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Die Terranauten 078 - Durchbruch nach Shondyke

Die Terranauten 078 - Durchbruch nach Shondyke

Titel: Die Terranauten 078 - Durchbruch nach Shondyke
Autoren: Robert Quint
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»sorgen Sie dafür, daß Ihre Tätigkeit in nächster Zeit klarer wird. Bisher haben Sie nur wenig Erfolg gehabt, nicht wahr?«
    Die Schatten-Führerin reagierte nicht auf den Zynismus.
    Unwillig holte Chan tief Luft. »Wie dem auch sei. Wir warten noch ab. Im übrigen dürfte ein blindwütiger Angriff auch zu Schwierigkeiten mit den Treibern und Terranauten führen. Sie wissen, welchen Symbolwert die Erde für die Terranauten besitzt.
    Außerdem«, sie lächelte jetzt, »dürfen wir nicht vergessen, daß wir über einen Trumpf verfügen, den wir erst jetzt ausgespielt haben. Ich spreche von David terGorden, dem neuen Lordoberst.«
    Schweigen.
    Fragende Blicke.
    Dann, zum erstenmal, sprach Cosmoral Ansyn Crow.
    Sie war eine der schönsten Frauen, die Chan jemals kennengelernt hatte, und sie kannte nicht nur ihr Gesicht, sondern auch die glatte Haut ihrer Apfelbrüste, die Straffheit ihres Bauches und die weiche Wärme ihres Schoßes.
    Wieder erfüllte Erregung die Große Graue, und flüchtig fuhr sie mit der Hand zwischen ihre Schenkel. Die Berührung ließ sie erschauern und an terGorden denken. Flüchtig erinnerte sie sich auch an diesen Hauptmann Gerna, ihren letzten Liebhaber, der aus einem nützlichen Narren zu einem gefährlichen Verrückten geworden war – eine Entwicklung, die man in Chans Augen nur als typisch männlich betrachten konnte.
    »Die Versorgungsschwierigkeiten«, sagte Ansyn Crow und schob ihre schwarzen Ringellocken aus der Stirn, spitzte den klatschmohnroten Mund, »nehmen fast tagtäglich zu. Es wird noch Jahrzehnte dauern, bis wir den Ausfall von Shondyke völlig überwunden haben.«
    »Aber Perculion …«, begann Gambelher.
    »… ist noch im Aufbau«, sprach Ansyn Crow unbeirrt weiter, »und merkwürdigerweise ist der letzte planmäßige Kurier bislang überfällig. Doch dies nur nebenbei.
    Über fünfzig Prozent des Militärpotentials der Grauen Garden sind jetzt hier im Sonnensystem konzentriert.
    Die Umrüstung der Atar-Geschwader auf die neuen Starcruiser läuft schleppend – teils wegen der noch andauernden Reparaturarbeiten auf der Ziolkowski-Werft und teils wegen der problematischen Rohstoffversorgung, unter der vor allem Kawasaki-Ringo zu leiden hat, unser Hauptlieferant.
    Zudem haben wir finanzielle Probleme. Die Zahlungen aus dem Konzil-Fond erfolgen nur zögernd, und wie die politische Lage aussieht, dürfte sich auch dieses Problem verschärfen, wenn sich die Konzerne von den Garden enttäuscht fühlen.«
    Ansyn Crow befeuchtete ihre Lippen.
    Sie besaß lange schwarze Samtwimpern, und keine Falte trübte die Makellosigkeit ihres Gesichtes.
    Ansyn hat sich gut gehalten für eine Frau von sechzig Jahren, dachte Chan bewundernd. Vielleicht stimmen die Gerüchte, daß sie die Geria-retard-Lager der alten Jungbrunnen AG in ihre Hände gebracht hat …
    »Aber das nur am Rande«, sagte Cosmoral Crow. »Bedrohlicher sind die letzten Aktionen der Terranauten gegen unsere Kaiserkraft-Containerschlepper. Stichwort Finstermann.
    Herrin, wir dürfen dies auf keinen Fall dulden. Nicht, solange die Kapazität der Treiberfrachter nicht verdoppelt wird. Die Sabotageaktionen der Terranauten gegen die Containerschlepper der alten Baureihe gefährden nicht nur die militärische Handlungsfähigkeit der Grauen Garden, sondern auch die Zufuhr von Rohstoffen in den Innensektor.
    Wenn die Überreste des Reiches innerhalb der 800-Lichtjahr-Kugel nicht auch noch zugrunde gehen sollen, dann müssen die Terranauten unverzüglich dazu gebracht werden, ihre Angriffe einzustellen.«
    Gambelher sah sich triumphierend um. »Ich«, polterte er selbstzufrieden, »war schon immer gegen eine Kooperation mit diesen PSI-Rebellen. Machen wir kurzen Prozeß mit der Bande. Ich …«
    Cosmoral Oolga blies ihm eine dunkle Rauchwolke ins Gesicht, und der Kriegsherr verstummte hustend.
    »Das genügt, Gambelher«, sagte Chan de Nouille scharf.
    Sie war müde, und sie dachte daran, daß sie seit dreißig Stunden nicht mehr geschlafen hatte. Und Gambelhers hirnloses Geschwätz bereitete ihr Kopfschmerzen.
    Seltsam, durchfuhr es sie, dieser Gegensatz zwischen seinen brillanten militärischen Fähigkeiten und seiner politischen Borniertheit.
    Die Große Graue seufzte.
    »Cosmoral Crow hat recht«, erklärte sie. »Der Finstermann-Zwischenfall belastet unser Verhältnis zu den Terranauten. Ich habe dies terGorden gegenüber bereits zur Sprache gebracht, und er äußerte sein Bedauern. TerGorden wußte von dieser Aktion
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