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Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Titel: Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume
Autoren: Erno Fischer
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der Dinge.
    Aber nutzt es dem Träumer, wenn er sich kneift? Doch nur dann, wenn die gefährliche Wirklichkeit es nötig macht! Das PSI-Feld ist so aktiv, daß es jede Notwendigkeit zur Rückkehr in die Realität erlöschen läßt: Wir überleben auch als Träumer – selbst wenn durch unseren Traum die ganze Welt ringsherum in Scherben geht.«
    Die Kangrahs hatten den Spieß umgedreht und hielten nun der Loge den Spiegel der Erkenntnis vor. Es hätte dieses Beweises eigentlich gar nicht mehr bedurft.
    Und die Loge beruhigte sich wieder. Sie durften sich der Wahrheit nicht mehr verschließen, und die Kangrahs hatten recht, wenn sie annahmen, daß eine Aufsplitterung der Loge jetzt nur noch die allgemeine Gefahr mehren konnte.
    Die Rettung mußte anders zu finden sein.
    »Der einmalige Fall«, sagte die Loge. »Es ist ein Krieg, bei dem die Philosophie die Hauptrolle spielt. Waffen sind die Gedanken des menschlichen Geistes.«
    »Nicht nur des menschlichen!« korrigierte Roab mit gespielter Schärfe. Er machte keinen Hehl daraus, daß er sich über den Erfolg freute. »Sind es nicht sowieso immer die Gedanken, die Kriege erzeugen – und entscheiden? Jeder Akt von Gewalt ist ein Produkt des Geistes.«
    »Ich beginne zu begreifen!« Die Loge redete wie ein einziges Wesen, und das war es auch innerhalb dieses Traumes. Es war kein Konglomerat mehr, sondern ein neues Wesen, völlig isoliert von der Wirklichkeit, doch damit beschäftigt, den Bezug dazu wiederherzustellen – und sich selbst damit die Existenzgrundlage als Traumwesen zu entziehen …
    »Ich beginne zu begreifen«, wiederholte die Loge, »was Summacum Cader im Jahr der Philosophie 2224 gemeint hat. Er sagte wörtlich: >Bei allem, was der Mensch tut – bewußt oder unbewußt –, gibt das Wirken seines Geistes das Motiv. So bleibt auch der Sinn seines Daseins ein Produkt dieses Wirkens, das wir letztlich aus sich heraus verstehen müssen. Ich bin, WEIL ich bin! wird dadurch zu einer klaren Aussage: Das Bekenntnis des Geistes, daß er nur wirkt, um zu wirken. Mögen diejenigen den WERT dieses Wirkens beurteilen, die es trifft – positiv oder negativ!<
    Als denkende Wesen haben wir die Chance, jenen anderen Standpunkt einzunehmen – desjenigen, der betroffen ist – negativ oder positiv. Wir vermögen uns vorzustellen, was aus dem Universum wird, wenn wir unser Wirken nicht in die richtigen Bahnen lenken.«
    »Der philosophische Krieg geht weiter. Sieg oder Niederlage? Der rettende Gedanke bleibt noch aus – der Gedanke, der mit einem einzigen Schlag den Krieg siegreich beenden kann – siegreich für das Leben. Noch nie sind denkende Wesen so eindringlich mit dem Grundsatz konfrontiert worden: Am erfolgreichsten sind stets die Illusionen, an die man am ehesten geneigt ist zu glauben – und nicht diejenigen, die der Wirklichkeit am ehesten entsprechen! Dies ist ein Kangrahwort, das genauso gut auch auf menschliche Wesenheit zutrifft.«
    »Die Verwandtschaft aller denkender Wesen dieses Universums – egal wie geartet! Der gemeinsame Bezug …«
    Die Loge unterbrach sich.
    Die Beschäftigung des Geistes ist die einzige Möglichkeit, sein Dasein zu markieren, und es war ein reales Dasein dieser Geister, auch wenn die Umgebung illusionär war!
    Und die Beschäftigung des Geistes ist die einzige Chance, ihn klar zu erhalten, denn rettende Gedanken kommen nicht selten, wenn man »in der Nähe darauf lauert«.
    Wie der Geistesblitz des Erfinders, der ihn des Nachts heimsucht, wenn sein Verstand dazu bereit ist und sich nicht mit wesensfremden Dingen beschäftigt.
    Die Beschäftigung mit der Tatsache des Traumes, die philosophische Untermauerung des Phänomens, führte nicht zufällig zur Rückkehr zum Ursprung …
    »Der gemeinsame Bezug. Ich wollte etwas anderes sagen und sehe nun eine Brücke: Unser gemeinsamer Bezug innerhalb der Illusion ist im Schwarzen Universum zu finden. Ihr seid zu sehr Produkte dieser Sphäre. Ihr seid tot und doch lebt ihr – weil ihr aus der Energie des Schwarzen Universums schöpft. Und es ist das Schwarze Universum, in dem sich einst Weltraum I und Weltraum II zu einem Ganzen formten und das durch euch wirkt – in der Form des PSI-Feldes! Nicht der Kaiserkraftantrieb und nicht unser Wirken sind die Katalysatoren, sondern die Verbindung zum Schwarzen Universum! Die Brücke! Wir haben uns nur angepaßt. Das ist der Realitätsbezug, Roab: Wir wissen, daß wir träumen und haben deshalb die Chance zu erwachen. Wir können erwachen,
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