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Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin

Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin

Titel: Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin
Autoren: Robert Quint
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Waldes selbst.
    Verhindert der Alte Wald die drastische Lösung? erkundigte er sich.
    Die Mushni ging nicht darauf ein.
    Ein letzter Überzeugungsversuch, erklärte sie. Schlägt er fehl, werden die Varen Navtem handeln. Die Aufgabe ist zweiteilig. Der erste Teil unterliegt deiner Kontrolle. Sämtliche Daten werden dir in der Prismeninsel übermittelt. Dein Ziel … ist die Erde.
    Der Pure Halvcwar knurrte.
    Offenbar, durchfuhr es ihn, stehen die Varen Navtem unter Zeitdruck. Demnach müssen die superphysikalischen Konglomerate sich weiter ausgedehnt haben.
    Sterne, ferne Sterne! Diese Menschen sind noch weit verrückter und fremder als die Chai! Sie experimentieren mit dem Hohen Raum, und sie zeigen keine Skrupel, obwohl die negativen Folgen ihres Handelns auch ihnen bewußt sein müssen.
    Ich übernehme den Auftrag, teilte er der Mushni grimmig mit. Ich werde zur Prismeninsel und dann zur Erde fliegen und dem Volk der Menschen zeigen, was es heißt, mit dem Hohen Raum zu …
    Der scharfe telepathische Impuls der Mushni unterbrach ihn.
    Keine Eigenmächtigkeiten. Die Strategie der Varen Navtem erlaubt keine Änderungen. Alle weiteren Informationen auf der Prismeninsel des wachträumenden Lotsen …
    Unwillkürlich wandte der Pure Halvcwar seinen Sehkranz hinauf in den finsteren Himmel.
    Der wachträumende Lotse?
    Stand es so schlimm, daß die Entität bereits auf die Kommunikatoren zurückgreifen mußte, die eigenmächtig Kontakt mit dem Alten Wald gesucht hatten – trotz der stillen Rivalitäten zwischen dem carnivoren und pflanzlichen Lebensstrang dieser Galaxis?
    Der Sheyatsche stieß einen hellen, fast pfeifenden Laut aus und strich sanft mit seinen zarten Händen über den Kegelkörper der Parakletischen Madonna.
    Ihre Vibrationen schienen immer kräftiger und koordinierter zu werden.
    Wir übernehmen! glomm der Mushni-Gedanke in dem Puren auf.
    Die Madonna erzitterte.
    Der Pure registrierte psychokinetische Schwingungen, die aus dem Orbit hinunter zur Planetenoberfläche drangen und nach der Madonna griffen.
    Langsam schwebte der Kegel hinauf in die Düsternis der zerzausten Wolkenbänke, wurde zu einem Punkt und verschwand dann ganz.
    Lange sah der Pure ihr nach.
    Behandelt sie gut, dachte er drohend. Behandelt sie gut, denn sie hat es verdient. Denkt an Codecyn, an die Doppelgalaxis, von der man nicht einmal mehr im Flüsterton zu sprechen wagt.
    Die Mushni antworteten nicht.
    Aber er wußte, er konnte sich auf sie verlassen.
    Wieder wurde der Regen dichter und überschüttete den Puren Halvcwar mit radioaktiven, ätzenden Tropfen.
    Der Wind heulte bekümmert durch die Straßen der toten Chai- Metropole. Keine Stimme antwortete ihm.
    Es wird Zeit, sagte sich der Pure.
    Er dachte an den wachträumenden Lotsen in der Kristallwelt. An die Traumgestalten, die nicht existierten und dennoch für den Lotsen und all seine Besucher vollkommen real waren.
    Der Pure knurrte.
    Ein Sheyatsche machte sich keine Sorgen wegen ein paar materialisierter Träume.
    Er konzentrierte sich, nahm telepathisch Verbindung mit dem Brüter auf, der die ferne Sonne umkreiste, und der Hohe Raum selbst öffnete sich für den Puren und trug ihn in Nullzeit an Bord seines genetisch gezüchteten Schiffes.
    Der Lotse wartete.
    Und danach … die Erde.
     
    *
     
    Das Geschwader Starcruiser bildete ein exaktes V, als es über die Häuser von Berlin hinwegheulte und in Sekundenschnelle am Horizont verschwand.
    »Eine hervorragende Leistung«, lobte Baumeister Zarkophin.
    Der bullige Generalmanag der einstigen Ziolkowski-Werft, die wie alle irdischen Konzerne in den Kaiser-Trust aufgegangen war, verriet ehrliche Begeisterung.
    Breitbeinig stand er unter der transparenten Panzerprotopkuppel, die die Spitze des Südturmes der Kaiser-Zentrale bildete, und hatte den Kopf in den Nacken gelegt.
    Feuerstreifen loderten über den Himmel.
    Aus den irrlichternden Farben schälten sich die Umrisse eines Ringos heraus, und dann waren da noch einer und noch einer.
    Zwei Dutzend Beiboote, die in großer Höhe ihre Photonenbrenner abschalteten und mit funkelnden, kreisenden Magnetringen über Berlin schwebten.
    Ihre Formation veränderte sich.
    Weitere Starcruiser schossen heran, und zusammen mit den Ringos bildeten sie ein Wort.
    VALDEC.
    Der Lordoberst hüstelte.
    Ein faszinierendes Bild, dachte er, während sich die Formation auflöste und die Schiffe davonhuschten.
    Gute Piloten. Kaiser-Piloten.
    Er betrachtete die Gesichter seiner Gäste.
    Die Queen
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