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Die Terranauten 078 - Durchbruch nach Shondyke

Die Terranauten 078 - Durchbruch nach Shondyke

Titel: Die Terranauten 078 - Durchbruch nach Shondyke
Autoren: Robert Quint
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Schließlich sind sie für uns verantwortlich. Schließlich kennen sie uns besser als jeder andere.
    Die Vokus-Ry spürte, wie die Erschütterungen des Bodens zunahmen. Sie horchte und fühlte und schmeckte und sah mit ihrem Körper, maß die matten Vibrationen, die das Protop durchliefen, und ganz zum Schluß tastete sie behutsam mit ihren psionischen Sinnen.
    Abrupt blockte sie ab.
    Zwei, dachte die Vokus-Ry, und Enttäuschung erfüllte sie. Nur zwei. Die wenig wissen. Der wichtigste, der Wissende – er fehlt. Doch er muß hier sein. Die Varen Navtem haben es gesagt. Und sie irren sich nie. Nie.
    Die beiden Fremden, wußte die Vokus-Ry, waren jetzt ganz nah. Ihre Fußsohlen kitzelten über die äußeren Nervenbahnen, und der flüchtige körperliche Kontakt lieferte der Vokus-Ry weitere Informationen.
    Scanner Cloud.
    Morgenstern.
    Deutlich registrierte sie die Gegenwart der beiden Grünen Partner, doch sie empfand keine Sorge. Die beiden Partner waren noch jung und nicht in der Lage, ihre Tarnung zu durchschauen, wie es den Varen Navtem möglich war – und vielleicht auch dem Wissenden, dem einzigen alten Lenker, der sich in dieser Milchstraße aufhielt.
    Die Fremden und die beiden Grünen Partner entfernten sich jetzt von der Vokus-Ry. Die Vokus-Ry setzte sich gemächlich in Bewegung und floß zwischen den mikroskopisch feinen Spalten und Rissen und Schluchten des Protops hinter ihnen her wie Wasser, wie öliger Staub, und selbst das Schott aus Stahl, hinter dem Cloud und Morgenstern verschwanden, bedeutete für sie kein Hindernis.
    Immerhin war sie die Vokus-Ry.
    Und einst für derartige Probleme erschaffen worden.
    Den Varen Navtem sei Dank! durchfuhr es die Vokus-Ry voller Spott, während sie durch die Metallporen des Schotts quoll und sich in einem seltsamen Raum wiederfand.
    Etwas wie Erstaunen überwältigte die Vokus-Ry, und allein ihr Instinkt lenkte ihren Wandelkörper, so daß er sich verbarg, mit der blaßgrauen Wand verschmolz und auch weiterhin unsichtbar blieb.
    Der Raum war groß, kreisförmig und hoch, maß rund sechzig Meter im Durchmesser, und die Decke war halb soweit vom Boden entfernt. Ein rautenähnliches Muster prägte die Decke. Interessiert korrigierte die Vokus-Ry ihre optischen Sinnesorgane, und jetzt sah sie das dünne Gespinst der Mikrowellenstrahlung und die Lichtsperren und die Infrarotechos der eingebauten Waffensysteme.
    Wie primitiv, dachte die Vokus-Ry. Wie gewalttätig.
    Aber hatten die Varen Navtem sie nicht darauf vorbereitet?
    Natürlich, sagte sich das Wandelwesen mürrisch, doch es selbst zu erleben, war eine andere Sache.
    Sie orientierte sich weiter und bemühte sich, ihre Verstimmung zu verdrängen.
    Die Sicherheitseinrichtungen, erkannte sie, schützten eine Fläche von zehn Metern Durchmessern. Im Zentrum der Fläche erhob sich die Röhre eines Pneumoliftes. Auch er war durch verschiedene, rein technische Hilfsmittel geschützt.
    Rein technisch! durchfuhr es die Vokus-Ry. Man stelle sich das vor!
    Hinter der unsichtbaren Absperrung waren Cloud und Morgenstern stehengeblieben. Sie warteten reglos, und die Vokus-Ry fand Gelegenheit, sie ausgiebig zu mustern.
    Zu ihrer Verwunderung unterschieden sich die beiden Wesen extrem voneinander, obwohl sie der gleichen Rasse angehörten, die von den Varen Navtem – wie sich die Vokus-Ry erinnerte – Menschen genannt wurde.
    Scanner Cloud war groß und massig, kräftig und muskulös und trotz seiner unmöglichen, aufrechten Gehweise und den vier lächerlichen Extremitäten eine beeindruckende Gestalt – betrachtete man ihn von einem wertfreien Standpunkt aus. Und er war intelligent.
    Die Vokus-Ry spürte selbst aus dieser Entfernung die gewaltige Kraft seines Geistes und auch jene verwirrenden, unerklärlichen Unterschwingungen.
    Stammten sie von dem Grünen Partner?
    Nein, entschied die Vokus-Ry, sie hatten ihren Ursprung in dem Bewußtsein Clouds. Eine PSI-Fähigkeit? Unwahrscheinlich. Die Muster waren zu verschieden.
    Sollen sie sich darum kümmern, dachte die Vokus-Ry. Schließlich ist das nicht meine Aufgabe. Ich bin nur der Nachrichtensammler. Ich besorge die Informationen, und die Varen Navtem können sie dann auswerten. So lautet auch unser Vertrag. Warum also sollte ich mich mit ihren Problemen herumschlagen?
    Der andere Mensch, Morgenstern, war im Vergleich zu Cloud klein und dürr, und all seine Körperbewegungen druckten eine innere Unruhe aus. Sein Geistpotential war schwächer und ohne ungewöhnliche Merkmale,
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