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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)
Autoren: Constanze Schwarz
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meine Schwester. Und ja, ich habe gesehen, wie mein Vater angeschossen wurde, als die beiden Menschen, die in sein Labor eingedrungen waren, plötzlich aufeinander losgegangen sind. Als der Tumult vorbei war, sind Abby und ich zu ihm gerannt. Wir wollten ihm helfen«, Jack schüttelte den Kopf, »allerdings hatten wir keine Ahnung, wie wir das anstellen sollten. Das Energiegeschoss hatte seinen Bauch in Höhe der Leber durchschlagen und einen Großteil des umliegenden Gewebes verbrannt. Es war nur noch eine Frage von Minuten. Und kurz bevor er seinerVerletzung erlag, musste ich meinem Vater zwei Dinge versprechen: Erstens, dass ich mich um meine Schwester kümmere …«
    »Und zweitens?«
    »Dass ich auf meinen Instinkt höre, sollte ich jemals Zweifel hegen«, erklärte Jack mit einem bitteren Lächeln.
    »Selbst wenn das bedeutet, einen Mörder laufen zu lassen, und es dir den Rest deines Lebens verhunzen könnte?«, wollte Ziona wissen. Jack nickte, und sie seufzte lächelnd. Dann wandte sich die Iskullanerin dem RAID-Shuttle zu und ging voran. »Komm schon, Blondie«, sagte sie, »lass uns zurückfliegen.«
    Zur Beerdigung meiner Karriere , dachte Jack, während er ihr in das Shuttle hinterherkletterte. Es mochte für ihn die richtige Entscheidung gewesen sein, den Delaarianer und seine Freunde laufen zu lassen, doch Sinclairi würde das Ganze sicher anders sehen.

54
    Fargo saß aufrecht auf dem Behandlungstisch in der Sanitätsstation und ließ seine Verletzungen von Ibana verarzten. Die rechte Hand lag schlaff auf dem Schenkel, das Handgelenk schmerzte und war mittlerweile sichtbar angeschwollen. Ein Laut des Schmerzes presste sich durch Fargos Kiefer, als der Arzt die elastische Manschette, die seine gebrochenen Rippen stützen sollte, um seinen Brustkorb schlang und festzog.
    »In den nächsten Tagen sollten Sie sich besser etwas Ruhe gönnen«, sagte Ibana, während er das Ende der Stützmanschette festheftete. »Durch das Xetagen heilen Ihre Verletzungen zwar schneller, wie man es an der Narbe auf Ihrer Brust gut erkennen kann, aber mit einer Gehirnerschütterung ist trotzdem nicht zu spaßen.« Er ging zu den Schränken hinüber, holte weiteres Verbandsmaterial heraus und kehrte zu seinem Patienten zurück. »Das bedeutet weder Kraft- noch Ctar-Training. Ist das klar?«
    Fargo nickte dürftig.
    »Des Weiteren sollten Sie Ihren Duskkonsum auf ein Minimum reduzieren, solange die Symptome der Gehirnerschütterung nicht vollständig abgeklungen sind«, fuhr der Arzt fort.
    Hören Sie auf zu nerven , dachte Fargo und schaute gereizt zu Ibana auf.
    »Nur ein gut gemeinter ärztlicher Rat«, verteidigte sich dieser.
    »Sparen Sie sich das«, knurrte Fargo. Schließlich kannte er die Risiken, die mit dem Konsum des grünen Glücks einhergingen.
    Und trotzdem schießt du dir dieses Zeug Tag für Tag in die Adern , maulte seine Vernunft, und Fargo senkte seinen Blick.
    Ich brauche das Dusk, um die leidvollen Erinnerungen an Serenna und Liari verdrängen zu können , sagte er sich.
    Von wegen! Das ist doch nur eine bequeme Rechtfertigung für deine Sucht! Eine von vielen Entschuldigungen, um dich weiterhin mit dem Dusk abzuschießen und high zu werden.
    Der Delaarianer seufzte innerlich, stieß diesen leidigen Gedanken mit aller Macht beiseite und versuchte, der nörgelnden Stimme keine weitere Beachtung zu schenken. Ein plötzlich vom rechten Handgelenk ausstrahlendes Stechen half ihm dabei. Fargo ächzte, schaute auf und sah, dass Ibana begonnen hatte, das Gelenk zu schienen.
    »Sie laufen Gefahr, 'n paar Zähne zu verlieren, wenn Sie mich weiterhin so quälen«, sagte er mit gereiztem Tonfall, als abermals Schmerzen durch die Nerven seines rechten Handgelenks zuckten.
    Ibana ließ sich davon nicht beirren und erwiderte gelassen: »Das ist nichts im Vergleich zu dem, was Sie sich selbst täglich antun.«
    Fargo neigte den Kopf und schloss die Augen. »Können Sie's nicht einfach gut sein lassen und aufhören, mich damit zu nerven?«
    »Nicht solange ich noch die Hoffnung habe, dass meine Worte Sie vielleicht doch erreichen«, antwortete der Arzt.
    »Damit verschwenden Sie nur kostbare Atemluft«, merkte Kou'Ta unvermittelt an, als er die Sanitätsstation mit trippelnden Schritten betrat. »Gann lässt sich von niemandem in seinen Kram reinreden.«
    Fargo ignorierte den Kommentar des Hiid'raners und fragte: »Wie sieht's aus, Kou? Folgen uns irgendwelche RAID-Anhängsel?«
    Kou'Ta schüttelte seinen haarlosen Kopf.
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