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Die Terranauten 077 - Angriffsziel Perculion

Die Terranauten 077 - Angriffsziel Perculion

Titel: Die Terranauten 077 - Angriffsziel Perculion
Autoren: Henry Roland
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eingefangenen Spore?« wollte Morlay wissen. Sie zuckte auf, als die Beleuchtung in der Zentrale plötzlich flackerte und sich dann trübte. Unterdrücktes Gemurmel ertönte.
    »Wahrscheinlich. Die Energietaster können jedoch keinen energetischen Austausch nachweisen. Falls diese Kausalität vorhanden ist, muß es sich um einen Prozeß superphysikalischer Natur handeln.«
    Die Queen stellte eine Intercom-Verbindung zum Kontrollraum des Hauptreaktors her und ordnete die Zuschaltung der Notgeneratoren an. Die Beleuchtung hellte wieder auf. »Sobald wir die Spore verankert haben«, befahl Morlay, »nehmen wir mit Maximalgeschwindigkeit Kurs auf Shondyke Zwo. Die Wissenschaftler müssen sich schnellstens damit beschäftigen.«
    In den Randzonen des Schwarms explodierten noch immer Torpedos. Sie reduzierten die Menge der Sporen in so unbedeutendem Maße, daß von einer Bekämpfung nicht im entferntesten die Rede sein konnte. Mißmutig gab die Queen den Befehl, den nutzlosen Beschuß einzustellen.
    Die Spore bereitete den Traktorstrahlen nicht die mindesten Schwierigkeiten. Bald füllte sie einen beachtlichen Teil des Panoramabildschirms aus. Queen Morlay empfand neue Zuversicht. Halb hatte sie befürchtet, es würden irgendwelche, wie auch immer gearteten Komplikationen auftreten.
    Doch in derselben Sekunde, als die Spore die Zehn-Kilometer-Distanz unterschritt, kamen im Innern der Korvette sämtliche Funktionen zum Erliegen.
     
    *
     
    Aus den Aufzeichnungen Llewellyns 709
    Die Loge der IRMINSUL schaffte es, die 1.930 Lichtjahre zur Konstellation BF-1930-12 innerhalb der sensationellen Rekordzeit von fünf Tagen zurückzulegen!
    Zum Großteil verdankten wir diese Leistung dem selbstlosen Einsatz des jungen Treibers Lem Odebreit, dem einzigen männlichen Angehörigen von Janas Loge. Er besaß das bemerkenswerte Talent, bei der Logentätigkeit die PSI-Kräfte der anderen Logenmitglieder psionisch verstärken zu können. Der Junge schonte sich kein bißchen und magerte dabei gehörig ab. Aber für mich war ein noch größeres Erlebnis als die Bewältigung einer solchen Strecke in so kurzem Zeitraum der Glanz in Lems Augen, als wir das Flugziel erreichten! (In mancher stillen Stunde habe ich in neuartigen Begabungen, wie bei Lem Odebreit, oder besonders ausgeprägten PSI-Kapazitäten, wie eine bei Silent Chorp vorliegt – dem jungen Treiber mit den lediglich rudimentären Sprechwerkzeugen, dafür jedoch mit außergewöhnlich stark entwickelter telepathischer Fähigkeit –, den Keim einer Hoffnung für die Menschheit erblickt. Kann es sein, daß wir es mit Ansätzen zu einem neuen evolutionären Sprung zu tun haben? Wird die Menschheit in tausend oder mehr Jahren aus körperlich zurückentwickelten, überwiegend psionisch agierenden Individuen bestehen? Was geschieht mit dem Leib eines Wesens, das nichts als die Kraft seiner Gedanken braucht, um jeden gewünschten Kontakt herzustellen, nur die Gewalt seines Geistes, um jede erforderliche Tätigkeit zu verrichten, möglicherweise auch an jeden beliebigen Ort im Kosmos zu gelangen? Braucht es überhaupt noch einen Körper? – Oder muß ich mir eine andere Frage stellen? Nämlich: Wo bringen meine verrückten Spekulationen mich hin?)
    Wir hatten uns mit den offiziellen und daher auch im Bordrechner der IRMINSUL gespeicherten Kataloginformationen über das Trisystem vertraut gemacht und sie in der üblichen Weitschweifigkeit diskutiert, aber keiner von uns konnte sich so recht zusammenreimen, was die Grauen Garden ausgerechnet an dieser galaktischen Position so wichtig fanden, daß sie einen größeren Flottenstützpunkt einrichteten.
    Denn sie waren da. Kurz nach unserer Ankunft verließ ein Verband von mehr als dreißig Superschleppern den Weltraum II, nur einige zehntausend Kilometer von uns entfernt. Aber sie kamen mit starkem Geleitschutz, und da sich die IRMINSUL noch gar nicht in Gefechtsbereitschaft befand, waren wir heilfroh, daß das Vorhandensein von ungefähr zweihundert Planeten und Monden es uns relativ umstandslos ermöglichte, hinter einem davon Ortungsschutz zu suchen. Wir hatten in doppelter Beziehung Glück. Der kleine Planet, hinter dem wir in Deckung gingen – ein lebloser, zerkraterter Gesteinsbrocken –, trudelte zügig dem Innensektor des Trisystems entgegen, seinem sonnennächsten Punkt, und wir brauchten nur um ihn in einen engen Parkorbit zu gehen. Von dort aus konnten wir mit unseren Ortungsinstrumenten weite Bereiche des Trisystems erfassen und
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