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Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher

Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher

Titel: Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher
Autoren: Andreas Weiler
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bleiben, aber das Risiko …«
    »Steht der Wagen bereit?«
    »Ja.« Der Sharin blickte den Verflucher kurz an, dann stülpte er dem Mann mit der Maske ebenfalls ein Fangnetz über. Die hölzerne Treppe knirschte leise, als die beiden Diebe ihre Gefangenen ins Erdgeschoß hinabtrugen und dann in den Karren verfrachteten.
    Der Wüstenwind blies heiß und heulend. Irgendwann am späten Nachmittag ließ der bohrende Schmerz in Djunaths Eingeweiden nach, und seine Gedanken klärten sich. Im Osten kündigten sich bereits die ersten Ausläufer der Lichtlosen Wolken an und versprachen die Kühle der Nacht. Vom Wind davongewirbelter Staub schabte und schmirgelte über die Haut. Die beiden Diebe hatten ihm und seinem Gnom die Fangnetze wieder abgenommen, ihnen aber keine Staubschützer übergestreift. Djunath versuchte, das Kratzen des Sandes zu ignorieren. Der Zwischenreichhelfer neben ihm hatte sich in die Autarke Starre zurückgezogen. Djunath lauschte. Die Wut war ein ferner Schatten in ihm, eine zweite Maske, die er in der Vulkanfeste zurückgelassen hatte, hinter der Barriere, die das Weise Mosaik abschirmte. Und das Echo seiner anderen Ichhälfte – wie ein trübes Licht inmitten finsterster Nacht, eine dünne Leuchtfahne am Horizont, ein Versprechen, das es einzulösen galt.
    Der Karren rumpelte und mahlte durch den Sand der trockenen Wüste, gezogen von einer Lasttarantel.
    Ohne den Malachit bin ich praktisch hilflos, dachte Djunath, und zum erstenmal verfluchte er seine Aktion gegen das Mosaik. Die Ratgebende Stimme hatte recht behalten – er hatte sich die Grundlage für seine Macht genommen.
    Ich finde dich. Anderes Ich, dachte der Schwarze Fürst. Ich finde dich, und mit dir zusammen werde ich diese Welt nicht nur neu stabilisieren, sondern auch mich selbst. Doch bis dahin muß ich mich anpassen. Bis dahin muß ich vorsichtig sein. Es drohen viele Gefahren.
    »Vielleicht«, sagte der Verflucher vom auf dem Steuerpodest des Wagens, »vielleicht sollten wir sie gar nicht versteigern.«
    Die Räder knirschten im Sand. Djunath verlagerte ein wenig seine Position, um den Sandböen zu entgehen. Er lauschte.
    »Wie meinst du das?« fragte der Sharindieb zirpend.
    Ich hätte diese ganze Brut auslöschen sollen, als ich noch die Gelegenheit dazu hatte, dachte Djunath. Ich hätte ganz Ohne Grenzen entvölkern und dann mit meinen Geschöpfen wieder beleben sollen.
    »Der Stein des Maskierten deutet doch darauf hin, daß er ein Gabensprecher ist. Andernfalls wäre der Malachit für ihn völlig nutzlos gewesen. Ein Gabensprecher in unseren Diensten …«
    »Ich verstehe.« Der Sharin zögerte. »Ich meine, wir sollten ihn so schnell wie möglich verschwinden lassen.«
    Der Verflucher lachte. Der Wind stahl ihm die meckernden Laute von den Lippen und wehte sie davon. Die Lasttarantel ächzte mit ihren Doppelkiefern.
    »Hast du Angst?«
    »Ein Sharin kennt keine Angst«, lautete die empörte Antwort.
    Oh, ich werde dir zeigen, was Angst ist, dachte Djunath kalt. Er spürte, wie sein Geist zurückkehrte in eine stabile Phase, und er bereitete sich vor.
    »Ich bin nur unruhig.«
    »Glaubst du etwa, dieser Gnom hätte die Wahrheit gesagt? Daß der Maskierte wirklich Djunath ist?«
    »Es gibt nur wenige, die den Schwarzen Fürsten jemals mit eigenen Augen gesehen haben.«
    »Ha!« machte der Verflucher abfällig. »Seine Meherin sind nur noch reglose Statuen, die Transitschleifen geschlossen. Wo ist die Macht des Fürsten geblieben, Sharindieb? Du machst dir Sorgen um nichts. Wenn der Maskierte tatsächlich Djunath ist, warum haben wir ihn dann überrumpeln und ihm seinen Malachit stehlen können?«
    »Eine Falle vielleicht.«
    »Eine Falle!« Der Verflucher lachte. »Ich werde dir beweisen, daß es keine Falle ist, Sharin. Und ich hoffe, dann vergißt du deine Sorge endlich.«
    Er stand auf und kletterte auf die Frachtplattform des Karrens hinab. Der Sharin wandte sich um.
    »Wer bist du. Fremder?« fragte der Verflucher. Djunath starrte in das dicht über ihm schwebende Gesicht, und die hinter seiner Maske verborgenen Lippen murmelten leise Beschwörungsformeln. Die beiden murmelförmigen Malachitsplitter des Verfluchers glommen auf.
    »Hast du nicht die Worte meines Gnoms vernommen, Verflucher?« entgegnete Djunath mit grollender Stimme. Er spannte die Muskeln, aber die Klebefesseln hielten stand. »Ich bin Djunath, der Schwarze Fürst.«
    »Stoß ihn vom Wagen hinunter!« rief der Sharin. »Ich spüre etwas, ich …«
    »Ach,
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