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Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher

Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher

Titel: Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher
Autoren: Andreas Weiler
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vorsichtig zu Boden sinken. Die Drachenhexe weinte still.
    Wir brauchen irgend etwas, um den Schock zu mildern, den sie erlitten hat, dachte Narda, und David sagte:
    »Es muß ein Versuch stattgefunden haben, den Schlüssel zu stehlen. Seht euch nur die defekten Kuben an. Oder die Risse und Spalten im Boden selbst. Auch die Bergfestung eines Lenkers ist nicht gegen alles gefeit.«
    »Ist er noch da?«
    Narda sah sich um. Im Zentrum der Kammer erhob sich ein muschelartiges Gebilde, über dessen Ränder grüner Schein tropfte. David trat an den Stein heran.
    »Ja.« Er griff hinein, und als er sich umdrehte, lag in seiner Hand eine strahlende Malachitträne.
    »Die hundertste«, murmelte Narda. »Das konzentrierte Potential Dschiniens.«
    Wie lange mochte die Liebe zwischen Lenkern währen? Tausend Jahre? Hunderttausend? Eine Million? Narda verspürte plötzlich eine tiefe Trauer angesichts des Schicksals, dessen Zeugen sie hier geworden waren. Und die in ihr hervorquellende Wehmut ließ sie Nayala besser verstehen.
    Nayala stöhnte.
    »David?«
    Er hatte nur Augen für den Schlüssel in seiner Hand. »Ja?«
    »David, wir … wir müssen Nayala helfen. Es wäre alles nicht weiter schlimm, wenn sie über die Kraft der Schaltworte von Adzharis verfügen könnte. Aber unsere PSI-Sinne sind immer noch blockiert. David … ich weiß nicht, was mit ihr geschieht, wenn es uns nicht bald gelingt, ihren Schock zu mildem …«
    »Narda …« Seine Stimme kam wie aus weiter Ferne. Und wieder einmal hatte Narda das sonderbare Gefühl, David terGorden gar nicht mehr zu kennen. Er hatte sich verändert in den vergangenen Jahren seiner Suche nach den acht anderen Spektren des Weißen Sterns. »Narda, wir haben jetzt die Werkzeuge, die wir brauchen. Erinnerst du dich an den Auftrag des Weltenbaums oben in der Halle? Wir müssen Ohne Grenzen den Frieden bringen, Narda. Mit Hilfe des Schlüssels und der Jadefigur des Erweckers können wir dem Schwarzen Fürsten entgegentreten und seine Macht brechen. Und wenn die Weltenbäume wieder aktiv geworden sind, sollte es nicht schwer sein, das sechste Spektrum zu finden, dessen Echo ich vernahm.«
    »Nayala …«, setzte Narda an, doch David wandte sich um und verschwand durch ein niedriges Tor. Narda und Arvid folgten ihm in die Nebenkammer.
    Ein halbes Dutzend Ewige Flammen glühten an der Decke. Und ihr Licht fiel auf zwei marmorne Säulen, die ein nachtschwarzes Rechteck umrahmten – eine Transitschleife, eine Abkürzung durch die Labyrinthe von Ohne Grenzen, eine direkte Straße dort, wo es sonst nur Umwege gab. David hob die Malachitträne, und in dem Schwarz zogen Irrlichter umher.
    »Was hast du vor, David?« fragte Arvid skeptisch.
    »Wir wissen, wo sich die Jadefigur befindet«, sagte David und drehte den Stein hin und her. »Die Aufzeichnungskuben haben uns auch die Koordinaten angegeben, so daß wir uns eine Vorstellung davon machen können, wo sich die Gruft des Unfreiwilligen Helfers befindet. Mit diesem Transitschleifenschlüssel hier sollte es möglich sein, einen Transfer nach diesem Ort durchzuführen. Wir holen uns den Erwecker und machen uns auf ins Schattenland.«
    »Und Nayala?« Ihr Stöhnen war ein leises Flüstern in der Schlüsselkammer. »Hast du sie vergessen?«
    David gab keine Antwort. Er hob die Malachitträne, und das Schwarz der Transitschleife wallte ihm entgegen, einem dunklen Maul gleich, das sich anschickte, ihn zu verschlingen.
    »Kommt«, sagte David nur.
    Narda und Arvid hasteten in die Hauptkammer zurück, holten Nayala und eilten dann wieder auf das schwarze Rechteck der Transitschleife zu.
    David trat hinein.
    Und schrie.
    Eine farbige Zunge leckte zwischen den beiden marmornen Säulen hervor, knisterte über den Boden und verblaßte wieder. Stille schloß sich an. Narda gab sich einen Ruck, trat einige Schritte vor – und stieß gegen eine massive Wand. Unwillkürlich tastete sie mit den Händen über das erstarrte Schwarz. Keine Lücke. Kein Riß. Keine Spalte.
    Nichts.
    Nur Stille und Schweigen.
    Eine eisige Hand umklammerte ihr Herz, als sie sich langsam umdrehte und Arvid anstarrte. Der Territorialherr schauderte. »Was ist geschehen?«
    Narda schluckte. »Arvid, du kennst dich doch mit dem Fahrzeug aus der Zivilisationsdomäne aus. Du hast den Worten der Aufzeichnungskuben ebenfalls gelauscht. Glaubst du, du könntest den Wanderer zur Gruft des Unfreiwilligen Helfers steuern?«
    Nayala stöhnte und war blaß wie der Tod.
    »Ich müßte die
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