Freizeithosen und forderte Lang auf einzutreten. »Schön, Sie zu sehen, Rupert.«
      Belov führte ihn in ein kleines Wohnzimmer, in dessen Kamin ein lebhaftes Gasfeuer flackerte. »Ah, wie angenehm«, meinte Lang. »In einer Nacht wie dieser.«
      »Ein Scotch würde es noch angenehmer machen, was meinen Sie?«
      »Ich sage nicht nein.«
      Lang beobachtete Belov beim Zubereiten der Drinks. Belov war der ranghöchste Kulturattaché in der sowjetischen Botschaft, die direkt am Ende der Straße lag. Dieser Job war die perfekte Tarnung für seine wahre Berufung, die er in seinem Amt als befehlshabender Oberst der Londoner Abteilung der GRU sah, des sowjetischen Militärischen Geheimdienstes und somit des größten Rivalen des KGB.
      Belov reichte Lang ein Glas.
      »Auf Sie, Rupert.«
      »Wie geht es Ihnen? Immer noch Probleme mit dem KGB?«
      »Dieser Tage wechseln sie ständig ihren Namen.« Belov lächelte. »Na, egal, was gibt es denn so Dringendes?«
      »Ich komme eben von einem meiner regelmäßigen Treffen mit dem Premierminister, Simon Carter und Brigadier Charles Ferguson. Sagen Sie, sagt Ihnen der Name Sean Dillon etwas?«
      »Oh, ja«, nickte Belov, »interessanter Typ. Er spielte eine große Rolle in der IRA, wechselte dann in die interna tionale Szene. Ich nehme an, daß er hinter dem Anschlag auf die Downing Street 1992 steckte. Später arbeitete er dann für Bri gadier Ferguson.« Belov grinste. »Ihr Briten seid wahrhaft verschlagene Bastarde, Rupert. Worum geht es nun eigentlich?«
      Lang gab seinen Bericht ab, und als er geendet hatte, meinte Belov: »Ich weiß alles über Daniel Quinn. Glauben Sie mir, mein Freund, wenn das Anglo-Irische Abkommen und die Downing Street Declaration Sinn Fein und die IRA wirklich an den Friedenstisch bringen, bekommt Ihr ernsthafte Probleme mit den protestantischen Splittergruppen.«
      »Das scheint die allgemeine Auffassung zu sein. Deshalb hofft Dillon, Quinn morgen abend zu treffen, um ihn zu eliminieren.«
      »Da gibt es nur ein Problem«, gab Belov zu bedenken. »Mein Mann in der Botschaft in Dublin sagte mir gestern, daß Quinn unter dem Decknamen Brown über Dublin unterwegs nach Beirut ist. Einer seiner Komplizen, ein Francis Callaghan, reiste bereits letzte Woche nach Beirut.«
      »Können Sie sich vorstellen, weshalb?«
      »Auf irgendeine ziemlich schändliche Weise ist der KGB darin verwickelt. Ein paar Gangster aus Moskau, das, was man hier allgemein als die Russenmafia bezeichnet. Soweit ich weiß auch eine arabische Splittergruppe, die sogenannte ›Party of God‹. Verglichen damit ist die Hisbollah der reinste Kindergarten.«
      »Aber
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