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Die teuflischen Schwestern

Die teuflischen Schwestern

Titel: Die teuflischen Schwestern
Autoren: Robert Lory
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Sie besitzt die Frechheit, unter meinem Namen einzukaufen! Zum Glück ist bei dem Halsband oder der Halskette oder was sie gekauft haben mag, mit dem Verschluß etwas nicht in Ordnung, so daß das Geschäft mich anrief, um mir mitzuteilen, daß die Lieferung sich ein wenig verzögern würde. Kümmern Sie sich darum, Urban. Quetschen Sie den Juwelier aus, wer dieses kleine Biest ist, das es wagt...
    »Welchen Juwelier?« erkundigte ich mich mühsam.
    »Pierre oder so ähnlich.«
    »Pierres Schmuckkassette?«
    »Ja, das war der Name. Woher wissen ...«
    »Ich kenne mich aus, Miß Kent. Übrigens, ich möchte, daß Sie eine Kleinigkeit für mich tun.«
    »Erledigen Sie Ihre Aufgabe, Mr. Urban. Ich erwarte, daß Sie mir am Nachmittag um sechzehn Uhr die ersten Informationen geben. Rufen Sie mich nicht an. Ich wende mich telefonisch an Sie. Sie arbeiten nun schätzungsweise seit zwei vollen Tagen für mich. Wissen Sie denn noch gar nichts?«
    Der Ärger, den ich empfand, klärte meinen Verstand. »Hören Sie, genau darüber möchte ich mit Ihnen reden. Nein, natürlich weiß ich noch nichts! Sie...«
    »Ich? Ich bin nicht der Privatdetektiv, Mr. Urban. Sie sind es. Ich rufe Sie pünktlich um sechzehn Uhr im Büro an. Die naive Frechheit dieser Frau – ich verabscheue Perlen!«
    Mit einem scharfen Klicken unterbrach sie die Verbindung.
     
Band 1, Spur 2
     
    Mr. Kappas von Pierres Schmuckkassette war vernünftig und hilfsbereit. Er bezweifelte nicht, daß ich für Mrs. Armstead tätig war, zumal ich ihm den Scheck zeigte, den sie mir ausgehändigt hatte und der den Vermerk trug: Für fachkundige Dienste. (Trotz meines ständigen Geldmangels war ich noch nicht dazu gekommen, ihn einzulösen.)
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Mr. Urban. Sie meinte, sie hasse Perlen? Aber es war Mrs. Armstead, die hier vor zwei Tagen eingekauft hat. Und ich mußte ihr ausschließlich Perlenschmuck zeigen. Auf ihren eigenen Wunsch. Alles andere interessierte sie nicht.«
    »Bezahlte sie bar?«
    »Mit einem Scheck.« Zum Glück löste man hier die Schecks nicht schneller ein als ich, so daß ich die Unterschriften vergleichen konnte. Obwohl ein Experte vielleicht Einwände erhoben hätte, ich vermochte keinen Unterschied festzustellen.
    »Ich verstehe das wirklich nicht«, beteuerte Kappas. »Sie wünschte die Kette unverzüglich mitzunehmen, aber das durfte ich leider nicht zulassen, weil der Verschluß nicht in Ordnung war. Das Stück enthält die herrlichsten Perlen. Es war so teuer, daß ich kaum Gelegenheit hatte, es Kunden zu zeigen, und deshalb bemerkte ich den Fehler erst, als Mrs. Armstead und ihr Gatte sich dafür interessierten.«
    »Aber sie wollte es haben und beabsichtigte es sofort mitzunehmen?«
    »Ja. Aber Pierres Schmuckkassette, Mr. Urban, läßt ihre Kunden nicht mit beschädigten Stücken gehen. Daher mußte ich sie auf nächste Woche vertrösten. Dann stellte sich heraus, daß die Reparatur einen oder zwei Tage länger dauern wird, und deshalb telefonierte ich mit Mrs. Armstead. Ich wollte vermeiden, daß sie sich Sorgen macht. Und nun ...« Er breitete die Arme aus. »Mr. Urban – ich weiß, daß es Mrs. Armstead war. Oder Miß Kent, wie sie sich wohl lieber nennen läßt. Ich habe sie oft genug in Filmen und Zeitschriften gesehen...« Doch gleich darauf war er schon weniger sicher. Immerhin sprach er mit einem Privatdetektiv, dem die Schauspielerin einen Auftrag erteilt hatte, und so erachtete Mr. Kappas es wohl nicht für sonderlich klug, diesem Mann anzudeuten, seine Klientin erzähle ihm Unwahrheiten. »Vielleicht sollte ich«, meinte er, »mit Mr. Armstead darüber sprechen.«
    Diesen Einfall mußte ich ihm ausreden. »Ich glaube, Mr. Kappas, damit sollte man warten, bis die Kette repariert ist. Wie Sie sagen, wird das Mitte nächster Woche der Fall sein. Ich hoffe, die Angelegenheit bis dahin restlos aufgeklärt zu haben.«
    Vorsichtig pflichtete er mir bei und war halbwegs erleichtert, als er mir die Hand schüttelte und mich zum Ausgang geleitete.
    Der Verkäufer bei Malzberg erwies sich als längst nicht so umgänglich. »Was geht Sie das an? Wir erteilen keine Auskünfte über unsere Kundschaft.«
    Ich erklärte nochmals, daß ich in Mrs. Armsteads Diensten stünde. »Sie wohnt weit außerhalb der Stadt, wie Sie wissen«, sagte ich. »Sie möchte nur erfahren, wann sie mit den erworbenen Stücken rechnen kann.«
    Daraufhin zog er ein dummes Gesicht. »Damit rechnen? Aber sie hat sie doch mitgenommen.
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