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Die Teufelsbibel

Titel: Die Teufelsbibel
Autoren: Richard Dübell
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dabei nicht um das Original handeln kann, nicht wahr? – dieses Exemplar also befand sich nacheinander in der Obhut der Benediktiner von Podlažice, der Zisterzienser von Sedlec, der Benediktiner von Břevnov, der Benediktiner von Broumov, des Kaisers Rudolf II. und zuletzt, ab 1648, in schwedischem Gewahrsam. Schwedische Truppen raubten es gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges aus dem Hradschin. Heute ist es – nicht ganz unumstritten, aber das ist eben der Lauf der Zeit – im Besitz der Königlichen Bibliothek von Stockholm, die nach langem Ringen mit sich selbst die Erlaubnis zu der dreimonatigen Ausstellung in Prag gegeben hat.
    Das sind die Fakten. Die Legende ist noch interessanter.
    Es heißt, ein Mönch habe eine schwere Sünde auf sich geladen. Um dafür zu büßen, ließ er sich einmauern und gelobte, während seines langsamen Verschmachtens ein Buch zu schreiben, das die Weisheit der Welt enthielt. Mitten in diesem Projekt wurde ihm klar, dass er es nicht würde fertigstellen können, und bat den Teufel um Hilfe. Im Gegenzug versprach der Mönch diesem seine Seele. Luzifer, der bereits bei einigen ähnlichen Transaktionen über den Tisch gezogen worden war (denken Sie nur mal an die Steinerne Brücke von Regensburg), konnte nicht erkennen, wie ein eingemauerter Mönch ihn würde betrügen können, und machte sich an die Arbeit. Nach etwa der Hälfte, so scheint es, wurde er von der üblichen Eitelkeit des Autors überwältigt und fertigte ein Selbstporträt an, um die Nachwelt über die Urheberschaft des Werks aufzuklären, aber das ist schon meine eigene Auslegung der Dinge. Auf welche Weise ich diese Legende sonst noch ausgelegt habe, haben Sie soeben in der Romanhandlung erfahren.
    Historische Tatsache ist wiederum, dass drei Seiten der Teufelsbibel fehlen und wir nur spekulieren können, was sich darauf befand oder wohin sie verschwunden sind …

Danke!
    Zuallererst und von ganzem Herzen: meiner Agentin Anke Vogel, die es diesmal nicht leicht mit mir hatte, weil ich eine Weile brauchte, um den Kern der Geschichte zu finden.
    Meinen Lektorinnen Sabine Cramer und Martina Sahler und allen Kolleginnen und Kollegen von der Verlagsgruppe Lübbe, die sich mächtig ins Zeug gelegt und ein wunderbares Buch aus einem dicken Stapel Manuskriptseiten gemacht haben.
    (Erwischt! Natürlich funktioniert die Kommunikation zwischen Verlag und Autor heutzutage per Datenaustausch und nicht über einen Ziegelstein aus beschriebenem Papier, aber die andere Formulierung hört sich einfach besser an.)
    Meinen Probelesern Sabine Stangl, Angela Seidl und Thomas Schuster, die ich mit hundert Seiten in die Irre führte, bevor mir einfiel, dass ich eine ganz andere Geschichte erzählen wollte.
    Josef Kindl vom Seminar des Benediktinerklosters Broumov in Nordböhmen, der mich bei meinen Recherchen in Tschechien unterstützte.
    Dr. Jan Frolik, der nichts dagegen hatte, dass ich seine mysteriösen Ausgrabungsfunde in Podlažice in meinen Roman integrierte.
    Christopher Kiel, der sicherstellte, dass mir das Rätsel um die fehlenden Seiten der Teufelsbibel bewusst wurde.
    Josef Staudinger, von dem ich einiges über Rauchentwicklung bei Hausbränden lernte, was es wiederum Cyprian möglich machte, halbwegs unversehrt dem Feuer in der Prager Niederlassung der Firma Wiegant & Wilfing zu entkommen.
    Und natürlich – fast am Schluss, aber nicht zuletzt – meiner Frau Michaela und meinen Söhnen Mario und Raphael, nicht weil man als Autor aus Höflichkeit auch seiner Familie Danke sagt, sondern weil ich euch liebe!
    Dieses Buch ist in einer Art selbstauferlegter Klausur entstanden, da ich nur zehn Monate Zeit dafür hatte und die Geschichte eine ganze Menge Seiten benötigte, um erzählt zu werden. Ich bin zwar nicht eingemauert worden wie der Mönch aus der Legende der Teufelsbibel, um es fertigzustellen, und ich habe den Fertigstellungsprozess ganz offensichtlich auch überlebt – aber rege Sozialkontakte habe ich währenddessen nicht gerade gepflegt. An alle meine Freunde, die meiner Familie an Sonntagnachmittagen Asyl gewährten, wenn ich mich hinter der Tastatur verschanzte, und die es mir nicht krummnahmen, dass ich fast ein ganzes Jahr lang ein äußerst unzuverlässiger Briefbeantworter und Gesprächspartner war, daher ebenfalls: Danke!
    Die Geschichte der Teufelsbibel ist für mich ein wenig erzählerisches Neuland, das ich in ähnlicher Art bisher nur im »Jahrtausendkaiser« betreten habe. Sie, liebe Leserin,
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