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Die Terranauten TB 13 - Die Lebenswächter

Die Terranauten TB 13 - Die Lebenswächter

Titel: Die Terranauten TB 13 - Die Lebenswächter
Autoren: Henry Robert
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zweihundert Quadratmeter großen, mit pompösen Metall- und Protopfresken überladenen Saal, von dem aus Clan-Oberhaupt und Titan-Technikus Klamatz seine despotischen Regierungsgeschäfte zu leiten pflegte, schillerte plötzlich ein RZS-Feld. Als es verflimmerte, stand an derselben Stelle Scanner Cloud.
    Der Neue Lenker sah sich voller Abneigung in der weiten, ungemütlichen Räumlichkeit um, bemerkte die stählerne Tafel und die stählernen Lehnstühle in der Mitte. Er schlenderte hinüber und setzte sich auf eine der stahlharten, unbequemen Sitzgelegenheiten. Nachdem er das Innere des Palais auf paranormale Weise gründlich sondiert hatte, wußte er, daß er nicht lange zu warten brauchte. Es gelang ihm jedoch nicht, das aufgrund des PSI-Talents leicht unterscheidbare Ego eines Terranauten aufzuspüren. Allerdings erkannte er irgendwo im Umkreis des Palais eine parapsychisch unantastbare Zone.
    Seltsam. Als ob dort Sarym-Projektoren stationiert wären. Durchaus möglich. Vielleicht sind sie von der hiesigen Garnison der Grauen Garde zurückgelassen worden.
    Eine knappe halbe Stunde verstrich, dann knirschte das hohe Portal des Saals, Schritte klirrten ehern, Stimmen ertönten. Drei Männer kamen herein und herüber zur Konferenztafel, unterhielten sich; zunächst fiel ihnen der ungebetene Gast gar nicht auf. Erst als nur noch wenige Meter sie vom Tisch trennten, stutzte der feiste Kerl auf einmal, der sich zum ›Titan-Technikus‹ aufgeschwungen hatte, insgesamt eine geschmacklose Orgie von Implantaten diverser Legierungen, blieb ruckartig stehen, als wäre er unversehens vollends zu Metall erstarrt, glotzte Scanner Cloud fassungslos ins Gesicht.
    »Ist das die Sicherheit, die Sie bieten, Kommandant?!« herrschte er dann den einen seiner Begleiter an, ein Individuum mit athletischem Körperbau und Gangstervisage, das eine Art von Stahlkorsett und an den Gliedmaßen stählerne Schienen trug. »Da sitzt ein Fremder!« Er packte den Mann an der Schulter, schüttelte ihn roh. »Können Sie mir das erklären? Antworten Sie, Kommandant!«
    »Am besten wird er selbst uns das erklären, Titan-Technikus«, erwiderte der Angesprochene und senkte die Rechte auf den Griff der Laserpistole an seinem aus Eisenringen geflochtenen Gürtel.
    »Lassen Sie das Ding stecken«, empfahl Scanner Cloud geruhsam. »Gegen mich ist es nutzlos. Und Erklärungen werden Sie auch nicht von mir bekommen. Trotzdem habe ich Ihnen etwas mitzuteilen. Seien Sie also vernünftig und nehmen Sie Platz.«
    »Ha!« machte der Titan-Technikus grimmig. »Ha!« Er trat näher, stützte eine Faust auf die Tischplatte, deutete mit einem von Metall glänzenden Finger auf Scanner Cloud. »Sie sind einer dieser Terranauten! Sind Sie hier, um uns Ihr Ultimatum zu stellen? Die Bedingungen zu unterbreiten, unter denen Sie Ihre elenden Schmetterlinge zurückrufen wollen?«
    »Ich bin ein Lenker«, gab Cloud zur Antwort. »Weder die Terranauten noch die Lenker sind für das Auftauchen der Schmetterlinge verantwortlich. Möchten Sie nun mit mir reden oder nicht?«
    Für einen ausgedehnten Moment geschah nichts. Klamatz zögerte, emanierte Verunsicherung und Bestürzung. Unterdessen verlagerte der Neue Lenker sein Interesse auf den dritten Mann, der keinerlei Metall am Leibe hatte.
    Clouds parapsychisches Tasten verschaffte ihm innerhalb von Sekundenbruchteilen wichtige Informationen. Der Mann war relativ jung, besaß ein ebenmäßiges, gutaussehendes Gesicht mit schmaler, gerader Nase. Es handelte sich um einen ehemaligen Manag, der nun als Wirtschaftsexperte im Dienst des Klamatz-Clans stand. In dieser Hinsicht hielt er den Despoten nach Strich und Faden zum Narren. Aber das war noch nicht alles. Er hatte Kontakt zu einer planetarer, Rebellengruppe. Das war eine bedeutsame Erkenntnis.
    In diesem Augenblick merkte Cloud, daß sich ein fünftes Lebewesen im Saal befand. Das kaum halbintelligente Pelzgeschöpf hing mit den klebrigen Ballen seiner Pfoten wie eine Klette unter der gerüschten Hemdbluse des Ex-Manags an seiner Hüfte; eine lange, dünne Saugzunge verband es durch den Bauchnabel des Wirtschaftsexperten mit dessen Stoffwechsel. Diese Symbiose erlaubte es dem Mann, die starken empathischen Wahrnehmungen des Wesens mitzuempfinden, Gefühle und Absichten anderer Menschen zu durchschauen. Zwei kohlschwarze Knopfäuglein lugten Cloud an.
    Zu guter Letzt nickte Klamatz. Mit einem Schnaufen ließ er sich auf einen Lehnstuhl sacken. Die beiden anderen Männer setzten
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