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Die Terranauten 078 - Durchbruch nach Shondyke

Die Terranauten 078 - Durchbruch nach Shondyke

Titel: Die Terranauten 078 - Durchbruch nach Shondyke
Autoren: Robert Quint
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Konzils, des Sternenreiches, erschüttert von Aufständen und Revolten, Gewalttaten und Demonstrationen, Streiks und Wellen zivilen Ungehorsams … Es war unmöglich, und doch ließen die Informationen keine anderen Schlüsse zu.
    Der Krieg der Kasten, der am 24. Juli 2503 mit einem erdumspannenden Generalstreik begonnen hatte, spitzte sich immer weiter zu. Die F.F.D.E. – die Dachorganisation der zahllosen oppositionellen Gruppen unter den Arbitern, Relax, Nomans und sogar Servis – ließ es auf eine Machtprobe mit den Konzernen und den Grauen Garden ankommen.
    Revolution, dachte Chan de Nouille. Volksaufstand. Bürgerkrieg.
    Und die Garden verhalten sich passiv.
    Zum erstenmal seit vielen Stunden lächelte die rothaarige Frau.
    Natürlich war die Cosmoralität nicht damit einverstanden, vor allem nicht dieser alte Hitzkopf von Gambelher, der einzige Mann unter den Cosmorälen der Garden. Aber was verstand ein Mann schon von Taktik und Strategie, von dem komplizierten Psychospiel, das sie eingefädelt hatte, um letztlich ihr Ziel zu erreichen?
    Sollten sich unten auf der Erde die Killerschwadronen der Konzerne und die Freiheitskämpfer der F.F.D.E. doch gegenseitig die Köpfe einschlagen und sich schwächen … Früher oder später würde das Chaos so groß werden, daß die Bevölkerung sich wieder nach Ruhe und Ordnung sehnte.
    Und gab es eine Macht, die besser dafür geeignet war die Grauen Garden, dies zu garantieren?
    Zumal sich Chan de Nouille einer Integrationsfigur bedienen konnte, die selbst unter den radikalsten Gruppen der F.F.D.E. Resonanz fand – David terGorden, prominentes Führungsmitglied der Terranauten, Messias der Treiber … Und Lordoberst des Konzils der Konzerne seit dem 24. Juli.
    Ein kluger Schachzug, sagte sich die Große Graue zufrieden. Jeder ist davon überrascht worden. Die Konzerne, die Aufständischen, selbst die Cosmoralität.
    In diesem Moment summte ihr Communer und erinnerte die Frau an die Konferenz, die in wenigen Minuten beginnen würde.
    Amüsiert schaltete sie den Telefax aus, und das Geflimmer der grünen Buchstaben erlosch.
    Es war still in dem spartanisch eingerichteten Wohnraum tief unter der Krateroberfläche des Mondes, irgendwo versteckt hinter Barrieren aus Panzerprotop und Laserfallen, Sarym-Schirmen und Lichtschranken.
    Solange Valdecs Versteck noch nicht gefunden und der Tyrann mitsamt seinen Anhängern in Freiheit war, rechnete man bei den Garden mit einem Anschlag auf Lunaport. Man hatte Vorsorge getroffen, und selbst Valdecs Supertreiber würden Mühe haben, überhaupt in die äußeren Bereiche der riesigen Garden-Basis einzudringen.
    Schade, daß die Schatten keinen Erfolg gehabt haben, durchfuhr es Chan de Nouille, als sie sich von ihrem Servosessel erhob, die Waffentasche umschnallte und sich der Tür näherte.
    Engel gehörte zu meinen tüchtigsten Leuten, auch wenn sie ein sonderbares, verdrehtes Geschöpf war. Doch Valdec ist zäh; selbst den elektronischen Attentäter hat er überlebt, wenn man den Berichten der Terranauten von der IRMINSUL trauen kann.
    Irgendwo in der Milchstraße lauert der gestürzte Lordoberst, versteckt auf seiner Welt, die vollgetürmt ist mit der Beute seiner kosmischen Raubzüge, und gewiß brennt alles in ihm darauf, zur Erde zurückzukehren.
    Chan öffnete die Tür und trat auf den breiten, schmucklosen Korridor.
    Die vier Gardisten und die beiden Grauen Treiber, die vor ihrer Kabine Wache hielten, nahmen Haltung an.
    Chan ignorierte sie und wandte sich nach rechts, in Richtung Konferenzraum.
    Die beiden Grauen Treiber folgten ihr in einigem Abstand. Sie achtete nicht darauf.
    Andere Gedanken beschäftigten sie.
    Der Alphakurier, der ihr den Bericht über die Geschehnisse auf Finstermann überbracht hatte …
    Sie fühlte matten Zorn unterhalb ihrer psychischen Koordinierung brodeln, und zum wiederholten Male fragte sie sich, wieso jede Nachfolgerin der legendären Arda emotional offener war als ein normaler Gardist.
    Sie gab sich die Antwort selbst. Es gibt Probleme, bei der ein kalter Verstand versagen muß. Gefühl ist nötig, um sie zu lösen, aber wohlportioniert, niemals zuviel davon.
    Die Große Graue spürte einen Stich im Herzen.
    Sie wußte, was geschah, wenn die Gefühle zu stark wurden und die Schnitte im Gehirn überwanden. Dinge wie in Edinburgh … Dinge wie mit David terGorden.
    Fast widerwillig nahm sie zur Kenntnis, wie die erotische Erinnerung ihren Schoß feucht werden ließ, und sie dachte: Wie lange habe
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