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Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Titel: Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume
Autoren: Erno Fischer
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»Klären wir erst etwas anderes: Wir befinden uns nunmehr auf gleicher Ebene. Es hat eine Anpassung gegeben. Ihr seid somit genauso Bestandteil der Traumsphäre wie wir. Um noch eingehender eurer Theorie zu folgen: Wir nehmen an einem gemeinsamen Traum teil.
    Und dann brauchen wir den Punkt auch nicht länger zu vertagen, sondern können schon jetzt auf ihn zurückgreifen, Menschen: Euer Realitätsbezug, entstanden durch die Eigenheiten eines jeden von euch, die im Widerspruch zur Gesamtheit stehen, dient nunmehr auch uns. Weiter: In der Loge habt ihr ein neues Bewußtsein geschaffen, das scheinbar alle individuellen Eigenschaften der Mitglieder beinhaltet, und dies ist falsch. Ich sprach von unseren Beobachtungen: Ihr stört das Feld in keiner Weise mehr, also ging auch euer sogenannter Realitätsbezug verloren. Wir haben alles durchgerechnet und durchgedacht, Menschen. Es gibt keine andere Erklärung für alles. Wir müssen euch partiell rechtgeben, aber dann muß für uns alle, auch für euch, deutlich werden, daß es keinen Realitätsbezug mehr gibt, seitdem ihr diese perfekte Loge geschaffen habt. Und die Sphäre wächst schneller denn je. Funktionieren Treiber nicht ähnlich wie ein Kaiserkrafttriebwerk? Nun, es gibt mindestens einen einzigen gemeinsamen Bezug: Ihr seid in der Lage, W-II-Energien anzuzapfen – wie Kaiserkraft. Ihr tut es zur Zeit, um den Traum zu erhalten.
    Unseren gemeinsamen Traum, Menschen!
    Es gibt nunmehr zwei Katalysatoren, die sich gegenseitig ergänzen und unterstützen: Das Schiff und – die Loge!«
    Alles in ihr wehrte sich dagegen. Ein verzweifelter Gedankenimpuls zu Llewellyn …
    »Es hat keinen Sinn, Menschen: Es gibt diesen Llewellyn nicht! Das heißt, vielleicht in einer anderen Ebene, in der Realität? Aber mit diesem habt ihr keinen Kontakt. Der Llewellyn, mit dem ihr Verbindung aufgenommen habt, ist durch einen Wunschgedanken entstanden. Ihr habt als Loge das sogenannte Menschliche abgestreift und eine der PSI-Ebene perfekt angepaßte Wesenheit geschaffen. Ihr seid verloren.«
    »Nein!« schrie die Loge.
    Es gab tausend Argumente gegen die Behauptungen der Kangrahs, aber keines dieser Argumente war auch nur annähernd so stichhaltig.
    Sie hatten sich entwickelt, in ihrem Anpassungsbestreben an das Feld, und nun war die Anpassung perfekt.
    Die Loge wollte zu den Körpern zurück.
    »Halt!« riefen ihr die Gedanken von Roab zu. »Wartet damit, denn könnt ihr sicher sein, daß ihr wirklich in eure Körper zurückgekehrt seid, wenn ihr es glaubt?«
    »Dann sind nicht nur wir verloren, sondern alles, vielleicht sogar das ganze Universum!«
    Und: »Llewellyn!«
    Keine Antwort. Die Vision war geplatzt wie eine Seifenblase.
    »Das Schicksal hat euch nach Clarks-Planet kommen lassen«, fuhr Roab unerbittlich fort. »Wir ergänzen uns in gewisser Weise. Ihr habt erfolgreich den Keim des Zweifelns gesetzt, und nun haben wir es ebenso mit euch getan. Nach diesem gemeinsamen, langen und beschwerlichen Marsch zur Erkenntnis, bleibt eine wesentliche Frage zu klären: Wie soll jetzt noch ein Realitätsbezug hergestellt werden? Wann können wir sicher sein, daß es sich nicht abermals um ein Traumbild handelt, während die gefährliche Sphäre sich weiterhin ausdehnt?
    Vielleicht träumen wir dann auch noch davon, daß die Sphäre erlischt und alles seine Richtigkeit hat? Obwohl in Wirklichkeit dann …«
    »Aufhören!« schrie die Loge entsetzt. Sie sah keine Rettung mehr, nicht den Schimmer einer Chance.
    »Der Träumer, der sich vergeblich bemüht zu erwachen. Immer wieder träumt er davon, es wäre ihm bereits gelungen. Es bleibt ein Traum.«
    »Es gibt eine Möglichkeit – normalerweise!«
    »Normalerweise?« echote die Loge.
    »Der Träumer, der sich kneift – sprichwörtlich! –, um den Bezug zur Wirklichkeit wiederherzustellen. Das Leben eines denkenden Wesens besteht im ständigen Vergleich zwischen Lebensillusion und Vergleich mit realen Begebenheiten. Es gelingt uns so lange, wie der Selbsterhaltungstrieb funktioniert, der uns sagt, daß ein zu intensiver Traum gefährlich für Leib und Leben wird. Die sogenannte Kommunikation mit dem Tatsächlichen erfolgt zu oberflächlich, als daß man eine Chance hätte, dieses Tatsächliche in seiner Gesamtheit zu erfassen – weil uns dafür die Kapazität fehlt. Wir können nur ein Stückchen der Realität erfahren und müssen den Rest mit unserer Phantasie ersetzen – in der Einbildung, das wäre dann das vollkommene Verständnis
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