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Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin

Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin

Titel: Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin
Autoren: Robert Quint
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drehte und größer wurde und wieder zusammenschrumpfte.
    Das Material des Kegels war lindgrün.
    Das einzige Grün in dieser Welt aus Grau und Ruß.
    Die Parakletische Madonna lebte.
    Der Pure spürte deutlich ihre Vitalität, ihre ungebrochene Sucht nach dem Leben, nach Informationen und Kontakten.
    Und die Chai hatten sie eingesperrt.
    Sterne, ferne Sterne, dachte der Pure Halvcwar bekümmert, wie konnten sie nur so etwas tun?
    Er beantwortete seine Frage selbst.
    Weil die Chai unwissend waren. Weil sie nicht begriffen, was da aus dem Raum in ihr System geflogen kam und irgendwo auf dieser Welt landete.
    Sie haben die Madonna gefunden, dachte der Pure, sie hatten das unglaubliche, unwahrscheinliche Glück, die Parakletische Madonna zu finden, und sie haben sie eingesperrt.
    Die letzte Chance, dem nuklearen Totentanz zu entgehen … vertan.
    Er sah die Madonna an, und er wußte, daß sie seine Anwesenheit bemerkte.
    Doch ihre Vibrationen veränderten sich nicht.
    Es waren traurige, hoffnungslose Schwingungen, und der Pure begriff erst jetzt, was die Chai der Madonna mit der siebenjährigen Gefangenschaft angetan hatten.
    Ein Wesen einsperren, das voller Liebe und Frieden ist …, das diese Liebe und diesen Frieden, das die Befreiung von Gefühl und Verstand schenkt … Gibt es ein größeres Verbrechen?
    Fast fuhr er zusammen, als der telepathische Impuls einer Mushni in seine Überlegungen schnitt.
    Es gibt ein größeres Verbrechen. Und dieses Verbrechen wurde und wird verübt. Man spielt mit dem Hohen Raum, dem anderen, jenseitigen Universum.
    Der Pure Halvcwar antwortete nicht.
    Er wußte, daß sich keine Mushni ohne dringenden Grund in die Gedanken eines Sheyatschen einschaltete, aber zuerst mußte er sich um die Madonna kümmern.
    Die Parakletische Madonna war uralt.
    Älter als die Entitäten, vielleicht sogar älter als die Milchstraße selbst.
    Sie war kein Ding, sie war ein Geschöpf. Ein Wesen aus einer Zeit, in der das Leben sich sehr von dem heutigen unterschieden hatte.
    Selbst das Universum war damals anders gewesen. Frischer, wilder, unverbrauchter.
    Der Pure Halvcwar zerstörte mit einem schwachen PSI-Impuls den gläsernen Kerker der Madonna.
    Das Irisieren des Ovals an der Kegelspitze wurde sofort heller.
    Aber noch immer veränderten sich die Schwingungen nicht.
    Die Besorgnis des Puren wuchs.
    Vielleicht können die Varen Navtem ihr helfen, sagte er sich. Deshalb haben sie mich zur Welt der Chai geschickt – um die Parakletische Madonna zurück zu den Sternen zu holen. Sie müssen ihr helfen. Um jeden Preis.
    Keine Sterneninsel kann auf ihre Madonna verzichten.
    Ebensogut könnten die Sonnen erlöschen oder die Gedanken verstummen.
    In Codecyn hat sich gezeigt, was geschieht, wenn eine Madonna stirbt.
    Der Pure Halvcwar schauderte.
    Nein, dachte er, niemand geht mehr nach Codecyn. Nicht einmal die Entitäten wagen es. Und der Alte Wald hat jeden Kontakt zur Doppelgalaxis abgebrochen.
    Er verstärkte seine psionischen Impulse, und die Madonna schwebte ihm entgegen.
    Nieselregen benetzte sie.
    Sie ist bei mir, übermittelte der Pure auf telepathischem Wege den im Orbit wartenden Mushni. Die Madonna ist bei mir. Ihre Stimme ist leise. Sie vibriert matt. Man muß ihr helfen.
    Er dachte an die Chai.
    Er betrachtete die Asche in der Umgebung der Säule, und er wußte, daß viele Bewohner der Stadt instinktiv Schutz bei der Madonna gesucht hatten, als die Sirenen aufheulten und sich von fern, hoch vom Himmel stürzend, der Angriff der Interkontinentalraketen ankündigte.
    Die Madonna hatte ihnen nicht helfen können.
    Sie war eingesperrt gewesen, verstummt, verletzt. Das Feuer ihrer Liebe und der Glanz des Friedens – alles erstorben.
    Eine Mushni kontaktierte ihn.
    Wir übernehmen die Madonna. Wir haben einen neuen Auftrag für dich. Im Namen der Varen Navtem.
    In wessen Namen denn sonst? dachte der Pure Halvcwar kühl.
    Weitere Informationen? telepathierte er.
    Kurzes Schweigen.
    Die Vibrationen der Parakletischen Madonna gewannen an Stärke. Ein gutes Zeichen.
    Dann wieder die Mushni.
    Es geht um die MENSCHEN. Die Varen Navtem sind ungeduldig. Konträre Informationen verhindern eine drastische Lösung.
    Bilder und Begriffe folgten.
    Konzil der Konzerne. Kaiserkraft. Treiber-Raumfahrt. David terGorden.
    Der Pure war überrascht.
    Dieser terGorden hatte offensichtlich durch eine Vokus Ry den Varen Navtem eine Botschaft übermittelt. Und das mit Hilfe eines Lenkers! Eines Beauftragten des Alten
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