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Die Terranauten 079 - Sterben für Terra

Die Terranauten 079 - Sterben für Terra

Titel: Die Terranauten 079 - Sterben für Terra
Autoren: Robert Quint
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befanden.
    3-D-Kinos, Restaurants, Drogenbars, Automatenbordelle, auf nostalgisch getrimmte Pubs …
    Die blonde Frau wandte den Blick von den Leuchtreklamen ab und sah den schwerbewaffneten Gardisten entgegen, die dem Luftbus entgegenstürmten.
    Von rechts näherte sich ein humanoid geformter Verkaufsroboter. Seine elektronisch verstärkte Stimme war selbst im Innern des Luftbusses deutlich zu verstehen.
    »Eroticon von Baratsville III«, preiste der automatische Verkäufer an. »Irdische Halluzinogene heute im Sonderangebot. Genehmigen Sie sich einen Schluck Ersatzwhisky. Die neuesten pornografischen Videobänder mit Fühlprogramm. Nur solange der Vorrat reicht.«
    »Was für eine Energieverschwendung«, zeterte Ignazius Tyll mißbilligend. »Dabei ist weit und breit kein solventer Kunde zu sehen.«
    Eloise seufzte gequält.
    Die Grauen hatten den Luftbus inzwischen umstellt, und der drohende Blick und der entsicherte Laser des Kommandeurs ließen keinen Zweifel daran, was er von ihnen wollte.
    »Kommen Sie, Ignazius«, wandte sich Eloise an den dünnen Mann in dem abgewetzten Anzug. »Steigen wir besser aus.«
    »Mein Herz«, schnappte Tyll. »Niemand nimmt heutzutage Rücksicht auf einen herzkranken Mann.«
    Eloise schritt zur Tür.
    »Das kommt von Ihrem Geiz«, sagte sie über die Schulter hinweg. »Wenn Sie sich aus neurotischer Sparsamkeit nur ein achtklassiges Transplant einsetzen lassen, brauchen Sie sich über nichts zu wundern.«
    Tyll folgte ihr mürrisch.
    »Offenbar liegt Ihnen viel an meinem finanziellen Ruin«, entgegnete er.
    Die Tür glitt automatisch auf.
    »Sie sind verhaftet«, erklärte der Hauptmann. »Wenn Sie zu fliehen versuchen, werden Sie unverzüglich erschossen. Ihre ID-Marken.«
    Tyll reckte sich.
    »Wissen Sie nicht, wer ich bin?« schnappte er.
    Der Graue sah ihn emotionslos an. »Ihre ID-Marke, sofort.«
    Ein Knirschen in seinem Rücken ließ ihn herumwirbeln. Der Verkaufsroboter ließ seine in der Brust eingebaute Lichtorgel aufblinken, griff mit einer Hand in seine linke Seite und holte einen Plastikbecher heraus, in dem eine bernsteinfarbene Flüssigkeit schwappte.
    »Sie sehen erschöpft aus, Herr oder Dame«, quäkte er. »Ein stärkender Schluck wird Sie in einen neuen Menschen verwandeln. Ersatzwhisky, spottbillig. Nur zwei VE. Ihre Kreditkarte?«
    »Verschwinde«, raunzte der Graue.
    Der Verkaufsautomat schüttete ihm den Becher über den Kopf aus.
    Das, dachte Sarneyke Eloise, konnte nur Bolters Hausfreund sein.
    Sie räusperte sich.
    »Ich verlange«, sagte sie mit schneidender Stimme, »zu Lordoberst terGorden gebracht zu werden. Er erwartet uns. Ich bin Sarneyke Eloise, Sprecherin des irdischen Gewerkschaftsbundes. Ignazius Tyll ist mein juristischer Berater. Also, Hauptmann?«
    Der Graue hob den Laser und feuerte einen Schuß auf den Verkaufsautomaten ab.
    Mit einem durchdringenden Sirenenton schepperte der Automat auf den Boden.
    Eine barsche Stimme aus seinem Innern erklärte: »Sie haben Eigentum des Music-Minus-One-Konzerns mutwillig beschädigt. Warten Sie auf das Eintreffen der Sicherheitsorgane. Wenn Sie den Schaden anerkennen und bezahlen, werden wir von weiteren juristischen Schritten absehen. Sie haben Eigentum des …«
    Die vier Gardengleiter, die sich um den Luftbus gruppiert hatten, begannen unvermittelt zu kreisen.
    Zum erstenmal zeigten die Gardisten eine Gemütsbewegung.
    Verwirrt sahen sie dem absurden Verhalten ihrer Gleiter zu.
    Die Sirene des Automaten wimmerte noch immer durchdringend über die verlassene Straße.
    »Wollen Sie der Aufforderung meiner Mandantin nicht nachkommen?« fragte Tyll mit krächzender Stimme den irritierten Hauptmann. »Ich schlage vor, Sie nennen mir Ihren Namen und Ihre Dienstnummer, und ich beschwere mich bei Ihrer Queen über Ihr unmögliches Verhalten.«
    Der Graue sah unschlüssig von den rotierenden Gleitern zu dem ehemaligen Lordinspekteur.
    Deutlich war zu erkennen, wie er um eine Entscheidung rang.
    »Mir ist nicht bekannt, daß der Lordoberst Sie und die Arbiter-Führerin Eloise zu sich nach Genf in die Konzilsverwaltung gebeten hat«, sagte der Graue schließlich.
    »Dann«, schlug Tyll verdrossen vor, »setzen Sie sich mit Ihrer Einsatzleitung oder dem Lordoberst selbst in Verbindung.«
    »Bedaure.«
    Der Gardist befeuchtete seine wulstigen Lippen. »Wir haben keinen Kontakt mehr mit der Konzilsverwaltung. Sie werden sich gedulden müssen, bis die Lage geklärt ist.«
    Sarneyke Eloise fröstelte.
    Und der
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