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Die Terranauten 095 - Treffpunkt Sternenstadt

Die Terranauten 095 - Treffpunkt Sternenstadt

Titel: Die Terranauten 095 - Treffpunkt Sternenstadt
Autoren: Andreas Weiler
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war.
    Renan Mer: Die Instabilität des Sphärentunnels ist noch nicht so weit fortgeschritten, als daß wir keinen Kontakt mehr mit dem Archivverwalter aufnehmen könnten. Wir werden uns halbtransferieren, Ky. Und wir werden eine gemeinsame Gedankenzelle von uns in ihm verankern, so daß wir ihn zu kontrollieren vermögen.
    Ky: (Wieder Skepsis.) Die Destabilisierung ist bereits weit fortgeschritten. Es könnte der Fall eintreten, daß die Kontrolle des Verwalters nicht so umfassend ist, wie sie nötig wäre.
    Renan Mer: (Zustimmung.) Darum dürfen wir auch keine Zeit mehr verlieren. Laß uns unverzüglich handeln.
    Ky: (Zustimmung.)
    Und die beiden Entitäten-Komplexe verließen die Stille Insel, schwebten an den Gedankenfragmenten unzähliger Lebewesen vorbei und berührten schließlich eine der Brücken, die zurückführte in ihre erste Heimat.
    Der Sphärentunnel war tatsächlich bereits bedrohlich instabil. Sie durchdrangen die Transferenergien, sonderten eine gemeinsame Gedankenzelle ab, die all ihre Wünsche und all ihre Planungen enthielt, und pflanzten sie vorsichtig in das Bewußtsein des Archivverwalters.
    Die Einpflanzung war nicht ganz vollständig.
    Die beiden Entitäten konnten nur hoffen, daß der Beeinflussungsfaktor von ausreichender Intensität war. Sie zogen sich wieder zurück.
    Und warteten.
     
    *
     
    David terGorden versuchte vergeblich, gegen die bleierne Müdigkeit in sich anzukämpfen. Es war unmöglich. Sein Denken schlief ein.
    Nicht … das … Der Wandernde Helfer antwortete nicht.
    Erwachen.
    Kalter Wind wehte. Auf einer Welt, so alt wie der Kosmos. Einer Welt, die eine ausgebrannte, sterbende Sonne umkreiste. Auf der Welt, die die Heimat des Einzigen Urbaums war.
    Dunkelheit. Dämmerung. Die Finsternis der kommenden, langen Nacht.
    Wie eine Marionette setzte David ein Bein vor das andere. Der harte Boden knirschte unter seinen vorsichtigen Schritten. Am Horizont, so nah und doch so fern, ragte etwas Gewaltiges und Monumentales der dunklen Glocke des Himmels entgegen.
    Der Einzige, der Wahre Urbaum …
    Komm, vernahm David die Stimme des Alten Geschöpfes. Komm zu mir. Ich mußte lange genug warten.
    Und David schritt weiter. Sein Blick klebte an dem Ästegeflecht, das älter war als die Menschheit, älter noch als der Planet Erde. Er spürte den Hauch der Ewigkeit. Er spürte den Hauch des anderen, des untergegangenen Kosmos.
    Komm. Komm zu mir, David terGorden.
    Ja. Ich bin unterwegs. Ich bin gleich da.
    Eine Aura der Macht hüllte den Einzigen Urbaum ein. Eine Sphäre aus Licht und Wärme, die diesen Ort zu einer Oase des Lebens inmitten der Ödnis der sterbenden Welt machte.
    Du hast lange gebraucht, um zu mir zu finden, tadelte der Einzige Urbaum. Und fast schon ist es zu spät.
    Zu spät wozu? fragte David und lehnte sich an den mächtigen Stamm des Baumes.
    Zu spät, um die sich wieder anbahnende Entropiekatastrophe zu bannen, lautete die sanfte Antwort. Du weißt noch nicht alles, Erbe der Macht. Aber du kennst deine Aufgabe, nicht wahr?
    Ja, ich kenne sie.
    David fühlte sich geborgen inmitten der Einöde. Es war ein seltsames Gefühl, voller innerer Wärme und Zärtlichkeit. Dies war seine Wirkliche Mutter. Nicht Myriam del Drago, die ihn in ihrem Leib genährt und ihm das Leben geschenkt hatte. Er war das Kind eines Kindes: Yggdrasils.
    David blickte an dem Stamm empor zu der gewaltigen Krone, die fast den Himmel berührte. Und er sah noch etwas anderes, ein fliederfarbenes, ovales Juwel, das vor seinem inneren Auge anwuchs und bald sein ganzes Blickfeld ausfüllte.
    Ja, sagte die Stimme des Urbaums. Der Kristall ist von großer Bedeutung für dich. In ihm schlummert das Alte Wissen. Es ist konzentrierte Schlacke aus dem Kosmos der Uralten, dereinst unterging. Du solltest den Kristall schon bei deiner Geburt erhalten. Aber einem Lenker unterlief ein Fehler.
    Ich weiß.
    Er gelangte nicht nach Terra, sondern nach Daerra.
    Verstehen. Und schließlich, fügte David den Erläuterungen hinzu, bekam ihn Jana, die Hexe, nachdem zuvor einige Menschen infolge seiner Ausstrahlung gestorben waren.
    Es war die Absicht, dich gleich von Geburt an als Erbe der Macht aufwachsen zu lassen. Deine Odyssee wäre viel kürzer gewesen. Und vielleicht wäre es auch nicht zu der verhängnisvollen Freisetzung jener tödlichen Energie gekommen. Zumindest nicht in diesem Maße, das nun das Gefüge des Kosmos bedroht.
    David überlegte. Das Interkosmische Anti-Entropie System, die Waffe der Uralten,
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