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Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag

Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag

Titel: Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag
Autoren: Henry Robert
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unheilvollen Raunen des Chors der Lebenswächter-Geisterstimmen aus. Wir sind die Lebenswächter. Alles Leben im Kosmos befindet sich unter unserer Obhut. Wir bewachen und verteidigen das Leben und erzwingen seinen natürlichen Lauf. Allein wir stehen zwischen dem Leben und der Mörderzellen-Logik. Die Mörderzellen-Logik ist verboten. Wir sind die Lebenswächter. Wir verbieten die …
    Nanuk bellte mehrmals laut und wild. Hinter seinen Emotio-Emanationen erstrahlte eine paranormales Leuchtphänomen von immenser Kraft, die der Ex-Manag nicht einmal ansatzweise auszuloten vermochte. Dem Gnuff entfuhr ein durchdringendes, schrilles Aufheulen, und er zappelte im Ausschnitt von Ranigards halboffener Weste, gequält von den brutalen Gedanken der Lurche und Nanuks unbändigem Grimm.
    Im nächsten Moment schien Sonnenglut Ranigards Denken und Empfinden zu verzehren. Für eine Sekunde hatte es den Anschein, als existiere er nicht, ginge in irgendeiner größeren psychischen Einheit auf. Dann zerfetzte gleißendes, nunmehr leicht grünstichiges Gewaber den Blackout, als Nanuk den Konterschlag der Riesenlurche in wüster Erbitterung abwehrte, begleitet von lautem Gejammer des Pelzwesens am Bauch des Chefberaters.
    Der Schweiß brach Ranigard jetzt am ganzen Körper aus, aber er verspürte Triumph. Noch nie war er dazu in der Lage gewesen, derartige Kräfte zu beeinflussen, und er hatte ein Gefühl der Allmacht, dessen Trügerisches ihm unterm Amphetamin-Spiegel in seinem Blutkreislauf verborgen blieb.
    Es gelingt! dachte er. Ich schaffe es. Mir sind Dinge möglich geworden, von denen ich nie zu träumen gewagt hätte. Es wird mir gelingen!
    Der Zorn wich nicht mehr aus Nanuks Gemüt, und der Gnuff klagte nun ununterbrochen, fiepte und winselte. Doch Ranigard achtete auf nichts. Er war jetzt zum Äußersten entschlossen.
    Noch einmal!
    Wir sind die Lebenswächter …
     
    Gershavo Ranigard besaß zu seinem Verhängnis nicht den allerwinzigsten Begriff von den Gewalten, mit denen er herumzupfuschen begonnen hatte. Ihm war nicht einmal klar, wie das ablief, war er irrigerweise zu steuern glaubte, in Wirklichkeit aber nur von ihm initiiert worden war; er durchschaute lediglich den Zusammenhang zwischen der Empathie-Gabe des Gnuffs und den psionischen Kapazitäten Nanuks, ihr wechselseitiges Aufeinanderwirken. Doch damit beschränkten sich seine Erkenntnisse ganz und gar auf die Oberfläche des tatsächlichen Geschehens.
    Nanuk, eine Mutantengeburt vom während des Ersten Interstellaren Krieges verheerten und radioaktiv verseuchten Kolonialplaneten Onyx, von dem der Ehemalige Grauen-Wissenschaftler und heutige Neue Lenker Hege Krotzer ihn mitgenommen hatte, verfügte zwar über eine außerordentlich Intelligenz, jedoch keine angeborenen PSI-Fähigkeiten. Vielmehr war er durch den Lenker Luther Straightwire, während er in seiner Station im Innern Rorquals für Krotzer, Queen Zalia und auch für Nanuk Klon-Körper heranzüchtete, mit Quasi-PSI ausgestattet worden, um ihn zu einem noch geeigneteren, tauglicheren Begleiter und Mitkämpfer Krotzers zu machen.
    Eine stationär in Nanuks Hirn implantierte, psychokinetisch darin verankerte semipsionische Sonde ergänzte seine Mentalsphäre um den Quasi-PSI-Potential und gewährte ihr Zugriff zum n-dimensionalen, PSI-energetischen Pool, aus dem sämtliche Lenker sowie alle Komponenten der Langen Reihe, des inzwischen rekonstruierten Interkosmischen Anti-Entropie-Systems, ihre Energie bezogen. Anders als in Krotzers und Zalias Fall hatte Straightwire in Nanuks neuem Körper keinen Grünen Partner zum Keimen gebracht, denn trotz seiner Intelligenz war sein animalisches Lernvermögen begrenzt, und seine Nutzung der Quasi-PSI-Kapazitäten würde immer auf elementare Anwendungen mittels instinktiver Reflexe eingeschränkt sein.
    Während Gershavo Ranigard die Lebenswächter-Lurche und Nanuk psionisch aufeinanderhetzte, wußte er selbstverständlich nicht, daß der Hund, um sich der jedesmal wuchtigeren quasipsionischen Kontraschläge erwehren zu können, in wachsendem Umfang durch das RZS-System den PSI-energetischen Pool anzapfte.
    Und weder Ranigard noch Nanuk waren sich dessen bewußt, daß die Belastbarkeit der spezialisierten semipsionischen Sonde Grenzen hatte.
     
    Ein widerwärtiges geistiges Auflösungsgefühl suchte Ranigard heim, während der Hund erneut einen grellen, gewaltigen PSI-Keil gegen die Lurche verschleuderte, es wetterleuchtete und blitzte in seinem Bewußtsein, das in
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