Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Todesbraut

Die Todesbraut

Titel: Die Todesbraut
Autoren: Jack Higgins
Vom Netzwerk:
zu kämpfen.
      Der damalige Premierminister hatte drastische Maßnahmen beschlossen und eine Elitegeheimdiensttruppe zusammengestellt, die ausschließlich ihm selbst verantwortlich war.
      Brigadier Charles Ferguson war von Anfang an der Chef dieser Truppe gewesen, hatte unter jedem nachfolgenden Premierminister gedient und keinerlei persönliche politische Bindung. Gewöhnlich arbeitete er in seinem Büro in der dritten Etage des Verteidigungsministeriums, von wo aus er die Horse Guard Avenue überblicken konnte. Als Hannah Bernstein jedoch nun die Nummer seines roten Telefons wählte, wurde sie
    mit seiner Wohnung am Cavendish Square verbunden.
    »Bernstein, Brigadier. Dillon hat Kontakt aufgenommen.«
    »Mit Quinn?«
      »Nein, mit Curtis Daley. Morgen abend um achtzehn Uhr findet ein weiteres Treffen statt. Er weigert sich allerdings, mir den Treffpunkt zu verraten. Will damit verhindern, daß Sie bewaffnete Einheiten schicken. Es wurde ihm gesagt, er solle alleine hinfahren.«
      »Dieser Wahnsinnige!« schnaubte Ferguson. »Wird er Quinn treffen?«
      »Es scheint so, Sir.«
      Ferguson nickte. »Wichtig ist vor allem, diesen Quinn zu erwischen, Chief Inspector. Einige dieser Loyalistenvereinigun-gen sind mittlerweile eine ebenso große Bedrohung wie die IRA. Quinn ist sicherlich der gefährlichste Führer, den man in den Reihen dieser zahlreichen Splittergruppen finden kann. ›Sons of Ulster!‹« Er ächzte. »Meine Mutter war auch Irin, aber ich werde wohl nie verstehen, warum diese Iren immer so verdammt theatralisch sein müssen!«
      »Dillon behauptet immer, es käme vom vielen Regen.«
      »Ja, das sieht ihm ähnlich! Für ihn ist das alles nur ein Witz.«
      »Wie soll ich mich also verhalten, Sir?«
      »Sie halten schön still, Chief Inspector. Wie gewöhnlich will Dillon die Sache auf seine eigene Art und Weise erledigen. Er will so nah an Quinn heran, daß der ihm eine Kugel zwischen die Augen jagen kann. Lassen Sie ihn nur machen. Aber ich will auf keinen Fall, daß Sie sich in Gefahr begeben. Sie le isten lediglich vom Hotel aus Schützenhilfe, und wenn er morgen abend das Ding abgewickelt hat, bringen Sie ihn umgehend zum Aldergrove Airport. Ich kümmere mich darum, daß der Learjet bereitsteht und Sie beide wohlbehalten nach Gatwick zurückbringt.«
      »Sehr gut, Sir.«
      »Ich muß leider aufbrechen, meine Liebe. In einer Stunde findet mein wöchentliches Treffen mit dem Premierminister in der Downing Street statt.«

      Hannah Bernstein überprüfte Make-up und Haar, verließ ihr Zimmer und fuhr mit dem Lift abwärts. Sie betrat die Bar, konnte Dillon noch nicht entdecken und wählte einen Tisch in einer Ecke. Wenige Minuten später spazierte auch Dillon herein, bekleidet mit einem Rollkragenpullover, einem Jackett aus Donegal Tweed und dunklen, sportlich ge schnittenen Hosen. Sein Haar war wieder so blond, daß es fast weiß erschien.
      »Eine halbe Flasche Krug«, rief er dem Barkeeper zu, während er sich zu ihr setzte und einem alten Silberetui eine Zigarette entnahm.
      »Immer noch entschlossen, Ihr Leben um einige Jahre zu verkürzen?« fragte sie.
      »Sie geben wohl nie auf, Kleines!« Seine Stimme klang plötzlich perfekt nach Humphrey Bogart. »Von allen Kaschemmen der Welt kommt sie ausgerechnet in meine.«
      »Sie Witzbold!« lachte sie, während der Ober den Champagner entkorkte und servierte.
      »Sie könnten statt dessen auch ein Guiness trinken, schließlich befinden wir uns in Irland.«
      »Nein, ich zwinge mich ausnahmsweise einmal zu einem Schlückchen Champagner.«
      »Wird Ihnen guttun. Haben Sie mit Ferguson gesprochen?«
      »Oh, ja, ich brachte ihn auf den neuesten Stand.«
      »Und was sagte unser Boß?«
      »Er meinte, Sie sollen zur Hölle fahren, wie Sie wollen. Sollten Sie den morgigen Abend wider Erwarten dennoch überleben, wartet der Lear in Aldergrove, und ich bringe Sie anschließend sofort raus.«
      »Prima.« Er hob sein Glas. »Auf uns! Darf ich Sie heute abend zum Essen einladen?«
      »Ich habe leider nichts Besseres vor.«
      In diesem Moment entdeckte Dillon ein Plakat an der Bar. »Lieber Gott! Grace Browning!« Er ging hinüber und betrachtete es. Dann wandte er sich an den Barkeeper. »Spielt sie noch?« fragte er und nahm dabei wieder seinen britischen Akzent an.
      »Ja, morgen ist ihre letzte Vorstellung hier in Belfast, Sir.«
      »Könnten Sie mir für heute abend zwei Karten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher