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Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin

Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin

Titel: Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin
Autoren: Robert Quint
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Länge, die Kugel an der Spitze zweihundertfünfzig Meter im Durchmesser.
    Das Ziel der ULJANOW war der Planet Adzharis im System der solähnlichen Sonne Barnum.
    Ihr Auftrag: die Mistel-Ernte nach Sarym zu bringen und die Tiefkühlcontainer der Fischerei-Genossenschaften Adzharis’ zu übernehmen und sie an die im Norvo-System wartenden Schlepper weiterzuleiten.
    Ebecca stöhnte.
    Mit einem seufzenden Laut fand auch Farrell Erfüllung, und für einen Moment noch waren der Mann und die Frau gefangen in der psychischen Vereinigung, die für Treiber ebenso wichtig war wie die körperliche.
    Zwei lange, fantastische Leben, in dem endlosen Augenblick des Orgasmus miteinander verschmolzen, so daß sich die Persönlichkeiten vermischten und die Gedanken eins wurden.
    Sie küßten sich.
    »Es war schön«, murmelte Ebecca.
    Von der Wendeltreppe, die aus dem Computerring hinauf zur Mistelplattform führte, ertönten Schritte.
    »Bei allen Raumgeistern«, brummte Farrell, »ist man denn hier niemals allein?«
    Er drehte den Kopf und sah Tristin auf der obersten Stufe stehen.
    Tristin war schlank und groß, und ihre Brüste waren kleine, fein geschwungene Muscheln unter ihrer engen Montur. Das pechschwarze Haar fiel ihr fast bis zum Gesäß. Ihr Gesicht war gebräunt und wies gewöhnlich einen spöttischen, fast arroganten Ausdruck auf.
    Doch jetzt …
    Claude Farrell runzelte die Stirn.
    Das Antlitz der Treiberin war verzerrt und verriet Verwirrung, sogar Entsetzen und Furcht.
    »Tristin!« stieß Ebecca hervor. »Was ist, Tristin?«
    Sie löste sich von Farrell, ordnete rasch ihre Kleidung und eilte auf die Treiberin zu.
    Tristin überwand ihre Lähmung.
    Totenbleich sagte sie: »Ein Mann … Unten, im Computerring. Er erschien aus dem Nichts. Und … Er ist grün.«
    Farrell starrte sie nur an.
    Übergeschnappt, dachte er. Die arme Tristin muß übergeschnappt sein.
    Er räusperte sich.
    »Beruhige dich«, bat er die junge Treiberin. Nervös kleidete er sich wieder vollständig an. Kein guter Abschluß für eine romantische Liebesstunde, sagte er sich. Ein grüner Mann, der aus dem Nichts materialisiert. Wer hat so etwas schon gehört?
    Farrell schloß die Augen und tastete mit seinen psionischen Sinnen.
    Da waren Ebeccas und Tristins Gedankenimpulse, das vertraute mentale Murmeln der Mistel und die schläfrigen, träumenden PSI-Auren von Romeos Stark, Che Amily, Pitra Yan und Muerte.
    Sonst nichts.
    Keine Anzeichen für die Anwesenheit eines Fremden an Bord.
    Ein Verdacht keimte in Farrell auf.
    Ein Trick? Um sie beide zu ärgern? Vielleicht, weil Tristin eifersüchtig war? Schließlich stammte sie von Alpha Crom, einer Kolonie mit einer frigiden Moralgesetzgebung und monogamen Geschlechterbeziehungen. Einer Welt, auf der Eifersucht noch kein exotisches Fremdwort war wie im übrigen Reich, in der die Promiskuität herrschte.
    Ebecca schien der gleiche Gedanke gekommen zu sein.
    »Hör zu«, sagte sie drohend, »wenn du hier nur eine Show abziehst, um uns …«
    Tristin begann zu lachen. Hell, fast schrill.
    Claude Farrell setzte sich in Bewegung.
    Nein, erkannte er, das ist kein Scherz. Tristin steht unter Schock. Unten im Computerring muß irgend etwas geschehen sein …
    Ebecca folgte ihm mit ihren Blicken. Wortlos löste sie den Stunner von ihrem Gürtel.
    »Bleib du hier«, flüsterte Farrell ihr zu. »Kümmere dich um Tristin, und informiere die anderen über Bordcom. Verstanden?«
    »Ah, ein einsamer Held, hinter dessen breitem Rücken wir schwachen Weiblein uns verstecken können«, entgegnete die Treiberin ironisch.
    Farrell schnitt eine Grimasse.
    Der Stunner in seiner Hand war leicht und kühl. Er näherte sich lautlos der Treppe, die sich spiralförmig um den massigen Ausläufer des Dorns schwang, und sah nach unten.
    Das helle Licht, das von dem Computerring heraufdrang, stach nach der Dämmerung der Mistelplattform in seinen Augen.
    Er lauschte.
    Nichts.
    Nur das dünne Summen der Klimaanlage.
    Farrell hörte tippelnde Schritte. Unwillkürlich wandte er sich um. Ebecca stand vor den Kontrollpulten und legte einen Schalter um. Ein Monitor flammte auf.
    Der Computerring.
    Natürlich, dachte der Treiber mürrisch, warum habe ich nicht gleich an das optische Bordüberwachungssystem gedacht?
    Er reagierte nicht auf Ebeccas spöttisches Lachen und trat neben sie. Tristin folgte ihm hastig.
    Der Monitor zeigte die Computerkonsolen und Schaltwände, ein Stück Plastikboden.
    Ebecca veränderte den Kamerawinkel.
    Die
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