Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 090 - Das Schiff des Friedens

Die Terranauten 090 - Das Schiff des Friedens

Titel: Die Terranauten 090 - Das Schiff des Friedens
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
sollte, hier im Norvo-System aufzutauchen, drehe ich ihm eigenhändig den Hals um.«
    Jana versah ihn daraufhin mit einem eigenartigen Blick, und Llewellyn schluckte die Bemerkung hinunter, die ihm noch auf der Zunge gelegen hatte.
    Er wartete.
    Und die Computerstimme fuhr fort: »Entschlüsselung nicht notwendig. Klartext jedoch kaum verständlich. Störungen durch die elektromagnetischen Ausstrahlungen Ariochs. KK-Kurier dringt tiefer ins Norvo-System vor. Start von Abfangjägern wird dringend empfohlen. Aktivwerden des PSI-Netzes ungewiß.«
    Llewellyn nickte langsam. Seit David terGorden zusammen mit Mandorla und Aura Damona Mar verschwunden war, hatte kein Kontakt mehr zum zweiten Orakel, zu Lyda Mar, hergestellt werden können. Das PSI-Netz existierte. Aber niemand konnte wirklich mit Gewißheit sagen, ob es auch einen unbefugten Eindringling wie den KK-Kurier abzuwehren in der Lage war.
    Der Riemenmann unterbrach die Verbindung zum Überwachungscomputer und tastete eine andere Nummer ein. Der flache Bildschirm erhellte sich. Asen-Ger blickte ihn fragend an.
    »Du bist informiert?«
    »Über den Kurier?« Asen-Ger nickte. »Ich weiß Bescheid.«
    »Wir sollten den Brüdern einen Jäger entgegenschicken«, schlug Llewellyn vor. »Das PSI-Netz …«
    Wieder das Nicken.
    »Gut.« Llewellyn dachte kurz nach. Sie waren den Startplätzen am nächsten. »Jana und ich gehen an Bord und starten unverzüglich. Ich schlage vor, die Basis dennoch in Alarmbereitschaft zu versetzen. Wir können nicht wissen, ob der Kurier wirklich ein Kurier oder vielleicht ein Späher ist.«
    Er schaltete ab.
    Die Sirenen heulten weiter.
    Jana und Llewellyn eilten über die weite Fläche der neu errichteten Anlagen, dann durch einen hell erleuchteten Gang in eine zweite Halle. Auf den Gravitationskatapulten lagen die Schnellen Jäger wie silbern glänzende, überdimensional große Projektile.
    »Wir kommen mit!« ertönten zwei andere Stimmen. Llewellyn sah Nayala und Lem Odebreit, die ihnen aus der gegenüberliegenden Richtung entgegenliefen.
    Die Kanzel eines Jägers glitt beiseite. Der Riemenmann ließ sich im Pilotensessel nieder und aktivierte die Systeme. Summen. Hinter ihm nahmen Lem Odebreit, Jana und Nayala Platz. Odebreit kontrollierte die Anzeigen der Geschütze.
    »Alles klar und grün«, meldete er. Aus den Sesseln schoben sich automatisch die Abdichtmembranen hervor:
    Ersatz für die fehlenden Raumanzüge.
    »Gut.« Ein Tastendruck. Die Kanzel schloß sich. »Dann nichts wie ab.«
    Das Gravokatapult schleuderte den Jäger davon. Zuerst war der Beschleunigungsdruck schier unmenschlich, doch nach einer knappen Sekunde ließ er nach. Sarym, der grüne Planet, sank unter ihnen hinweg. Durch die letzten Ausläufer der Atmosphäre hindurch, dann in den freien Raum. Die Photonenbrenner sprangen an. Die Geschwindigkeit des Jägers erhöhte sich weiter.
    Der Kommunikator knackte.
    »Basiskontrolle an Abfangjäger, Kommunikationsüberprüfung.«
    »Kommunikation ohne Probleme«, antwortete der Riemenmann. »Wir bleiben mit euch in Verbindung.«
    »In Ordnung.« Räuspern. »Und seid auf der Hut.«
    »Worauf ihr euch verlassen könnt.« Durch den Staub- und Meteoritengürtel hindurch, an Arioch vorbei, dessen häßliche Fratze ihnen entgegenzugrinsen schien. Der KK-Kurier zeichnete sich als deutlicher Ortungsreflex auf den Sichtschirmen ab.
    »Energieemission normal«, sagte Jana. »Auf eine Angriffsabsicht deutet nichts hin.«
    Llewellyn knurrte.
    Und plötzlich veränderte sich das Summen im Innern des Schnellen Jägers. Etwas anderes erklang, ein Knistern, das wie eine seltsame Melodie klang.
    »Hört ihr das auch? Ich …« Nein, der KK-Kurier war noch viel zu weit entfernt. Das Knistern mußte eine andere Ursache haben. Llewellyn drehte den Kopf zur Seite – und blickte in das narbenzerfressene Gesicht Lyda Mars. Es war halbtransparent. Direkt dahinter waren die erstaunten Züge Janas und Nayalas.
    »Ihr bekommt Besuch«, sagte Lyda Mar.
    Und Llewellyn entgegnete: »Du hast lange nichts mehr von dir hören lassen.«
    »Es war unmöglich. Nachdem Aura Damona verschwand, hatte ich Mühe, das PSI-Netz weiterhin stabil zu halten und den einzelnen Auren von Abschottungsmaßnahmen abzuraten. Ich brauche es euch nicht extra zu sagen: Die Entropiegefahr nimmt immer weiter zu. Den Auren entgeht das nicht. Sie drängen auf Maßnahmen, die sie zu schützen vermögen.«
    »Ich verstehe«, sagte Llewellyn. Er blickte auf die Ortungsschirme.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher