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Die Terranauten TB 01 - Sternenstaub

Die Terranauten TB 01 - Sternenstaub

Titel: Die Terranauten TB 01 - Sternenstaub
Autoren: Rolf W. Liersch
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kleiden und zu unterhalten.
    Geburtenkontrolle übrigens war ohnehin nicht mehr sinnvoll, weil die Hälfte der Menschheit ausgelöscht worden war und der Rest aus einer nicht unlogischen Überlegung heraus keine Lust mehr zum Kinderkriegen hatte.
    Nahrungsmittel waren nämlich billig. Kleidung ebenfalls. Energie auch. Schließlich haben wir die Sonne, die Wärme, die aus der Erde kommt, die Kraft des Windes, der Wasserströme und der Gezeiten des Meeres. Nach dem Krieg ließ sich die Wirtschaft leicht entsprechend umstrukturieren, ja sie nahm von sich aus die nötigen Veränderungen vor, denn wenn die alten Fabriken zerstört waren, konnte man beim Wiederaufbau auch gleich die Produktion umstellen.
    Die Energieverknappung (Öl reicht nur bis zum Jahre x, Kohle und Erdgas reicht nur bis zum Jahre xy, hatte sich als gigantischer Schwindel der Politiker erwiesen, um die Menschen noch besser manipulieren zu können – recht geschieht es ihnen in ihren Bunkern) hatte nicht stattgefunden, aber man ging jetzt vernünftiger mit den Energien um, die uns die Alte Erde geschenkt hatte, und arbeitete lieber mit den früher als »alternativ« verunglimpften Energiegewinnungsformen. So daß man aus Öl und Kohle Nahrung produzierte, statt sie zur Ortsveränderung Einzelner zu verheizen.
    Es gab natürlich die Kaste der Konzern-Arbeiter (später in das latinisierte Arbiter umgewandelt, früher als Wort so gewählt, weil man damit Sympathiewerte zu erringen hoffte). Das waren Leute, die das Privileg hatten, arbeiten zu dürfen. Sie hatten nicht mehr als die Rentner/Relax, aber ein anderes Selbstbewußtsein.
    Schließlich gab es die Kaste (das Wort war damals noch nicht gebräuchlich. Wir bitten, es hier mit Vorsicht zu lesen) der Nomans, der Nichtmenschen. Früher nannte man sie leicht ironisch die Alternativen oder die Grünen, weil sie ein alternatives Verhältnis zu den gegenwärtigen Gesellschaftsstrukturen zu erarbeiten suchten und darüber hinaus wieder einen ökologischen Zugang zur Natur herstellen wollten. Aber die Nomans bildeten einen bunten Haufen, der nicht immer angenehm war. Es gab die Friedlichen, die Altbürgerlichen, die Variabel-Stylisten, zum Beispiel die Krypto-Anarcho-Punker, aber auch die Freizeitbeuter, die früheren Piraten nicht unähnlich waren.
    Ferner gab es die Magischen Menschen, über die nur noch wenig bekannt ist, deren Nachfolger wir jedoch als Treiber kennen und schätzen gelernt haben.
    Und dann gab es die Kaste der Söldner. Technisch ausgebildet, teilweise noch versehen mit ihren Panzer-Uniformen und Waffen, wurden sie nach dem Krieg gefürchtet und gehaßt, weil sie nutzlos geworden waren. Aber sie hatten nichts anderes gelernt als ihr Kriegshandwerk. Nicht nur Männer gehörten dazu, auch einige Frauen, ebenso hochspezialisiert. Die Kaste der Söldner führte eine Art Drohnendasein. Sie war auf mehr oder minder freiwillige Spenden aus der Bevölkerung angewiesen, um zu überleben. Und sie befanden sich natürlich – da der Krieg vorbei war – in einem ungeheuren Identitätskonflikt. Sie hatten ja gegen Menschen zu kämpfen und waren doch Menschen. Späteren Zeitaltern blieb es vorbehalten, aus der Kaste der Söldner die Nichtmenschen, die Nomans im eigentlichen Sinn zu machen! Die Menschmaschinen der Grauen Garden!
    Um die wirklichen Werte der Menschheit (und das sollte sich in den nächsten Jahrhunderten nicht ändern), um ihre PSI-Begabung kümmerte man sich wenig.
    Und doch würde diese Begabung den Weg der Menschheit zu den Sternen bahnen.
    Aber soweit sind wir noch nicht.
    Der 4. Weltkrieg hatte für ein Phänomen gesorgt, das für alle Wissenschaftler, die sich mit diesem Phänomen herumschlugen, etwas zu früh kam:
    Der Achsensprung!
    Die ein bißchen schrägstehende Weltachse (ich bitte, auf genaue Daten zu verzichten, da ich Alternativer Historiker, keinesfalls aber Wissenschaftler bin) begradigte sich oder verschrägte sich weiter, so genau weiß ich das nicht. Nur, dieses Phänomen wurde durch die ungeheuren Energieemissionen des ein paar Tage dauernden 4. Weltkrieges eingeleitet und fand entsprechend früher statt. Das Ergebnis waren Vulkanausbrüche in Italien, natürlich auch in Chile usw. und sogar in einem so abgelegenen Gebiet wie der Eifel, im früheren Westdeutschland. Zur Katastrophe des Krieges kam die Katastrophe der darauf reagierenden Welt. Sintfluten, Hurrikane, Erdaufrisse, Lichtphänomene, die bis heute keiner enträtseln kann. Massenwanderungen der Menschen, die
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