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Die Terranauten 079 - Sterben für Terra

Die Terranauten 079 - Sterben für Terra

Titel: Die Terranauten 079 - Sterben für Terra
Autoren: Robert Quint
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überall von Elektrischen Kellnern und anderen Automaten; Reinigungsmaschinen, Schwebekameras, sogar Verkaufsroboter, die wie Ameisen von draußen hereinquollen.
    Zu Dutzenden warfen sie sich auf die Queens, dem Zeitfeld offensichtlich nur bedingt unterworfen, und allein durch ihre Zahl überlegen.
    Schließlich wich das Zeitfeld endgültig.
    Die Revolte war beendet. Gambelher und seine Queens waren tot.
     
    *
     
    Mit steifen Gliedern verließ Manuel Lucci das tropfenförmige Projektil und näherte sich dem Panzergleiter der Grauen Garden, der schief und zernarbt mitten in der von Tod und Zerstörung heimgesuchten Halle lag.
    Er sah David terGorden, Chan de Nouille und eine über und über mit goldenen Riemen bedeckte Gestalt. Er sah die Elektrischen Kellner herumwimmeln, gelenkt von der Spreu, deren Ganzes Bolters Hausfreund war, und er sah die Schatten und Graugardisten sich allmählich von dem bizarren Einfluß befreien und die Toten und Verletzten bergen.
    Immer mehr Graue strömten in die Halle.
    Irgendwo das Sirenengeheul von. Ambulanzschwebern.
    Manuel Lucci achtete nicht darauf.
    Mechanisch ging er weiter und blieb vor dem hageren, alten Mann in dem speckigen schwarzen Anzug stehen.
    Dann bückte er sich und drückte Ignazius Tyll die gebrochenen Augen zu.
    Tränen liefen über seine Wangen, und er schämte sich nicht für sie.
    Lucci richtete sich wieder auf und sah nach rechts.
    »Sarneyke«, flüsterte er.
    Die Arbiter-Führerin saß mit dem Rücken gegen den schräg stehenden Diskus des Gleiters, und fast konnte man glauben, daß sie noch lebte.
    Ihr Gesicht war schön und makellos wie immer, ihr Blick scheinbar in die Ferne gerichtet, und eine Hand hatte sie leicht gegen ihre geöffneten Lippen gepreßt.
    Nur die Wunde in ihrer Brust zerstörte den Eindruck.
    Zu viele gute Freunde, dachte Lucci, sind gestorben. Viel zu viele. Dies muß ein Ende haben. Jetzt. Augenblicklich. Die Erde braucht den Frieden. Wir alle brauchen ihn.
    Er trat näher an die tote Arbiter-Führerin, und auch der Gedanke, daß ihr Mörder den Tod gefunden hatte, tröstete ihn nicht.
    Innerlich fühlte er sich leer, kraftlos, so müde wie nie zuvor in seinem Leben.
    »Es tut mir leid«, sagte jemand hinter ihm.
    Lucci drehte den Kopf und erblickte einen Elektrischen Kellner, der unschlüssig auf seinem Schwebefeld hin- und herkreiste.
    »Es tut mir wirklich leid. Ich hätte sie nicht hierherbringen sollen. Es war meine Schuld.«
    Lucci schüttelte langsam den Kopf.
    »Nein«, erwiderte er heiser. »Es war nicht deine Schuld. Es war die Schuld des Systems, das die Menschen unterjocht und ausbeutet, bis ihnen nichts anderes übrigbleibt, als sich mit der Waffe in der Hand zu erheben und für die Freiheit zu kämpfen oder unterzugehen.«
    Er sah Sarneyke Eloise an.
    »Sie hätte nicht gewollt, Hausfreund«, murmelte er, »daß wir unsere Zeit mit Trauer verbringen. Noch ist soviel zu tun. Auch wenn es mit terGordens Hilfe zu einem Waffenstillstand kommt. Wir sind Sarneyke gegenüber verpflichtet, dort weiterzumachen, wo sie aufhören mußte.«
    Der Elektrische Kellner sagte nichts.
    Lucci straffte sich.
    »Wo ist David terGorden?« fragte er. »Führe mich zu ihm. Ich muß mit ihm sprechen.«
    Mit einem milden Summen drehte sich der Elektrische Kellner und schwebte in Richtung des blonden, hochgewachsenen Mannes, der umgeben war von einem Kordon Schatten und Treiber.
    Manuel Lucci blickte zurück zu Sarneyke Eloise.
    »Der Kampf geht weiter, Kleines«, flüsterte er. »Ich verspreche dir, dein Tod war nicht umsonst.«
    Mit schleppenden Schritten folgte er dem Elektrischen Kellner.
     
    *
     
    Video-Verbund.
    Weltweit.
    Zusammengeschaltete Radiostationen.
    Über alle Sender der Reine Menschliche Nachrichten wurde das gleiche Programm verbreitet.
    In den Metropolen der Erde saßen die Relax, Arbiter und Nomans vor den Videos. Auf den öffentlichen Plätzen hatten sich riesige Menschenmengen versammelt und blickten auf zu den Großmonitoren der Nachrichtenwände.
    Es war der Morgen des 27. Oktobers 2503.
    Ein historisches Datum.
    Das Programm lief, Direktübertragung aus der Halle der Konzilsverwaltung.
    Ein Gesicht. Lordoberst David terGorden.
    »Der Krieg der Kasten«, erklärte der Treiber seinem Milliardenpublikum, »ist seit heute morgen sieben Uhr Genfer Ortszeit beendet. Das Sterben ist vorbei.
    Das Konzil der Konzerne ist aufgelöst.
    Bürger der Erde, es hat Verbrechen gegeben. Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Verbrechen
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