Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr

Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr

Titel: Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr
Autoren: Robert Quint
Vom Netzwerk:
Prospektorenstation Opfer einer Seuche geworden war.
    Die Kalte Fäulnis …«
    »Von wem wurde die Seuche eingeschleppt?« fragte die Queen.
    Junk zuckte die Achseln.
    »Wir wissen es nicht. Der Funkspruch war eine Bandaufzeichnung, die sich ständig wiederholte. Die Prospektoren konnten uns keine Auskunft geben.
    Die Fäulnis … «
    »… führt im fortgeschrittenen Stadium zur geistigen Verwirrung«, beendete die Queen den Satz. »Unsere Untersuchungen bei den Infizierten haben ergeben, daß der Erreger vor ungefähr drei Wochen aktiv geworden sein muß.«
    Junk drehte den Kopf.
    »Heißt das, daß Sie ihnen nicht mehr helfen können?« stieß er hervor.
    Die Queen nickte kühl.
    »Sie werden sterben. Ihre Rettungsaktion, Treiber, war umsonst.«
    Junk sagte nichts.
    Er dachte an das Mädchen, das er geschockt hatte. Und an den Mann mit den grauen Augen.
    Das Licht erlosch und das Deckensegment schob sich wieder an seinen Platz.
    »Stehen Sie auf«, sagte die Queen, »und treten Sie an diese Wand.«
    Junk kam der Aufforderung nach. Als er vor der Wand stand, öffnete sich eine Klappe. Er schob seinen Arm hinein. Ein kurzer Schmerz, als ihm Blut- und Gewebeproben abgenommen wurden.
    »Das genügt.« Die Queen wirkte zufrieden. »Ihre Freunde werden im Moment ebenfalls untersucht. In ein paar Stunden müssen die Laborbefunde vorliegen. Haben Sie also noch ein wenig Geduld.«
    Junk hob den Kopf.
    »Was ist mit unserem Schiff?« fragte er. »Haben Sie es entseucht? Befindet es sich noch immer im Orbit um Luna?«
    Die Queen begegnete seinem Blick.
    »Leider«, antwortete sie ruhig, »gibt es keine absolut sichere Möglichkeit, die Viren-Erreger der Kalten Fäulnis zu beseitigen. Meinen Sie, wir haben die immensen Vorsichtsmaßnahmen nach Ihrem Eintreffen im System umsonst durchgeführt?
    Die MARTIN LUTHER KING wurde mitsamt den Fähren, die Sie und die Infizierten in die Kosmomedizinische Klinik transportierten, in die Sonne gesteuert.«
    Junk keuchte auf.
    »Aber …«
    »Schadensersatzansprüche sind an das Wiederaufbau-Gremium in Genf zu richten.« Die Queen wandte sich ab. »Ich hoffe. Sie haben Verständnis für diese Maßnahmen. Es wäre besser gewesen, Sie hätten CC-238 niemals aufgesucht.«
    Von einer Sekunde zur anderen wurde die Wand wieder undurchsichtig.
    Junk war allein.
    Die MARTIN LUTHER KING … Im Glutatem der Sonne verdampft. Werte in Höhe von mehreren Dutzend Millionen Verrechnungseinheiten … Und alles umsonst.
    »Verdammt«, flüsterte Junk in ohnmächtigem Zorn. »Oh, verdammt!«
    Er konnte nicht verhindern, daß ihm die Tränen in die Augen traten.
    Wieder dachte er an den Mann mit den grauen Augen und dem zerfressenen Gesicht.
    Und plötzlich hatte er Angst. Schreckliche Angst, ohne genau zu wissen, warum.
     
    *
     
    »Unsere Liste«, brummte Frost und reichte Zarkophin die Mikrofilmspule, »dürfte jetzt vollständig sein. An vorderster Stelle stehen natürlich Chan de Nouille, Ignazius Tyll, dieser Lucci und ein halbes Dutzend führender Kader der Gewerkschaftsbewegung. Die Cosmoräle Calinnen, Crow und Oolga nicht zu vergessen. Dieser Tyll hat mehr Leben als die legendäre terranische Katze. Er galt schon als tot, hat aber selbst den letzten Blastervolltreffer leidlich überstanden.«
    Zarkophin schmunzelte. »Für das Wiedersehen mit Tyll hat Valdec sicher etwas besonders schönes parat. Und Gambelher?«
    Frost machte eine bezeichnende Geste mit dem Daumen. »Den Informationen unserer V-Männer zufolge hat Gambelher mit der lieben Anlyka terCrupp ein Komplott geschmiedet und dabei sein Leben lassen müssen. Sarneyke Eloise ist übrigens ebenfalls tot.«
    Der Baumeister schmunzelte stärker.
    »Vielleicht rotten sich diese Verräter gegenseitig aus, wenn wir noch ein wenig länger warten«, scherzte er.
    »Vielleicht«, sagte Frost reserviert. »Aber darauf können wir uns nicht verlassen. Wie dem auch sei – wenn das Große Projekt in seine Endphase tritt, werden wir durch einen schnellen Zugriff aller Feinde mit einem Schlag habhaft.«
    Zarkophin nippte an seinem Kaffee.
    »Schade, daß terGorden die Erde bereits verlassen hat«, murmelte er.
    »Ja«, nickte Frost. »Sehr schade.«
    Für eine Weile herrschte Schweigen.
    Bis auf die beiden äußerlich so ungleichen Männer war der Konferenzsaal tief im Füllhorn des trichterförmigen Raumschiffes leer.
    An einer Wand befand sich ein großer quadratischer Bildschirm.
    Er zeigte Weltraum und Sterngeflimmer und zwei Dutzend matter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher